SID: Nachlese zum Entwicklungspolitisches Fachgespräch „Ghana: Reich – Arm. Gegensätze in einem aufstrebenden Land“

Vortrag: Ghana: Reich – Arm. Gegensätze in einem aufstrebenden Land.

Gesprächspartnerin: Frau Dr. Maria Tekülve. Frau Dr. Tekülve war u.a. 2 Jahre WZ-Referentin an der deutschen Botschaft in Accra, Ghana. Sie ist heute im BMZ, Referat für EU-Entwicklungspolitik tätig.

Inhalt: Laut Census des Jahres 2010 hat Ghana 25 Mio. Einwohner, wobei der Anteil der Bevölkerung im Alter < 14 Jahre bei 38% liegt. Ghana war das erste Land auf dem afrikanischen Kontinent, das seine Unabhängigkeit erklärte (im Jahre 1957). Seit dieser Zeit hat Ghana ein hohes Bildungsniveau mit gutem Hochschulsystem im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten. Die politische Situation war geprägt durch viele Regierungswechsel, darunter auch Wechsel in Militärdiktaturen. Die Diktatur unter Jerry Rawlings ebnete den Weg zur Demokratie in den 90er Jahren. Seitdem hat Ghana eine stabile Demokratie. Die letzten Wahlen nach dem Tode von Präsident John Atta Mills im Jahre 2012 wurden als frei und fair anerkannt. Die Übergangszeit vor den Wahlen und die Wahl selbst verliefen weitestgehend ruhig, und obwohl es eine knappe Entscheidung war, akzeptierte die Opposition das Ergebnis. Im Allgemeinen sind alle politischen, ethnischen und religiösen Gruppen stets um Ausgleich bemüht. Ghana ist also ein Land mit guter Regierungsführung (laut Ibrahim Index of African Governance (IIAG): Rang No. 7 von 52), mit relativ positiver Bilanz in der Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele – zum Beispiel wurde das Ziel der Halbierung des Anteils der Bevölkerung, welcher Hunger leidet, erreicht. Zudem besitzt Ghana eine starke Zivilgesellschaft mit freier, sehr kritischer Presse. Außenpolitisch ist Ghana mäßig aktiv in Westafrika, aber sehr aktiv mit Ländern wie China, Indien oder Brasilien.

Die gute Regierungsführung hatte auch Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung. Während Ghana noch in den 80er Jahren als armes Kakaoland angesehen wurde, erreichte es in den 90er Jahren positive Wachstumsraten. Diese beliefen sich vor kurzem auf 13% – 14%, welche vor allem auf den Gold- und Kakaoexport, sowie auf Öl- und Gasfunden beruhten. Zurzeit liegt das Wachstum bei 4% – 5% mit einer Inflationsrate von 12 – 13%, und einem Budgetdefizit von 11%. Die extreme Armut (< 1.25 USD/Person) belief sich im Jahre 2013 auf 8%, und die absolute Armut (< 2 USD/Person) auf 24%.

Hinweis: Das epf Nr. 107 findet am Montag, den 3.11. mit Frau Hoven (BMZ) statt. Frau Hoven ist Leiterin der Abteilung 3 des BMZ “Globale Zukunftsfragen – Sektoren” und war davor deutsche Exekutivdirektorin bei der Weltbank. Es wird also um aktuelle Themen zur Arbeit der Weltbank gehen. Die Einladung mit dem genauen Titel des epf wird Sie rechtzeitig erreichen.

Quelle: Mitteilung von SID Chapter Europe vom 19.10.2014

Vortrag: Ghana: Reich – Arm. Gegensätze in einem aufstrebenden Land.

Gesprächspartnerin: Frau Dr. Maria Tekülve. Frau Dr. Tekülve war u.a. 2 Jahre WZ-Referentin an der deutschen Botschaft in Accra, Ghana. Sie ist heute im BMZ, Referat für EU-Entwicklungspolitik tätig.

Inhalt: Laut Census des Jahres 2010 hat Ghana 25 Mio. Einwohner, wobei der Anteil der Bevölkerung im Alter < 14 Jahre bei 38% liegt. Ghana war das erste Land auf dem afrikanischen Kontinent, das seine Unabhängigkeit erklärte (im Jahre 1957). Seit dieser Zeit hat Ghana ein hohes Bildungsniveau mit gutem Hochschulsystem im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten. Die politische Situation war geprägt durch viele Regierungswechsel, darunter auch Wechsel in Militärdiktaturen. Die Diktatur unter Jerry Rawlings ebnete den Weg zur Demokratie in den 90er Jahren. Seitdem hat Ghana eine stabile Demokratie. Die letzten Wahlen nach dem Tode von Präsident John Atta Mills im Jahre 2012 wurden als frei und fair anerkannt. Die Übergangszeit vor den Wahlen und die Wahl selbst verliefen weitestgehend ruhig, und obwohl es eine knappe Entscheidung war, akzeptierte die Opposition das Ergebnis. Im Allgemeinen sind alle politischen, ethnischen und religiösen Gruppen stets um Ausgleich bemüht. Ghana ist also ein Land mit guter Regierungsführung (laut Ibrahim Index of African Governance (IIAG): Rang No. 7 von 52), mit relativ positiver Bilanz in der Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele – zum Beispiel wurde das Ziel der Halbierung des Anteils der Bevölkerung, welcher Hunger leidet, erreicht. Zudem besitzt Ghana eine starke Zivilgesellschaft mit freier, sehr kritischer Presse. Außenpolitisch ist Ghana mäßig aktiv in Westafrika, aber sehr aktiv mit Ländern wie China, Indien oder Brasilien.

Die gute Regierungsführung hatte auch Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung. Während Ghana noch in den 80er Jahren als armes Kakaoland angesehen wurde, erreichte es in den 90er Jahren positive Wachstumsraten. Diese beliefen sich vor kurzem auf 13% – 14%, welche vor allem auf den Gold- und Kakaoexport, sowie auf Öl- und Gasfunden beruhten. Zurzeit liegt das Wachstum bei 4% – 5% mit einer Inflationsrate von 12 – 13%, und einem Budgetdefizit von 11%. Die extreme Armut (< 1.25 USD/Person) belief sich im Jahre 2013 auf 8%, und die absolute Armut (< 2 USD/Person) auf 24%.

Hinweis: Das epf Nr. 107 findet am Montag, den 3.11. mit Frau Hoven (BMZ) statt. Frau Hoven ist Leiterin der Abteilung 3 des BMZ “Globale Zukunftsfragen – Sektoren” und war davor deutsche Exekutivdirektorin bei der Weltbank. Es wird also um aktuelle Themen zur Arbeit der Weltbank gehen. Die Einladung mit dem genauen Titel des epf wird Sie rechtzeitig erreichen.

Quelle: Mitteilung von SID Chapter Europe vom 19.10.2014