KfW Research | Hohe Zustimmung zur Energiewende trotz Corona – Energieeffizienzwünsche treffen allerdings auf finanzielle Hindernisse

Die Corona-Krise hat für viele Privathaushalte Unsicherheiten und finanzielle Sorgen mit sich gebracht. Eine Vorabauswertung des KfW-Energiewendebarometers zeigt, dass hiervon auch die Energiewendeinvestitionen betroffen sein können.

Zwar sind sowohl die Zustimmung als auch die Handlungsbereitschaft für die Energiewende in der Bevölkerung weiterhin hoch. Von den Folgen der Pandemie sind aber insbesondere die Haushalte mit niedrigeren Einkommen betroffen. Hier wirken sich zum einen die finanziellen Konsequenzen gravierender aus, zum anderen sind hier Energiewendetechnologien bislang weniger stark verbreitet, sodass in diesen Haushalten zugleich umfangreiche Investitionsbedarfe vorliegen dürften.

Es muss daher vermieden werden, dass insbesondere die einkommensschwächeren Haushalte zwischen steigendem Handlungsdruck und finanziellen Sorgen zerrieben
werden. Denn Klimaschutz duldet keinen Aufschub. Und auch die nationalen Zielvorgaben nicht, die nun sogar noch einmal verschärft wurden und eine Netto-Treibhausgasneutralität bereits für das Jahr 2045 einfordern. Die erfolgreiche Klimabilanz des Jahres 2020 wurde nur durch den pandemiebedingten Aktivitätsdämpfer möglich und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin umfangreiche Umstellungen erforderlich sind. Es bedarf weiterhin beherzter Investitionen in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien, und zwar von allen gesellschaftlichen Gruppen. Es gilt nun, die wirtschaftlichen Unsicherheiten und Anreize für die Haushalte adäquat zu adressieren, damit sich die weiterhin hohe Handlungsbereitschaft zukünftig auch in höhere Investitionen ummünzt.

Weiterlesen

Quelle: KfW Research, Dr. Daniel Römer, Dr. Johannes Steinbrecher , 16.06.2021