Podiumsdiskussion über Klimaschutz in Bonn und die Förderung umweltbewussten Verhaltens am 14. Oktober / Mit Fridays For Future und Frederik Steen von 1LIVE
Der Großteil der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland befürwortet Nachhaltigkeit und betrachtet den Klimaschutz zunehmend als eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Laut dem Pew Research Center nahmen 71 Prozent der Deutschen den Klimawandel 2018 als primäre Bedrohung wahr. Gleichzeitig gehen weltweit Millionen junger Menschen im Zuge der Fridays For Future Bewegung auf die Straßen und fordern ein konsequenteres Vorgehen zum Schutz der Erde.
Auch der Rat der Stadt Bonn erklärte am 4.7.2019 den Klimanotstand und bekräftigt, dass Klimaschutz im kommunalen Handeln höchste Priorität haben muss. Doch obwohl das Wissen über Klimaschutz und das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft stetig zunehmen, führt das auch auf persönlicher Ebene nicht zwingend zu verändertem Verhalten. Warum eigentlich?
Ein Ansatz, Menschen zu einem bewussteren Handeln zu motivieren, ist das verhaltensökonomische Konzept “Nudging”. Es beschäftigt sich mit der Frage wie Menschen mit kleinen “Anstubsern” zu einem gemeinwohlorientierteren Verhalten bewegt werden können. Das Konzept beruht auf der Annahme, dass beispielsweise durch direktes Feedback umweltbewussterer Konsum gefördert werden kann.
Eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich bestätigte, dass ein bewussterer Umgang mit Ressourcen durch kleine sogenannte “Nudges” gefördert werden kann. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten 2013 die Wirkung von einer Anzeige in Duschen von 700 Haushalten in Zürich, die den Warmwasserverbrauch und die dafür benötigte Energie in Echtzeit sichtbar macht auf den tatsächlichen Verbrauch der Studienteilnehmenden. Die Auswertung zeigte, dass Haushalte mit Verbrauchsanzeige durchschnittlich 8.500 Liter Wasser pro Jahr und 23 Prozent ihres Energiebedarfs einsparten.
Bei der Podiumsdiskussion möchten wir mit
- Joachim Helbig, Leiter der Leitstelle Klimaschutz der Stadt Bonn
- Dr. Julius Rauber, Verhaltensökonom und Nudging-Experte
- Maya Krieg, Fridays For Future
darüber sprechen, ob sogenannte “Green Nudges” ein geeignetes Instrument zum Schutz des Klimas sind, welche Maßnahmen die Stadt auf kommunaler Ebene bislang angestoßen hat und warum Klima-Demonstrationen auch über 40 Jahre nach der ersten Umweltbewegung noch nötig sind.
Moderiert wird die Veranstaltung von Frederik Steen, 1LIVE.
Anmeldung
Teilnahmegebühr: Kostenlos
Anmeldungen sind bis zum 10.10.2019 möglich.
Quelle: Aktuelles Bundeszentrale für politsche Bildung (bpb), Oktober 2019