Ohne Gesundheit keine nachhaltige Entwicklung: Eine flexible Expertengruppe unterstützt Länder dabei, die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu stoppen.
Gesundheit ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass sich ein Land nachhaltig entwickeln kann. Um die gesundheitliche Situation der Menschen zu verbessern, arbeitet die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH daran, Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern und die Einführung von Krankenversicherungen zu begleiten.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die GIZ eine „schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit“ aufgebaut und übernimmt ihre Koordinierung. Bei der Besetzung der Expertengruppe kooperiert die GIZ mit den Spezialisten des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin und des Robert Koch-Instituts.
Die neue Expertengruppe unterstützt Länder dabei, sich besser auf den Ausbruch von gefährlichen Krankheiten vorzubereiten und schneller darauf reagieren zu können. Weltweit treten täglich gefährliche Infektionskrankheiten auf. Werden sie zu spät entdeckt, falsch eingeschätzt oder behandelt, können sie viele Menschen das Leben kosten. So wie in Westafrika, wo 2014 und 2015 mehr als 10.000 Menschen an Ebola starben.
Die Expertengruppe konnte bereits ganz praktisch bei einer gefährlichen Krankheit unterstützen: 2016 bauten die Experten in Togo in ihrem ersten Einsatz die Diagnostik für Lassafieber auf und trainierten Labor- und Gesundheitspersonal. Im März 2017 trat der Ernstfall ein: die Krankheit brach aus. Diesmal lieferte das Labor innerhalb kürzester Zeit die richtige Diagnose, so dass ohne Zeitverlust die nächsten Schritte zur Eindämmung erfolgen konnten.
Auch Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der GIZ, betonte auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Tagesspiegel zu globaler Gesundheit am 5. Juli 2017 in Berlin, dass das Thema Gesundheit für die GIZ immer wichtiger werde: „Es braucht auch stärkere Gesundheitssysteme vor Ort. Und gerade die Fähigkeit zum Kapazitätsaufbau ist eine der Stärken Deutschlands”, führte sie aus. Daran arbeite die GIZ im Auftrag der Bundesregierung und anderer Auftraggeber. Unter dem Titel „Viren kennen keine Grenzen“ diskutierte Tanja Gönner mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, wie Deutschland der Herausforderung von weltweiten Epidemien begegnet. Bundesgesundheitsminister Gröhe unterstrich: „Die Welt ist noch nicht ausreichend auf internationale Gesundheitskrisen vorbereitet. Deshalb hat Deutschland die globale Gesundheit auf die Tagesordnung der G7 und G20 gesetzt“.
Die Bedeutung des Themas lässt sich auch an einigen Zahlen ablesen: Mit Unterstützung der GIZ konnten zwischen 2010 und 2015 weltweit mehr als 120 Millionen Menschen von verbesserten Gesundheitsleistungen profitieren und mehr als 300 Millionen Menschen einen Krankenversicherungsschutz erhalten oder diesen verbessern.
Quelle: Meldung GIZ, 06.07.2017