Im Tschad ermöglichen Talschwellen höhere Ernten und verbessern so die Nahrungsmittelversorgung von Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung.
Die meisten Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, befinden sich in Afrika. Viele von ihnen fliehen gar nicht über die eigene Landesgrenze, sondern suchen innerhalb ihres Heimatlandes nach Schutz.
Der Ost-Tschad hat mehr als 400.000 Flüchtlinge aus Nachbarländern wie zum Beispiel dem Sudan aufgenommen. Gleichzeitig verlassen viele Menschen ihre Heimatdörfer aus Angst vor dem Terror der radikal-islamischen Boko Haram. Zudem leben fast 90 Prozent der Tschader unter der Armutsgrenze und es gibt nicht genug Nahrung für die Menschen: Wiederkehrende Dürren, aber auch extremer Starkregen mit nachfolgenden Überflutungen zerstören häufig die ohnehin schon dürftige Ernte.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Europäischen Union unterstützt die GIZ Flüchtlinge und die lokale Bevölkerung in der ost-tschadischen Region Ouaddaï. Das Bundesunternehmen arbeitet mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR, dem Welternährungsprogramm WFP und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO zusammen, um die Nahrungsmittelversorgung dauerhaft zu verbessern.
Dafür wurden in sechs Flusstälern 22 sogenannte Talschwellen gebaut. Die Aufträge gingen an lokale Unternehmen. Die Schwellen verteilen das Regenwasser gleichmäßig auf den Hangflächen und verhindern, dass der Boden durch die Fluten abgetragen wird. Das Wasser kann so gleichmäßig versickern und macht den kargen Boden für die Landwirtschaft nutzbar. Nutzungsabkommen ermöglichen sowohl Einheimischen als auch Flüchtlingen einen fairen und friedlichen Zugang zu den neu gewonnenen Äckern. Davon profitieren insgesamt 40.000 Menschen.
Zwischen 2010 und 2015 hat die GIZ im Auftrag der Bundesregierung insgesamt über eineinhalb Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene in Afrika unterstützt und fast ebenso viele Menschen, die in den aufnehmenden Städten und Dörfern leben. Weitere Beispiele zur Arbeit der GIZ in Afrika sind im Internet-Schwerpunkt Flucht und Migration zu finden.
Quelle: Meldung GIZ, 20.06.2017