Mit der Übernahme der so genannten MRSL-Liste mit verbotenen Chemikalien geht das Bündnis für nachhaltige Textilien einen weitreichenden Schritt in Richtung Mode ohne Gift. Die mehr als 180 Mitglieder des Bündnisses verpflichten sich dazu, 100 problematische Chemikalien in der Textil-Produktion von heute an schrittweise durch unbedenkliche Substanzen zu ersetzen. Weitere Regelungen zu sozialen Verbesserungen und fairen Arbeitsbedingungen stehen kurz vor dem Abschluss. 2017 soll die Umsetzung beginnen.
Die Mitglieder der Fachgruppe Chemikalien des Bündnisses haben sich auf die Übernahme der Regelungen aus der „Liste der in der Herstellung verbotenen Schadstoffe“, MRSL, der „Initiative zur Eliminierung gefährlicher Chemikalien“, ZDHC, geeinigt. Gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe sollen demzufolge nach und nach aus den Kollektionen der Bündnismitglieder verschwinden. „Diese erste Entscheidung setzt hohe Standards für die weitere Entwicklung hin zu giftfrei produzierter, nachhaltiger Mode“, sagte Claudia Kersten, Global Organic Textile Standard, bei der Pressekonferenz des Bündnisses. Die MRSL-Liste und damit auch die Bündnisliste geht über die gesetzlichen
Regulierungen der europäischen Chemikalienverordnung REACH hinaus. Das ist ein klares Bekenntnis der Bündnismitglieder, die gesetzlichen Anforderungen zu übertreffen. „Da die Liste weltweit bekannt und nicht auf den europäischen Raum beschränkt ist, bietet sie die Möglichkeit, international abgestimmte und flächendeckende Änderungen in der Produktion zu erreichen“, ergänzte Dr. Felmberg vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
55 Prozent Marktabdeckung
„Die internationale Ausrichtung des Bündnisses ist dringend notwendig, wenn wir in den Produktionsländern bessere Sozialstandards und mehr Umweltschutz erreichen wollen“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Enge Verzahnung mit internationalen Akteuren ist wichtig, weil die Produzenten vor Ort meist für mehrere internationale Auftraggeber tätig sind. Die Bereitschaft von Unternehmen, sich im Textilbündnis zu engagieren, wächst. „Über die Hälfte der Handelsunternehmen sind bereits Mitglied im Textilbündnis.“ Mit der Vereinbarung, problematische Chemikalien schrittweise aus der Herstellung zu verbannen, sei für das Bündnis ein wichtiger erster Meilenstein erreicht, um in die Umsetzung zu gehen.
Entscheidungen über soziale Anforderungen noch in diesem Jahr
Auch zu den sozialen Zielen des Bündnisses stehen in Kürze Entscheidungen an. So verhandeln die Bündnispartner derzeit darüber, welche Ansprüche an faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette gelten und mit welchen konkreten Maßnahmen diese erreicht werden sollen. Hier geht es unter anderem um die Anpassung der Beschaffungsprozesse von Marken- und Handelsunternehmen. „Erklärtes Ziel des Bündnisses ist es, exzessive Überstunden bei Lieferanten zu vermeiden unddie Zahlung existenzsichernder Löhne an Näher/-innen sicher zu stellen“,berichtete Frank Zach vom Deutschen Gewerkschaftsbund.
Zeitplan für die Umsetzung: ab 2017 unabhängiger Review-Prozess
Alle Mitglieder des Textilbündnisses müssen zukünftig berichten, wie und bis wann sie die Bündnisziele umgesetzt haben. Ab 2017 soll eine unabhängige Instanzbeginnen die Fortschritte jedes einzelnen Mitglieds zu überprüfen. Die genaue Ausgestaltung dieses Prozesses erarbeiten die Mitglieder zurzeit im Rahmen der Fachgruppe “Review-Prozess”. Diese arbeitet eng mit den weiteren Fachgruppen “Chemikalien”, “Naturfasern” sowie “Sozialstandards und existenzsichernde Löhne” und “Umsetzung und Internationalisierung” zusammen. „Wir begrüßen es sehr, dass sich ab 2017 alle Mitglieder des Textilbündnisses einer unabhängigen Prüfung ihrer Fortschritte unterziehen werden. Dieser verbindliche Prozess stellt eine einmalige Chance für ernsthafte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie dar“, sagte Christiane Schnura von der Kampagne für saubere Kleidung mit Blick auf die weitere Arbeit des Bündnisses für nachhaltige Textilien.
Quelle: Pressemitteilung Textilbündnis, 28.06.2016Mit der Übernahme der so genannten MRSL-Liste mit verbotenen Chemikalien geht das Bündnis für nachhaltige Textilien einen weitreichenden Schritt in Richtung Mode ohne Gift. Die mehr als 180 Mitglieder des Bündnisses verpflichten sich dazu, 100 problematische Chemikalien in der Textil-Produktion von heute an schrittweise durch unbedenkliche Substanzen zu ersetzen. Weitere Regelungen zu sozialen Verbesserungen und fairen Arbeitsbedingungen stehen kurz vor dem Abschluss. 2017 soll die Umsetzung beginnen.
Die Mitglieder der Fachgruppe Chemikalien des Bündnisses haben sich auf die Übernahme der Regelungen aus der „Liste der in der Herstellung verbotenen Schadstoffe“, MRSL, der „Initiative zur Eliminierung gefährlicher Chemikalien“, ZDHC, geeinigt. Gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe sollen demzufolge nach und nach aus den Kollektionen der Bündnismitglieder verschwinden. „Diese erste Entscheidung setzt hohe Standards für die weitere Entwicklung hin zu giftfrei produzierter, nachhaltiger Mode“, sagte Claudia Kersten, Global Organic Textile Standard, bei der Pressekonferenz des Bündnisses. Die MRSL-Liste und damit auch die Bündnisliste geht über die gesetzlichen
Regulierungen der europäischen Chemikalienverordnung REACH hinaus. Das ist ein klares Bekenntnis der Bündnismitglieder, die gesetzlichen Anforderungen zu übertreffen. „Da die Liste weltweit bekannt und nicht auf den europäischen Raum beschränkt ist, bietet sie die Möglichkeit, international abgestimmte und flächendeckende Änderungen in der Produktion zu erreichen“, ergänzte Dr. Felmberg vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
55 Prozent Marktabdeckung
„Die internationale Ausrichtung des Bündnisses ist dringend notwendig, wenn wir in den Produktionsländern bessere Sozialstandards und mehr Umweltschutz erreichen wollen“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Enge Verzahnung mit internationalen Akteuren ist wichtig, weil die Produzenten vor Ort meist für mehrere internationale Auftraggeber tätig sind. Die Bereitschaft von Unternehmen, sich im Textilbündnis zu engagieren, wächst. „Über die Hälfte der Handelsunternehmen sind bereits Mitglied im Textilbündnis.“ Mit der Vereinbarung, problematische Chemikalien schrittweise aus der Herstellung zu verbannen, sei für das Bündnis ein wichtiger erster Meilenstein erreicht, um in die Umsetzung zu gehen.
Entscheidungen über soziale Anforderungen noch in diesem Jahr
Auch zu den sozialen Zielen des Bündnisses stehen in Kürze Entscheidungen an. So verhandeln die Bündnispartner derzeit darüber, welche Ansprüche an faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette gelten und mit welchen konkreten Maßnahmen diese erreicht werden sollen. Hier geht es unter anderem um die Anpassung der Beschaffungsprozesse von Marken- und Handelsunternehmen. „Erklärtes Ziel des Bündnisses ist es, exzessive Überstunden bei Lieferanten zu vermeiden unddie Zahlung existenzsichernder Löhne an Näher/-innen sicher zu stellen“,berichtete Frank Zach vom Deutschen Gewerkschaftsbund.
Zeitplan für die Umsetzung: ab 2017 unabhängiger Review-Prozess
Alle Mitglieder des Textilbündnisses müssen zukünftig berichten, wie und bis wann sie die Bündnisziele umgesetzt haben. Ab 2017 soll eine unabhängige Instanzbeginnen die Fortschritte jedes einzelnen Mitglieds zu überprüfen. Die genaue Ausgestaltung dieses Prozesses erarbeiten die Mitglieder zurzeit im Rahmen der Fachgruppe “Review-Prozess”. Diese arbeitet eng mit den weiteren Fachgruppen “Chemikalien”, “Naturfasern” sowie “Sozialstandards und existenzsichernde Löhne” und “Umsetzung und Internationalisierung” zusammen. „Wir begrüßen es sehr, dass sich ab 2017 alle Mitglieder des Textilbündnisses einer unabhängigen Prüfung ihrer Fortschritte unterziehen werden. Dieser verbindliche Prozess stellt eine einmalige Chance für ernsthafte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie dar“, sagte Christiane Schnura von der Kampagne für saubere Kleidung mit Blick auf die weitere Arbeit des Bündnisses für nachhaltige Textilien.
Quelle: Pressemitteilung Textilbündnis, 28.06.2016