Seit einigen Jahren hält die „Wirtschaftskrise“ die früh industrialisierte Welt in Atem. Auf die Finanzkrise folgte die Eurokrise, die dem Wachstum ein Ende bereiteten. Seitdem wird darüber geredet, wie diese Krisen bekämpft und dem Wachstum wieder auf die Sprünge geholfen werden kann. Auf die Konjunkturprogramme der Jahre 2009/2010 folgen die Schuldenbremsen der Jahre 2011/2012. Beide Ansätze waren bislang nicht besonders erfolgreich. Dies liegt vermutlich daran, dass beide Krisen nur das Symptom eines tiefer greifenden Wandels sind, in dem sich die Wirtschaft wieder auf ein langfristig normales Maß mit geringem Wachstum einpendeln wird.
Um dies zu verstehen, müssen wir uns vor Augen führen, was dieses Wachstum überhaupt treibt. In den letzten Jahrzehnten waren es vor allem natürliche Ressourcen und die “geburtenstarken Jahrgänge” verbunden mit der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte einerseits sowie die steigende Nachfrage andererseits. Neben dem privaten Konsum stiegen auch die Staatsausgaben sowie Investitionen und Exporte. Mit knapper werdenden Ressourcen, sinkender Erwerbsbevölkerung, eingeschränkten privaten wie staatlichen Konsum- und Investitionsmöglichkeiten sowie ähnlichen Symptomen auch in den wesentlichen Abnehmerländern versiegt der Quell ständigen Wachstums. In einer solchen Situation künstlich das Wachstum „ankurbeln“ zu wollen, führt zwangsweise in die nächste „Blase“ und bei deren Platzen zu weiteren schwerwiegenden Konflikten.
Es ist an der Zeit, diesen Wandel zu akzeptieren und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und eines neuen Wohlstandsmodells zu gestalten, der auf hohe Wachstumsraten nicht angewiesen ist – solange die Zeit und die Ressourcen dafür vorhanden sind.
Dr. Friedrich Hinterberger leitet das Sustainable Europe Research Institute in Wien und begleitet seit 2008 den österreichischen „Wachstum im Wandel“ Prozess, in dessen Rahmen vom 8.-10.10.2012 eine Internationale Konferenz in Wien stattfinden wird.
ZwischenrufSeit einigen Jahren hält die „Wirtschaftskrise“ die früh industrialisierte Welt in Atem. Auf die Finanzkrise folgte die Eurokrise, die dem Wachstum ein Ende bereiteten. Seitdem wird darüber geredet, wie diese Krisen bekämpft und dem Wachstum wieder auf die Sprünge geholfen werden kann. Auf die Konjunkturprogramme der Jahre 2009/2010 folgen die Schuldenbremsen der Jahre 2011/2012. Beide Ansätze waren bislang nicht besonders erfolgreich. Dies liegt vermutlich daran, dass beide Krisen nur das Symptom eines tiefer greifenden Wandels sind, in dem sich die Wirtschaft wieder auf ein langfristig normales Maß mit geringem Wachstum einpendeln wird.
Um dies zu verstehen, müssen wir uns vor Augen führen, was dieses Wachstum überhaupt treibt. In den letzten Jahrzehnten waren es vor allem natürliche Ressourcen und die “geburtenstarken Jahrgänge” verbunden mit der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte einerseits sowie die steigende Nachfrage andererseits. Neben dem privaten Konsum stiegen auch die Staatsausgaben sowie Investitionen und Exporte. Mit knapper werdenden Ressourcen, sinkender Erwerbsbevölkerung, eingeschränkten privaten wie staatlichen Konsum- und Investitionsmöglichkeiten sowie ähnlichen Symptomen auch in den wesentlichen Abnehmerländern versiegt der Quell ständigen Wachstums. In einer solchen Situation künstlich das Wachstum „ankurbeln“ zu wollen, führt zwangsweise in die nächste „Blase“ und bei deren Platzen zu weiteren schwerwiegenden Konflikten.
Es ist an der Zeit, diesen Wandel zu akzeptieren und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und eines neuen Wohlstandsmodells zu gestalten, der auf hohe Wachstumsraten nicht angewiesen ist – solange die Zeit und die Ressourcen dafür vorhanden sind.
Dr. Friedrich Hinterberger leitet das Sustainable Europe Research Institute in Wien und begleitet seit 2008 den österreichischen „Wachstum im Wandel“ Prozess, in dessen Rahmen vom 8.-10.10.2012 eine Internationale Konferenz in Wien stattfinden wird.