Zum Beginn der heutigen (06.06.2011) UN-Zwischenverhandlungen gegen den Klimawandel in Bonn ruft die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch alle Staaten zu gesteigerter Ambition bei der Klimapolitik auf. Ein halbes Jahr vor dem nächsten Klimagipfel in Durban und genau ein Jahr vor dem Rio+20-Gipfel, der in Brasilien stattfinden wird, sind Fortschritte bei der Konferenz in Bonn dringend notwendig, um insbesondere die besonders verletzlichen Entwicklungsländer und künftige Generationen vor einer existenziellen Bedrohung zu schützen.
Sven Harmeling, Referent für Klima und Anpassung bei Germanwatch: “Die vor kurzem veröffentlichten Daten der Internationalen Energieagentur zum Rekordanstieg der CO2-Emissionen im Jahr 2010, aber auch die jüngsten Erkenntnisse der Klimawissenschaft zeigen, dass die Weltgemeinschaft nahezu ungebremst auf ein humanitäres, ökologisches und ökonomisches Desaster zusteuert. Auch wenn bei den Zwischenverhandlungen in Bonn keine entscheidenden Durchbrüche zu erwarten sind: Die Delegierten müssen hier wichtige Beschlüsse für den Klimagipfel in Durban vorbereiten. Die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls endet 2012 und es muss ein wirkungsvoller Anschluss gefunden werden. Auch die schnelle Umsetzung der im letzten Jahr in Cancún beschlossenen Prozesse und Mechanismen für Klima- und Regenwaldschutz sowie Anpassung stehen auf der Agenda. Zusätzlich muss ein Prozess zur Überprüfung gestaltet werden, der bis 2015 zu verschärften, rechtlich verbindlichen Zielen führen soll.
Der größte Streitpunkt für die UN-Klimaverhandlungen ist die Zukunft des Kyoto-Protokolls. Während insbesondere Russland, Japan und Kanada eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls ablehnen, wäre die EU zwar prinzipiell dazu bereit. Solange die EU aber bei ihrem wenig ambitionierten 20 Prozent-Verminderungsziel bleibt, gehört sie selber zu den Totengräbern des Zwei-Grad-Limits. Angesichts der neuerlich bestätigten Dringlichkeit des Klimaschutzes sollten die Staats- und Regierungschefs endlich ihrer eigenen Rhetorik Taten folgen lassen. Ein klares “Nein” zu Kohle und Teersand sind Grundvoraussetzung, um tatsächlich die wirtschaftlichen Zukunftspotenziale eines kohlenstoffarmen Wohlstandsmodells zu erschließen. Für die EU heißt das in den kommenden Monaten die Erhöhung des Klimaschutzziels auf mindestens 30 Prozent, wie erst vor kurzem vom Umweltausschuss des EU-Parlamentes empfohlen. Der rapide Anstieg der Emissionen zeigt, dass ohne ein internationales Preissignal für CO2-Emissionen der globale Temperaturanstieg nicht mehr auf weniger als zwei Grad zu begrenzen sein wird.”
Germanwatch verfolgt die UN-Klimaverhandlungen vom 6. bis zum 17. Juni in Bonn.
Pressemitteilung
Zum Beginn der heutigen (06.06.2011) UN-Zwischenverhandlungen gegen den Klimawandel in Bonn ruft die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch alle Staaten zu gesteigerter Ambition bei der Klimapolitik auf. Ein halbes Jahr vor dem nächsten Klimagipfel in Durban und genau ein Jahr vor dem Rio+20-Gipfel, der in Brasilien stattfinden wird, sind Fortschritte bei der Konferenz in Bonn dringend notwendig, um insbesondere die besonders verletzlichen Entwicklungsländer und künftige Generationen vor einer existenziellen Bedrohung zu schützen.
Sven Harmeling, Referent für Klima und Anpassung bei Germanwatch: “Die vor kurzem veröffentlichten Daten der Internationalen Energieagentur zum Rekordanstieg der CO2-Emissionen im Jahr 2010, aber auch die jüngsten Erkenntnisse der Klimawissenschaft zeigen, dass die Weltgemeinschaft nahezu ungebremst auf ein humanitäres, ökologisches und ökonomisches Desaster zusteuert. Auch wenn bei den Zwischenverhandlungen in Bonn keine entscheidenden Durchbrüche zu erwarten sind: Die Delegierten müssen hier wichtige Beschlüsse für den Klimagipfel in Durban vorbereiten. Die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls endet 2012 und es muss ein wirkungsvoller Anschluss gefunden werden. Auch die schnelle Umsetzung der im letzten Jahr in Cancún beschlossenen Prozesse und Mechanismen für Klima- und Regenwaldschutz sowie Anpassung stehen auf der Agenda. Zusätzlich muss ein Prozess zur Überprüfung gestaltet werden, der bis 2015 zu verschärften, rechtlich verbindlichen Zielen führen soll.
Der größte Streitpunkt für die UN-Klimaverhandlungen ist die Zukunft des Kyoto-Protokolls. Während insbesondere Russland, Japan und Kanada eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls ablehnen, wäre die EU zwar prinzipiell dazu bereit. Solange die EU aber bei ihrem wenig ambitionierten 20 Prozent-Verminderungsziel bleibt, gehört sie selber zu den Totengräbern des Zwei-Grad-Limits. Angesichts der neuerlich bestätigten Dringlichkeit des Klimaschutzes sollten die Staats- und Regierungschefs endlich ihrer eigenen Rhetorik Taten folgen lassen. Ein klares “Nein” zu Kohle und Teersand sind Grundvoraussetzung, um tatsächlich die wirtschaftlichen Zukunftspotenziale eines kohlenstoffarmen Wohlstandsmodells zu erschließen. Für die EU heißt das in den kommenden Monaten die Erhöhung des Klimaschutzziels auf mindestens 30 Prozent, wie erst vor kurzem vom Umweltausschuss des EU-Parlamentes empfohlen. Der rapide Anstieg der Emissionen zeigt, dass ohne ein internationales Preissignal für CO2-Emissionen der globale Temperaturanstieg nicht mehr auf weniger als zwei Grad zu begrenzen sein wird.”
Germanwatch verfolgt die UN-Klimaverhandlungen vom 6. bis zum 17. Juni in Bonn.