Mairin Pakleppa über Klimagerechtigkeit und warum Bonn mit gutem Beispiel vorangehen sollte

    [:en]Liebe Frau Pakleppa, Sie engagieren sich bei Fridays for Future in Bonn in der Pressearbeit. Was ist das Ziel der Bewegung?

    Fridays for Future fordert Klimagerechtigkeit. Das bedeutet, dass sofort Maßnahmen für einen sozial verträglichen Klimaschutz ergriffen werden müssen. Uns ist wichtig nicht nur Klimaschutz, sondern insbesondere Klimagerechtigkeit zu fordern. Damit wollen wir die Verantwortung sichtbar machen, die wir (Deutschland) Ländern des „globalen Südens“ schuldig sind. Die Klimakrise ist maßgeblich durch die heutigen Industrienationen beeinflusst worden. Die Auswirkungen spüren aber vor allem die, die eben nicht zu den Verursachern gehören.

    Was hat Sie persönlich dazu bewegt, sich für den Klimaschutz einzusetzen?

    Ich habe mich schon immer viel engagiert, vor allem in meiner Schule. Jetzt ist es der Klimaschutz, weil dieses Problem einfach so riesig ist und uns alle betrifft. Allerdings gab es da keinen entscheidenden Moment. Um ehrlich zu sein habe ich einfach sehr große Angst und wenn Menschen, die etwas verändern können, weil Sie in einer Machtposition stehen oder zum Beispiel einfach nur Wählen können keine Verantwortung übernehmen wollen, müssen wir das eben tun.

    Fridays for Future wurde 2018 von der Schwedin Greta Thunberg ins Leben gerufen. Was hat sich seitdem getan?

    Endlich wird über die Krise gesprochen. Um das Thema Klimakrise kommt niemand mehr herum. In der Schule, in Talkshows, mit der Familie, Freunden und Bekannten wird darüber diskutiert. Das ist schonmal ein Fortschritt. Trotzdem wird immer noch zu langsam gehandelt. Und das ist ein Problem.

    Wo sehen Sie weiteren Handlungsbedarf? Insbesondere in Bonn?

    Die Stadt Bonn hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Daraus würde für mich folgen, dass neue Ideen für den Klimaschutz schnell und effektiv umgesetzt werden. Hier würde ich mir echte Veränderung wünschen. Natürlich kann der Klimaschutz nicht allein auf kommunaler Ebene ablaufen. Internationale Vernetzung und Zusammenarbeit ist hier unglaublich wichtig. Trotzdem sollten Kommunen mit gutem Beispiel voran gehen.

    Welche Frage würden Sie gerne einmal beantworten, die Ihnen noch nie gestellt wurde?

    In der Klimagerechtigkeitsbewegung geht es viel um Verantwortlichkeit. Am liebsten würde ich eine Frage stellen. Ich frage mich immer sehr warum sich Politiker*innen trotz glasklarer wissenschaftlicher Fakten zur derzeitigen Lage und unserer Zukunft gegen echten Klimaschutz entscheiden. Immer noch stehen Profite im Vordergrund. Unsere Angst wird nicht so ernst genommen, wie es richtig wäre. Ich finde es wirklich erschreckend, wie sich gegen uns Jugendliche und Kinder entschieden wird.

    Welchen Beitrag kann jede:r Einzelne zur Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele leisten? Was wäre ein einfacher erster Schritt?

    Es ist superschön, dass es hier vielfältige Möglichkeiten gibt. Die eine Person geht gerne auf Demonstrationen, für die andere ist dafür die Hemmschwelle zu hoch. Manche Menschen stellen Ihr Konsumverhalten um, andere engagieren sich in einem Verein. Es gibt so viel Auswahl! Jemandem der nicht weiß wo er*sie anfangen soll würde ich erstmal raten sich zu informieren und vor allem mit anderen ins Gespräch zu kommen. Ich bin mir sicher, dass Bildung eines der wichtigsten Güter ist, das uns als Gesellschaft voranbringen kann.

    Trotzdem bin ich überzeugt, dass die Politik ein großer Hebel für Veränderung sein kann und muss. Klimaschutz darf nicht alleine auf die Schultern der Konsument*innen geschoben werden.

    Weitere Informationen zu Fridays for Future in Bonn

    Das Interview führte Verena Hammes[:de]Liebe Frau Pakleppa, Sie engagieren sich bei Fridays for Future in Bonn in der Pressearbeit. Was ist das Ziel der Bewegung?

    Fridays for Future fordert Klimagerechtigkeit. Das bedeutet, dass sofort Maßnahmen für einen sozial verträglichen Klimaschutz ergriffen werden müssen. Uns ist wichtig nicht nur Klimaschutz, sondern insbesondere Klimagerechtigkeit zu fordern. Damit wollen wir die Verantwortung sichtbar machen, die wir (Deutschland) Ländern des „globalen Südens“ schuldig sind. Die Klimakrise ist maßgeblich durch die heutigen Industrienationen beeinflusst worden. Die Auswirkungen spüren aber vor allem die, die eben nicht zu den Verursachern gehören.

    Was hat Sie persönlich dazu bewegt, sich für den Klimaschutz einzusetzen?

    Ich habe mich schon immer viel engagiert, vor allem in meiner Schule. Jetzt ist es der Klimaschutz, weil dieses Problem einfach so riesig ist und uns alle betrifft. Allerdings gab es da keinen entscheidenden Moment. Um ehrlich zu sein habe ich einfach sehr große Angst und wenn Menschen, die etwas verändern können, weil Sie in einer Machtposition stehen oder zum Beispiel einfach nur Wählen können, keine Verantwortung übernehmen wollen, müssen wir das eben tun.

    Fridays for Future wurde 2018 von der Schwedin Greta Thunberg ins Leben gerufen. Was hat sich seitdem getan?

    Endlich wird über die Krise gesprochen. Um das Thema Klimakrise kommt niemand mehr herum. In der Schule, in Talkshows, mit der Familie, Freunden und Bekannten wird darüber diskutiert. Das ist schonmal ein Fortschritt. Trotzdem wird immer noch zu langsam gehandelt. Und das ist ein Problem.

    Wo sehen Sie weiteren Handlungsbedarf? Insbesondere in Bonn?

    Die Stadt Bonn hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Daraus würde für mich folgen, dass neue Ideen für den Klimaschutz schnell und effektiv umgesetzt werden. Hier würde ich mir echte Veränderung wünschen. Natürlich kann der Klimaschutz nicht allein auf kommunaler Ebene ablaufen. Internationale Vernetzung und Zusammenarbeit ist hier unglaublich wichtig. Trotzdem sollten Kommunen mit gutem Beispiel voran gehen.

    Welche Frage würden Sie gerne einmal beantworten, die Ihnen noch nie gestellt wurde?

    In der Klimagerechtigkeitsbewegung geht es viel um Verantwortlichkeit. Am liebsten würde ich eine Frage stellen. Ich frage mich immer sehr warum sich Politiker*innen trotz glasklarer wissenschaftlicher Fakten zur derzeitigen Lage und unserer Zukunft gegen echten Klimaschutz entscheiden. Immer noch stehen Profite im Vordergrund. Unsere Angst wird nicht so ernst genommen, wie es richtig wäre. Ich finde es wirklich erschreckend, wie sich gegen uns Jugendliche und Kinder entschieden wird.

    Welchen Beitrag kann jede:r Einzelne zur Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele leisten? Was wäre ein einfacher erster Schritt?

    Es ist superschön, dass es hier vielfältige Möglichkeiten gibt. Die eine Person geht gerne auf Demonstrationen, für die andere ist dafür die Hemmschwelle zu hoch. Manche Menschen stellen Ihr Konsumverhalten um, andere engagieren sich in einem Verein. Es gibt so viel Auswahl! Jemandem der nicht weiß wo er*sie anfangen soll würde ich erstmal raten sich zu informieren und vor allem mit anderen ins Gespräch zu kommen. Ich bin mir sicher, dass Bildung eines der wichtigsten Güter ist, das uns als Gesellschaft voranbringen kann.

    Trotzdem bin ich überzeugt, dass die Politik ein großer Hebel für Veränderung sein kann und muss. Klimaschutz darf nicht alleine auf die Schultern der Konsument*innen geschoben werden.

    Weitere Informationen zu Fridays for Future in Bonn

    Das Interview führte Verena Hammes[:]