H-BRS | Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unterstützt kommunalen Verbund bei nachhaltigen Mobilitätskonzepten

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unterstützt Kommunen im ländlichen Raum bei der Gestaltung und Erprobung nachhaltiger Mobilitätskonzepte

Noch im August können die Kommunen Overath, Hennef, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth sowie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) ihr Projekt MobilCharta5 fortsetzen. Das Bundeswissenschaftsministerium (BMBF) hat jetzt innerhalb ihrer Förderlinie “MobilitätsWerkStadt 2025” die Förderzusage bis 2024 erteilt. Die fünf Kommunen möchten mit MobilCharta5 neue Mobilitätskonzepte entwickeln und erproben.

Der ausgeschriebene Name des Projekts lautet “Mobilität in einer neuen Ebene – innovativ, flächensparend, klimaschützend und umweltschonend am Beispiel des südöstlichen ,Bergischen RheinLands’ und beschreibt genau, worum es geht: das Bewusstsein für nachhaltigere Mobilitätspraktiken zu fördern, um so eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum zu unterstützen. Nach der Phase I ist nun in der Phase II die Weiterentwicklung der Kommunikations- und Partizipationsformate zur Beteiligung und Aktivierung der verschiedenen Akteure vor Ort vorgesehen. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg begleitet das Projekt wissenschaftlich und unterstützt die beteiligten Städte, Kommunen und lokalen Mobilitätsakteure mit ihrer wissenschaftlichen Expertise auf den Feldern Mobilitätsforschung und partizipative Methoden.

Insbesondere die politische Zielsetzung sowie vielfältige Angebote multi- und intermodaler Mobilität als entscheidende Anreize zum Umstieg auf umwelt- und klimafreundliche Alternativen stehen im Fokus. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, für einen Weg aus unterschiedlichen Transportmitteln auszuwählen oder dafür mehrere Transportmittel zu kombinieren. Im Ergebnis sollen die Wechselwirkungen von individuellen und gesellschaftlichen Mobilitätsbedürfnissen und Verhaltensweisen sowie die technologischen Entwicklungen dargestellt, erprobt und eine Mobilitätsstrategie im konkreten Projektraum gemeinsam mit Bürgern entwickelt werden. Für die aktive Bürgerbeteiligung bietet MobilCharta5 fünf Workshop-Reihen zu Themen wie On-Demand-Verkehr, private Organisationsformen (Ridesharing), einen verbesserten Öffentlichen Nahverkehr oder geteilte Mobilität, Stichwort Carsharing. Auch der Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad befasst sich eine Workshop-Reihe.

Wissenschaftliche Begleitung

“Mit der Hilfe von partizipativen Methoden und einer bedarfsgerechten Unterstützung der Kommunen bei dem Einsatz neuer Technologien sehen wir großes Potential für innovative Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum”, sagt Paul Bossauer, Projektleiter an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. “Aktuell erleben wir einen immensen Anstieg von Mobilitätsangeboten für gemeinsam genutzte Fahrzeuge in den Städten. Jedoch mangelt es im ländlichen Räumen häufig an Alternativen, um die Abhängigkeit von privaten Autos zu reduzieren und eine nachhaltigere Mobilität zu fördern. Mobilitätsangebote müssen sinnvoll in die lokale Infrastruktur integriert und an die lokalen Bedarfe angepasst werden. Mit MobilCharta5 wollen wir ländlich geprägte Kommunen unterstützen, alternative Mobilitätsangebote besser in den ÖPNV zu integrieren und nachhaltigere Mobilitätspraktiken zu unterstützen”.

Die Forschungsgruppe Verbraucherinformatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat bereits einige thematisch angrenzende Vorläuferprojekte unter anderem mit Nutzerstudien im Kontext des Carsharings durchgeführt (“Einfach teilen”). Drüber hinaus wurden im Forschungsprojekt “CarBits.de” Potentiale von Connected-Car-Technologien untersucht. Ebenfalls ist die Forschungsgruppe seit diesem Jahr dabei mit Hilfe von Daten die Steuerung, Planung und Optimierung von Mobilitätsangeboten zu vereinfachen und damit Entscheidungen im Mobilitätskontext in den Regionen Köln und Bonn zu unterstützen (https://www.h-brs.de/de/miaas).

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit dem 1. August 2021 drei Jahre lang gefördert. Das Gesamtfördervolumen des Projekts beträgt rund eine Million Euro. Zum Projektkonsortium gehören die geförderten Partner Stadt Overath (Projektkoordinator) und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie die assoziierten Partnerkommunen Hennef, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth.

Weitere Informationen

Quelle: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, 11.08.2021