FEMNET | Vom Blaumann bis zum Stoffbeutel: Unternehmen wünschen sich Unterstützung beim nachhaltigen Textileinkauf

Eine Befragung von Global Nature Fund (GNF) und FEMNET zeigt: Unternehmen benötigen mehr Informationen über nachhaltige Textilbeschaffung. In einer digitalen Talkrunde am 20. Mai stellen die Organisationen die Ergebnisse vor und präsentieren Unternehmen Vorschläge für effektives Nachhaltigkeitsmanagement im Bereich Textilien, die sie gemeinsam im Projekt FAIR WEAR WORKS erarbeitet haben.

Ob Schutzanzüge fürs Labor oder Bettwäsche im Hotel – die Beschaffung von Textilien bietet Unternehmen die Gelegenheit, mit überschaubarem Aufwand einen wichtigen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Wirtschaften zu leisten. Dieser kleine, aber wesentliche Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie bildet den Hintergrund des Projektes FAIR WEAR WORKS, das FEMNET und der Global Nature Fund (GNF) vor einem Jahr gestartet haben. Nun veröffentlichen die Partnerorganisationen die Ergebnisse aus einer Befragung, die einen Einblick in die Textilbeschaffung von Unternehmen bietet.

Stolpersteine beim Textileinkauf: Fehlende Infos über glaubwürdige Siegel und Anbieter

Die gute Nachricht: Über die Hälfte der befragten Unternehmen kaufen Textilien bereits nachhaltig ein. Ein großer Teil stößt dabei jedoch auf Probleme und gibt an, Unterstützung zu benötigen. Stolpersteine beim nachhaltigen Textileinkauf sind laut Unternehmen insbesondere fehlende Informationen über glaubwürdige Textilstandards und -siegel.

So sind einige der empfehlenswerten Standards noch nicht sehr bekannt, während Siegel wie Öko-Tex 100, die keine sozialen und ökologischen Kriterien in der Lieferkette erfüllen, sehr geläufig sind. Hinzu kommt: Geeignete Anbieter sind kaum bekannt, hohe Preis- und Qualitätsansprüche erschweren die Umstellung auf eine nachhaltige Beschaffung. Ein weiteres Problem: Je nach Unternehmensbereich – etwa CSR oder Einkauf – gewichten die Verantwortlichen Nachhaltigkeitsansprüche sehr unterschiedlich.

Online-Seminar: Unternehmen profitieren von Tipps für nachhaltige Beschaffung

Am 20. Mai, 15.00-16.30 Uhr, zeigen GNF und FEMNET mit ihrem Online-Seminar für Einsteiger „Mehr Nachhaltigkeit für Arbeitskleidung, Werbeartikel und Co: Textilien öko-fair einkaufen“, wie Unternehmen diese Stolpersteine umgehen können. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus allen Branchen, die Arbeitskleidung, Flachwäsche und Werbeartikel nachhaltiger einkaufen wollen.

Das Seminar bietet einen gut zugänglichen Einstieg zu den umfangreichen Hilfestellungen, die GNF und FEMNET Unternehmen geben können. Dazu gehören z.B. die gemeinsame Analyse bestehender Einkaufsvorgaben, Hilfe bei der Marktrecherche, die Auswahl von Nachhaltigkeitskriterien, Empfehlungen für Anforderungen an Lieferanten oder Infos zu Siegeln und Standards. Außerdem umfasst das Projektportfolio Impulsworkshops: Auch Auszubildende und Berufsschüler lassen sich so frühzeitig mit auf den Weg zum nachhaltigen Unternehmensengagement nehmen.

Drei von den beiden Organisationen herausgegebenen Factsheets bieten ebenfalls einen ersten Überblick für die praktische Umsetzung. Unternehmen können sich über Herausforderungen und Lösungsansätze, Standards, Siegel und Multistakeholder-Initiativen in der Textilindustrie sowie über die Schritte hin zu einem nachhaltigen Textileinkauf informieren. Die Materialien stehen kostenlos auf den Projektseiten von FEMNET und dem GNF zum Download bereit.

Anmeldung zum Digital Talk am 20.05.21, 15.00-16.30 Uhr: „Arbeitskleidung, Werbeartikel und Co. öko-fair einkaufen“ mit Expert*innen von FEMNET, dem Global Nature Fund und Fairtrade.

Projektwebsite FAIR WEAR WORKS

Weitere Informationen

Quelle: Femnet e.V., 04.05.2021