Stadt Bonn | Klimaschutzkampagne der Stadt Bonn geht mit neuen Vorbildern in die zweite Runde

Die städtische Klimaschutzkampagne „Neu denken. Einfach handeln. Gemeinsam fürs Klima.” geht mit weiteren engagierten Bonnerinnen und Bonnern und ihren Geschichten in die nächste Runde. Seit dem 26. Oktober 2020 sind die Plakatmotive der neuen Klima-Vorbilder zwei Wochen lang auf den städtischen Werbetafeln zu sehen.

Die Kampagne möchte vorhandenes Engagement in der Stadt sichtbar machen und andere motivieren, sich im eigenen Alltag noch mehr mit den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung zu beschäftigen. Oberbürgermeister Ashok Sridharan: „Die neun Protagonisten stehen stellvertretend für die zahlreichen klima-aktiven Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt. Sie beweisen: Einfach handeln – das geht! Und sie inspirieren uns, es ihnen gleich zu tun.”

Zum Start der Kampagne vor gut einem Jahr hatte die Leitstelle Klimaschutz gezielt Menschen angesprochen, die sich in verschiedenen klimarelevanten Handlungsfeldern engagieren – etwa in den Bereichen Konsum oder Energieverbrauch. Für die zweite Runde hatte die Stadt einen öffentlichen Aufruf gestartet. „Wir waren sehr gespannt, welche Ideen dabei herauskommen”, sagt Kampagnenmanagerin Marion Wilde von der Leitstelle Klimaschutz, „und freuen uns, dass wir wieder Menschen gefunden haben, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen engagieren – ob privat oder in einer Initiative. Sie sind Vorbilder auf Augenhöhe und zeigen uns, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, den eigenen Alltag klimafreundlich zu gestalten.”

Zu den neuen Klima-Vorbildern gehören Kristian und Lothar, die seit vielen Jahren in ihrem Repair Café der Ermekeilinitiative Elektrogeräte und andere Gegenstände vor dem Wegwerfen retten. Es ist ein Ort der Begegnung geworden: Während der Repair-Nachmittage kommen Menschen ins Gespräch, sie fachsimpeln über Technik oder plaudern an den Hochbeeten auf dem Außengelände. So kommen Klimaschutz, Ressourcenschonung und soziales Miteinander zusammen.

Alexandra und Thorsten und ihre Kinder  Gustav und Carla managen das Familienleben bereits seit Jahren ohne eigenes Auto. Eine bewusste Entscheidung für mehr Lebensqualität: Kein Stau, keine Parkplatzsuche nach Feierabend, dafür mehr Bewegung und das gute Gefühl, klimafreundlich unterwegs zu sein. Zu Fuß geht es zur Schule, mit ÖPNV und Tretroller zum Sport, mit dem Rad zur Arbeit und zum Einkauf, und mit dem Zug in den Urlaub. Wenn doch mal etwas Größeres transportiert werden muss, dann ist immer ein Carsharing-Auto in passender Größe verfügbar.

Anna-Maria, David und Meike beschäftigt mit ihrer „AG Grüne Infrastruktur” die Frage, wie eine nachhaltige Stadtentwicklung aussehen könnte. Eine Antwort haben sie gefunden mit den „Grünen Inseln”, welche sie in Absprache mit der Stadt an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet aufgestellt haben: die Holzbänke mit integrierten Pflanz-Wannen wirken wie ein grüner Ruhepol auf grauen, asphaltierten Plätzen. Sie demonstrieren im Kleinen, wie eine grünere, klimaangepasste Stadt aussehen könnte.

Alle Informationen rund um die Klimaschutzkampagne mit Kurzporträts zu den Protagonisten und Tipps, wie man selbst aktiv werden kann, gibt es unter www.bonn.de/klimaschutz.

Kommunaler Klimaschutz und privates Engagement greifen ineinander

Die Stadt Bonn engagiert sich bereits seit Mitte der 90er Jahre im Bereich Klimaschutz und hat ihre Anstrengungen, Emissionen zu reduzieren, zuletzt noch einmal deutlich verstärkt: Bis 2035 will der Konzern Stadt Bonn klimaneutral werden. Mit den jüngsten Ratsbeschlüssen zu Förder- und Beratungsprogrammen für Photovoltaik und Begrünung und zur Solarverpflichtung sind weitere wichtige Grundlagen gelegt, um auf den Klimanotstand in Bonn zu reagieren und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Auch die Stärkung des Umweltverbundes wird weiter verfolgt: so werden im Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt Mobilstationen zur Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger errichtet und Radschnellrouten ausgebaut.

Umweltdezernent Helmut Wiesner betont: „Die Verwaltung allein kann ihre ambitionierten Klimaschutzziele nicht erreichen – dazu brauchen wir auch übergeordnete nationale und europäische Ebenen. Und wir brauchen alle Bonnerinnen und Bonner, denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe!”

Mit „Bonn 4 Future” startet in Kürze ein stadtweiter Mitwirkungsprozess, der die Bonnerinnen und Bonner für eine klimafreundliche Transformation der Stadt begeistern möchte. Dieser Prozess geht weit über eine übliche Bürgerbeteiligung hinaus: Er wurde aus der Zivilgesellschaft heraus initiiert, und gemeinsam mit den Initiatoren wurde ein entsprechendes Konzept erarbeitet. Im Rahmen dieses Kooperationsprojektes sollen Perspektiven für eine gesamtstädtische Klimaneutralität bis 2035 diskutiert werden.

Quelle: Bundesstadt Bonn, 26.10.2020