Engagement Global | Kaffee als Einstieg in die Faire Beschaffung

Der Kaffeeanbau und die Weiterverarbeitung stellt in vielen Ländern des Globalen Südens die Existenzgrundlage zahlreicher Menschen dar. Dadurch sind sie sehr abhängig vom schwankenden Weltmarktpreis, der nicht immer ausreicht, um ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten zu decken. Kaffee aus Fairem Handel bietet die Möglichkeit, das Einkommen von den Produzentinnen und Produzenten verlässlich zu sichern.

Kaffee hat sich mittlerweile als klassisches Fair-Handels-Produkt etabliert. Wenn Kommunen in die Faire Beschaffung einsteigen, ist Kaffee häufig das erste Produkt, mit dem sie sich beschäftigen. Durch die Wahl von fairem Kaffee für ihre öffentlichen Einrichtungen setzen sie ein Zeichen und tragen gleichzeitig zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Produzentinnen und Produzenten bei. Ist fairer Kaffee erfolgreich eingeführt, intensivieren viele Städte und Gemeinden ihre Faire Beschaffung. Sie kaufen dann zum Beispiel auch andere Lebensmittel, etwa für Kantinen und Schulen, Arbeitskleidung oder Naturstein fair ein.

Viele Kommunen vertreiben fairen Kaffee auch über faire Städtecafés, die häufig von Weltläden und teils in Kooperation mit lokalen Röstereien angeboten werden. Für einige Städte, zum Beispiel für Bielefeld und die Partnerstadt Estelí in Nicaragua, ist Kaffee sogar eine Grundlage für die Partnerschaft: Im Bielefelder Städtepartnerschaftscafé wird bio-zertifizierter Kaffee vermarktet und ausgeschenkt, der direkt aus Anbaugebieten in Nicaragua stammt. In Markkleeberg wird der Städtekaffee nicht nur in Kooperation mit dem Weltladen beschafft, sondern auch in Werkstätten für Menschen mit Behinderung verpackt. Damit enthält er eine zusätzliche soziale Komponente.

Kompass Nachhaltigkeit

21 Beispiele von Kommunen, die fairen Kaffee beschaffen, liefert die Informationsplattform Kompass Nachhaltigkeit. Das Portal wurde von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Welt (SKEW) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) ins Leben gerufen. Die Plattform unterstützt Beschaffungsverantwortliche dabei, soziale und ökologische Belange stärker in ihrem Einkauf zu berücksichtigen.

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Quelle: Engagement Global, 01.10.2020