DIE | Webspecial am DIE: „Lieferketten nachhaltig gestalten“

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Die aktuelle Ausbreitung und die Maßnahmen rund um das Covid-19- Virus verdeutlichen, wie schnell unterbrochene Lieferketten zu negativen globalen Auswirkungen führen können. Wie können auch unter den gegenwärtigen Bedingungen von Covid-19 Weichen für faire Bedingungen entlang globaler Lieferketten gestellt werden?

Ein großer Teil der globalen Wertschöpfung erfolgt in integrierten Lieferketten. In diesen bestimmen große Unternehmen die Parameter der Produktion und des Handelns ihrer Lieferanten. Die Wettbewerbsfähigkeit von Entwicklungsländern hängt zunehmend davon ab, dass ihre Unternehmen an Lieferketten teilhaben. Dazu müssen diese immer höhere Anforderungen erfüllen, zunehmend auch Nachhaltigkeitsstandards. Trotz zunehmender Bedeutung globaler Lieferketten sind viele Ketten in Entwicklungsländern, insbesondere im Nahrungsmittelbereich, weiterhin lokal und national; aber auch hier steigen die Ansprüche hinsichtlich Qualität und Effizienz.

Für viele internationale Lieferketten haben sich Unternehmen und andere Akteure auf freiwillige Standards und Verhaltenskodices verständigt. Aber auch die öffentliche Hand kann Einfluss auf die Gestaltung von Lieferketten nehmen. Sie kann Grundstandards gesetzlich einfordern oder durch Transparenzpflichten, staatliche Labels, Förderung innovativer Praktiken, nachhaltige öffentliche Beschaffung und andere Maßnahmen sanften Druck entfalten. Dabei gilt es, nicht-intendierte Folgen im Blick zu behalten: Höhere Standards schaffen Markteintrittsbarrieren und können die schwächsten Marktteilnehmer*innen ausgrenzen.

Forschung über Lieferketten hilft, die Chancen für Unternehmen in Entwicklungsländern zu erkennen. Sie liefert Erkenntnisse über die Einkommensverteilung zwischen Wertschöpfungsstufen. Sie gibt Aufschluss über Abhängigkeitsverhältnisse, Wissenstransfer oder Umweltwirkungen. Dadurch können Politikansätze identifiziert werden, die zu besseren gesamtgesellschaftlichen Ergebnissen führen. Das DIE forscht u.a. zu folgenden Fragen: Wie können Lieferketten in Landwirtschaft und Industrie wirkungsvoll im Sinne des Gemeinwohls beeinflusst werden? Welches Potenzial hat die öffentliche Beschaffung? Wie wirksam sind Voluntary Sustainability Standards und inwieweit werden sie in Schwellenländern genutzt? Wie kann der Einstieg in eine Kreislaufwirtschaft gelingen?

Mehr Informationen zu dem Thema hier

Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2020

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Die aktuelle Ausbreitung und die Maßnahmen rund um das Covid-19- Virus verdeutlichen, wie schnell unterbrochene Lieferketten zu negativen globalen Auswirkungen führen können. Wie können auch unter den gegenwärtigen Bedingungen von Covid-19 Weichen für faire Bedingungen entlang globaler Lieferketten gestellt werden?

Ein großer Teil der globalen Wertschöpfung erfolgt in integrierten Lieferketten. In diesen bestimmen große Unternehmen die Parameter der Produktion und des Handelns ihrer Lieferanten. Die Wettbewerbsfähigkeit von Entwicklungsländern hängt zunehmend davon ab, dass ihre Unternehmen an Lieferketten teilhaben. Dazu müssen diese immer höhere Anforderungen erfüllen, zunehmend auch Nachhaltigkeitsstandards. Trotz zunehmender Bedeutung globaler Lieferketten sind viele Ketten in Entwicklungsländern, insbesondere im Nahrungsmittelbereich, weiterhin lokal und national; aber auch hier steigen die Ansprüche hinsichtlich Qualität und Effizienz.

Für viele internationale Lieferketten haben sich Unternehmen und andere Akteure auf freiwillige Standards und Verhaltenskodices verständigt. Aber auch die öffentliche Hand kann Einfluss auf die Gestaltung von Lieferketten nehmen. Sie kann Grundstandards gesetzlich einfordern oder durch Transparenzpflichten, staatliche Labels, Förderung innovativer Praktiken, nachhaltige öffentliche Beschaffung und andere Maßnahmen sanften Druck entfalten. Dabei gilt es, nicht-intendierte Folgen im Blick zu behalten: Höhere Standards schaffen Markteintrittsbarrieren und können die schwächsten Marktteilnehmer*innen ausgrenzen.

Forschung über Lieferketten hilft, die Chancen für Unternehmen in Entwicklungsländern zu erkennen. Sie liefert Erkenntnisse über die Einkommensverteilung zwischen Wertschöpfungsstufen. Sie gibt Aufschluss über Abhängigkeitsverhältnisse, Wissenstransfer oder Umweltwirkungen. Dadurch können Politikansätze identifiziert werden, die zu besseren gesamtgesellschaftlichen Ergebnissen führen. Das DIE forscht u.a. zu folgenden Fragen: Wie können Lieferketten in Landwirtschaft und Industrie wirkungsvoll im Sinne des Gemeinwohls beeinflusst werden? Welches Potenzial hat die öffentliche Beschaffung? Wie wirksam sind Voluntary Sustainability Standards und inwieweit werden sie in Schwellenländern genutzt? Wie kann der Einstieg in eine Kreislaufwirtschaft gelingen?

Mehr Informationen zu dem Thema hier

Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2020[:]