GIZ | Mit künstlicher Intelligenz gegen Corona: tunesische Antworten auf die Pandemie

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Gegen das Corona-Virus sind schnelle Maßnahmen gefragt. Auch in Tunesien entwickeln Digitalexperten mit Hochdruck Lösungen. Nutzer*innen aus aller Welt wenden diese bereits an.

Wie die Menschen in aller Welt hat Mustapha Hamdi in den vergangenen Wochen den schwerwiegenden Ausbruch der Krankheit COVID-19 verfolgt. Er entschloss sich zu handeln: Am Nationalen Institut für angewandte Wissenschaften und Technologie in Tunis nutzen sein Team und er intelligente Computertechnologien für den Kampf gegen das Corona-Virus. „Ich bin überzeugt, dass digitale Hilfsmittel und Künstliche Intelligenz (KI) in dieser Situation eine enorm wichtige Rolle zur Eindämmung und Überwindung der Pandemie einnehmen können“, sagt er.Normalerweise referiert und forscht Hamdi zu Themen wie dem Internet der Dinge und Kleinstrobotern. Mitte März startete er nun eine Initiative, in der Forscher*innen, tunesische und internationale Digitalunternehmen sowie Startups zusammenarbeiten. Mit Hilfe von KI und Datenanalysen wollen sie Symptome von COVID-19 auf Röntgenbildern der Lunge von potenziell Infizierten schneller erkennen. Aktuell kann die Software bereits mit einer Trefferquote von 90 Prozent eine Erkrankung feststellen, mit zusätzlichen Aufnahmen soll sich die Quote weiter verbessern.

Innerhalb weniger Tage entwickelte und programmierte die Gruppe mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie dem KI-Programm „Watson“ von IBM eine entsprechende Anwendung. Anfangs speisten sie Zehntausende von Lungenaufnahmen aus Krankenhäusern in China, Italien und Spanien in die Software, um die Künstliche Intelligenz anzulernen. Seit einigen Tagen steht die Bedienoberfläche frei zugänglich im Internet. Aus aller Welt laden Anwender Röntgenaufnahmen in das Programm hoch und erhalten innerhalb von 15 Sekunden ein Analyseergebnis. „In diesem Moment sehe ich, wie Nutzer*innen aus Frankreich, Belgien, Deutschland und den USA unser Programm für ihre Analyse nutzen“, berichtet Hamdi, „am ersten Tag waren es allein mehr als 1.200 Zugriffe.“

Hamdis Initiative ist eine von mehreren Ideen für den Kampf gegen das Corona-Virus, die das Digitalzentrum in Tunesien in Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt. Innerhalb von zwei Wochen wurde bereits die Umsetzung von einem halben Dutzend Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung angestoßen. Die GIZ baut das Zentrum seit Ende 2019 im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) auf. In dem umfangreichen Programm werden digitale Innovationen für Unternehmen und öffentliche Institutionen entwickelt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, 02.04.2020

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Gegen das Corona-Virus sind schnelle Maßnahmen gefragt. Auch in Tunesien entwickeln Digitalexperten mit Hochdruck Lösungen. Nutzer*innen aus aller Welt wenden diese bereits an.

Wie die Menschen in aller Welt hat Mustapha Hamdi in den vergangenen Wochen den schwerwiegenden Ausbruch der Krankheit COVID-19 verfolgt. Er entschloss sich zu handeln: Am Nationalen Institut für angewandte Wissenschaften und Technologie in Tunis nutzen sein Team und er intelligente Computertechnologien für den Kampf gegen das Corona-Virus. „Ich bin überzeugt, dass digitale Hilfsmittel und Künstliche Intelligenz (KI) in dieser Situation eine enorm wichtige Rolle zur Eindämmung und Überwindung der Pandemie einnehmen können“, sagt er.Normalerweise referiert und forscht Hamdi zu Themen wie dem Internet der Dinge und Kleinstrobotern. Mitte März startete er nun eine Initiative, in der Forscher*innen, tunesische und internationale Digitalunternehmen sowie Startups zusammenarbeiten. Mit Hilfe von KI und Datenanalysen wollen sie Symptome von COVID-19 auf Röntgenbildern der Lunge von potenziell Infizierten schneller erkennen. Aktuell kann die Software bereits mit einer Trefferquote von 90 Prozent eine Erkrankung feststellen, mit zusätzlichen Aufnahmen soll sich die Quote weiter verbessern.

Innerhalb weniger Tage entwickelte und programmierte die Gruppe mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie dem KI-Programm „Watson“ von IBM eine entsprechende Anwendung. Anfangs speisten sie Zehntausende von Lungenaufnahmen aus Krankenhäusern in China, Italien und Spanien in die Software, um die Künstliche Intelligenz anzulernen. Seit einigen Tagen steht die Bedienoberfläche frei zugänglich im Internet. Aus aller Welt laden Anwender Röntgenaufnahmen in das Programm hoch und erhalten innerhalb von 15 Sekunden ein Analyseergebnis. „In diesem Moment sehe ich, wie Nutzer*innen aus Frankreich, Belgien, Deutschland und den USA unser Programm für ihre Analyse nutzen“, berichtet Hamdi, „am ersten Tag waren es allein mehr als 1.200 Zugriffe.“

Hamdis Initiative ist eine von mehreren Ideen für den Kampf gegen das Corona-Virus, die das Digitalzentrum in Tunesien in Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt. Innerhalb von zwei Wochen wurde bereits die Umsetzung von einem halben Dutzend Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung angestoßen. Die GIZ baut das Zentrum seit Ende 2019 im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) auf. In dem umfangreichen Programm werden digitale Innovationen für Unternehmen und öffentliche Institutionen entwickelt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, 02.04.2020

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