28.09.2019 | Faire Woche: Rundum Fair – Faires Frühstück und Faire Mode & Agrikulturfestival

Rundum Fair – Faires Frühstück und Faire Mode (11 bis 14 Uhr)

Ein Bündnis von Initiativen und Vereinen nimmt die Faire Woche 2019 zum Anlass, ein öffentliches Faires Frühstück auf dem Münsterplatz anzurichten. Besucherinnen und Besucher können am Samstag, den 28. September, zwischen 11 und 14 Uhr Kaffee, Tee, Brotaufstriche und andere Leckereien aus fairer Produktion verköstigen. Höhepunkt ist eine Modenschau: Präsentiert wird fair produzierte Kleidung, die in Bonn und der Region erhältlich ist.

Die Veranstalter zeigen, dass Fairer Handel nicht nur mit fairen Preisen und guten Arbeitsbedingungen überzeugen kann, sondern auch mit Qualität und Stil. Nach einer offiziellen Begrüßung der Gäste durch Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller informieren die teilnehmenden Organisationen an verschiedenen Ständen und in Interviews über Fairen Handel und Themen der Nachhaltigkeit. Zudem wird es um das Nachhaltige Entwicklungsziel 5 der Vereinten Nationen gehen – die Gleichberechtigung der Geschlechter. Denn diese steht in diesem Jahr auch im Mittelpunkt der bundesweiten Fairen Woche.

Noch immer ist das Gesicht der Armut vorwiegend weiblich: Etwa 70 Prozent der rund 700 Millionen Menschen, die weltweit in extremer Armut leben, sind Frauen. Sie bekommen in der Regel für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer, nehmen seltener Führungspositionen ein, besitzen deutlich weniger Land als Männer und bekommen zumeist keine Kredite. Viele von ihnen sind täglichen Diskriminierungen bis hin zu sexualisierter Gewalt ausgesetzt, zudem ist der Schulbesuch für Mädchen nicht so selbstverständlich wie für Jungen. Darüber hinaus stellen Frauen oft die Mehrheit bei schlecht bezahlten, einfachen Tätigkeiten, wie in der Blumenproduktion oder in der Textilindustrie, wo je nach Land 60 bis 90 Prozent der Beschäftigten weiblich sind.

Vier Modegeschäfte und Labels aus Bonn und der Region zeigen auf der „Rundum Fair“ bei einer Modenschau, wie es bei der Produktion von Shirts, Röcken, Kleider und Hosen auch anders gehen kann. Ergänzend stellt das Zesabo, das Zentrallager Sachspenden Bonn, mit einem Kleidertausch eine Alternative zur Fast- und Wegwerf-Fashion vor.

Das Frühstück steht den Besucherinnen und Besuchern kostenfrei zur Verfügung, so dass sich alle davon überzeugen können, dass fair gehandelte Produkte gut schmecken. Der überwiegende Anteil der Frühstücksleckereien wird vom lokalen Einzelhandel sowie Biohöfen gespendet und stammen aus Fairem Handel oder dem Bonner Umfeld.  Für alle, die im Anschluss wieder ein paar Frühstückskalorien loswerden möchten, bieten die Greenwalker einen konsumkritischen Stadtrundgang an – dieses Mal zum Thema „Fußball und Fairplay im Sport, Alltag und Welthandel“.

Zu den Organisatoren der „Rundum Fair“ gehören die Frauenrechtsorganisation Femnet, die Steuerungsgruppe Fair Trade Town Bonn, die Verbraucherzentrale, die Greenwalker, das Katholische Stadtdekanat Bonn, terre des hommes Bonn und der Weltladen; enger Kooperationspartner ist das Lokale Agenda-Büro der Stadt Bonn. Sie alle eint der Wunsch, dem Fairen Handel mehr Geltung zu verleihen und mehr Menschen von den Vorteilen zu überzeugen. Die „Rundum Fair“ wird fast ausschließlich von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern getragen und aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen über Engagement Global, von der Bundesstadt Bonn und von Fairtrade Deutschland gefördert.

Mehr Informationen gibt es unter www.rundumfair.de.

Agrikulturfestival (14 bis 21 Uhr)

„Wir feiern gutes Essen – vom Acker über den Teller bis zum Kompost“ – unter diesem Motto findet im Anschluss an die Rundum Fair das erste Agrikultur-Festival in Bonn statt. Von 14 Uhr bis in die Abendstunden hinein gibt es auf dem Münsterplatz einen bunten Mix an Informationen, Mitmach-Aktionen, Essen und Trinken sowie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.

An über dreißig Ständen stellen sich Initiativen und Institutionen aus Bonn und Umgebung vor, die sich für regionales, gesundes, ökologisches, klimafreundliches, fair produziertes Essen und gegen Lebensmittelverschwendung und Plastikmüll engagieren.

Das Agrikultur-Festival findet ebenfalls im Rahmen der Fairen Woche statt und ist zugleich Teil der bundesweiten Initiative „Tag der Regionen“ im Aktionszeitraum vom 27. September bis 13. Oktober 2019. Veranstaltet wird das erste Bonner Agrikultur-Festival nach dem Vorbild des Agrikulturfestivals in Freiburg vom Verein „Stadt.Land.Markt“ in Kooperation mit der Bio-Stadt Bonn, der Regionalwert AG Rheinland und dem WILA Bonn.

Das Agrikultur-Festival ist außerdem Abschlussveranstaltung für das Projekt SAIN – Städtische Agrikultur gemeinsam innovativ entwickeln – vom Wissenschaftsladen Bonn mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT Oberhausen. Als weiteres Highlight stellt die Initiativgruppe zur Gründung eines Ernährungsrates für Bonn und Umgebung ihre gemeinsam erarbeitete Vision vor. Damit läutet sie den Gründungsprozess für den Ernährungsrat ein und legt einen Grundstein für gelebte Ernährungsdemokratie in Bonn.

Wie wollen wir zukünftig in Bonn essen? Wie stellen wir uns den Umgang mit Lebensmitteln entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor? Zu diesen und noch mehr Fragen will das Agrikultur-Festival auf unterhaltsame Weise Lösungen präsentieren, die jeder Besucher ganz einfach umsetzen kann. Auf dem Markt der Möglichkeiten informieren zahlreiche Initiativen über ihre Arbeit, geben praktische Tipps und laden zum Probieren, Diskutieren und Mitmachen ein. Parallel finden Vorträge und Workshops für alle Interessierten statt. Neben dem Genuss in Form von regionalen Speisen und Getränken kommt auch die Musik beim Agrikultur-Festival nicht zu kurz: Für Stimmung auf der Bühne sorgen die Bands Kulturklüngel und Alpaca Social Club.

Mehr Informationen zum Festival und die Aussteller im Kurzporträt gibt es unter www.stadtlandmarktbonn.de

Ort: Münsterplatz, 53111 Bonn

Quelle: Pressemitteilung Lokale Agenda-Büri der Stadt Bonn, 26.09.2019