Ernährungsrat für Bonn und Umgebung – Ernährung nachhaltig und fair für alle gestalten

Was macht ihr?

Der Ernährungsrat für Bonn und Umgebung ist ein Bündnis von regionalen Initiativen und Akteur*innen, die den gesamten Lebensmittelkreislauf abbilden – vom Acker bis zum Kompost.

Er setzt sich dafür ein, dass wir in unserer Region mehr gute, nachhaltige und biologische Lebensmittel erzeugen, dass wir die Böden, das Wasser, das Klima und die biologische Vielfalt erhalten und verbessern. Er unterstützt regionale nachhaltige Ernährungsinitiativen und -unternehmen, damit alle Bürger*innen leckere, nachhaltige und fair erzeugte Produkte aus der Region essen können, auch in Kitas, Schulen, Altenheimen oder Krankenhäusern.

Wir verstehen uns als Teil einer weltweiten Bewegung, die sich für die Achtung vor dem Leben, den Schutz der Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Demokratie einsetzt.

Wie seid ihr darauf gekommen?

Die Idee zu Ernährungsräten ist schon einige Jahrzehnte alt. Der erste Ernährungsrat der Welt entstand 1982 in den USA. Mittlerweile gibt es solche „food policy councils“ in über 260 Städten Nordamerikas.  In den letzten zehn Jahren verbreitete sich das Konzept auch in England, Frankreich und den Niederlanden und ist nun in Deutschland angekommen. Bisher wird Ernährungspolitik bei uns vor allem auf Bundes-, Landes- oder EU-Ebene gemacht. Die Ernährungsräte wollen diese wichtige Aufgabe zurück auf die kommunale Ebene holen.

Die ersten Ernährungsräte in Deutschland gab es 2016 in Köln und Berlin. 2017 kamen Frankfurt, Dresden, Oldenburg und das Saarland dazu, Anfang 2018 Fürstenfeldbruck und Kiel. Derzeit in Gründung stehen Ernährungsräte in Hamburg, Zürich und Wien. Und neben Bonn gibt es in Wiesbaden, Leipzig, Gießen, Kassel, Bielefeld und Innsbruck konkrete Schritte dazu. Weitere dürften folgen, denn das Interesse ist groß: Beim 2. bundesweiten Vernetzungskongress „Wege zur Ernährungsdemokratie“ im November 2018 kamen über 40 Initiativen zusammen.

Viel Wissenswertes rund um Ernährungsräte gibt es auf ernaehrungsraete.de.

Was ist euer Ziel?

Produktion & Verarbeitung – nachhaltig, fair und gut für alle!

Bonn 2030 bietet regionalen Biobetrieben und bäuerlichen Familienbetrieben eine Perspektive und umgekehrt. Nachhaltiges Wirtschaften ist selbstverständlich.

Regionale Erzeuger und Handwerksbetriebe sind hoch angesehen. Sie beliefern Restaurants und Kantinen. Auch die Verarbeitung der Erzeugnisse findet mehr und mehr in der Region statt. Es gibt Molkereien, mobile Metzgereien und Käsereien. Vor den Toren der Stadt wird in Food Hubs (Verteilzentren) Ware angeliefert und vorverarbeitet. So entstehen viele neue Arbeitsplätze.

Damit leisten kleine und mittlere Unternehmen einen großen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung.

Handel: Bio-Regio sind selbstverständlich, die Vermarktungswege vielfältig.

Lokal verwaltete „Essbar“-Läden verkaufen die Lebensmittel, die in und um die Stadt erzeugt werden. Landwirt*innen und Gärtner*innen können hier ihr Gemüse abliefern.

Bonn hat mehr Wochenmärkte und weniger Discounter. In den Supermärkten gibt es mehr regionale Produkte. Der Öko-Markt in Bonn hat mehr Stände als der Wochenmarkt und auch auf dem Wochenmarkt ist Bio selbstverständlich.

Vielleicht hat sich eine regionale Bio-Vermarktungs-Genossenschaft gegründet, bei der Bonnerinnen und Bonner einfach und günstig einkaufen können.

Bildung: sinnlich und fröhlich!

Alle Bonner Kinder und Jugendlichen erleben in ihrer Kita- und Schulzeit eine sinnliche und fröhliche Ernährungsbildung.

Gute Ernährung ist nicht nur Schulfach, sie wird auch in Schulgärten und Schulküchen gelebt. Jedes Kind weiß, wie Landwirte arbeiten. Es gibt Schulbauernhöfe und Schulgärten.

Auch zwischen Kitas, Grundschulen und Senioreneinrichtungen gibt es Kooperationen. Die Senior*innen bringen den Kindern wertvolles Wissen rund ums Gärtnern oder Kochen bei. Die Kinder helfen den älteren Menschen bei praktischen Tätigkeiten.

Stadt- & Raum-Entwicklung: Gutes Essen voll im Plan!

Bonn hat im Jahr 2030 eine professionelle Stadternährungsplanung. Es gibt mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen. Über die ganze Stadt verteilen sich Urban-Gardening-Projekte und grüne öffentliche Räume.

Kreislaufwirtschaft macht unser Ernährungssystem nachhaltiger: Produktion der Lebensmittel und Regeneration der Böden gehen Hand in Hand.

In allen Stadtteilen gibt es Märkte mit biologischen und regionalen Lebensmitteln. Sie sind soziale Treffpunkte für jedermann. Es gibt Raum und Zeit für Meinungs- und Erfahrungsaustausch; hier entstehen neue Kontakte und gute Ideen für ein besseres Essen in der Stadt.

Lebensmittel: Gesunde, regionale und biologische Lebensmittel für alle.

Alle Bonner*innen schätzen den Wert nachhaltig erzeugter Lebensmittel und können sie sich leisten. Lebensmittelwertschätzung und die Vermeidung von Verpackungsmüll sind selbstverständlich: Es wird nur so viel produziert, wie auch verbraucht werden kann.

Supermärkte dürfen keine Lebensmittel mehr wegwerfen. Sie retten und verwerten alle Lebensmittel in enger Kooperation mit Foodsavern oder StartUps. Außerdem haben sie ein breites Angebot an unverpackter Ware. Dadurch hat sich der Verpackungsmüll für Lebensmittel um 80 Prozent reduziert.

Gemeinschaftsverpflegung & Gastronomie setzen auf Bio und regional!

Sämtliche Bonner Gastronomiebetriebe und Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung (GV) bemühen sich um ein saisonales, regionales Angebot mit hohem Bio-Anteil – lecker und gesund!

So finden die Studierenden in den Mensen täglich ein Bio-Essen im mittleren Preissegment. Betriebskantinen bieten mindestens ein Gericht mit saisonalen und Bio-Lebensmitteln aus der Region an. In Schulen und Kitas ist regionales und/oder Bio-Mittagessen normal und schmeckt.

Unterm Strich beziehen alle GV-Betriebe ihre Lebensmittel zu mindestens 50 Prozent aus der Region.

Veranstaltungen & Events: Feste feiern und gemeinsam genießen.

Die Events, Vorträge und Workshops des Ernährungsrates machen Lust auf nachhaltig erzeugte Lebensmittel aus der Region. Viele Menschen engagieren sich und machen mit.

Auf dem jährlichen Food-Festival wird genussvoll gegessen und gefeiert.

Verbraucher: Gesundheit, Genuss und Gewissen im Einklang.

Nachhaltig erzeugte Lebensmittel einkaufen, zubereiten und gemeinsam genießen stehen in Bonn auf der Tagesordnung. Das gute Essen verbindet die Bürger*innen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Geldbeutel und Schulbildung.

Die Bürgerinnen und Bürger knüpfen wieder Kontakte zu den Landwirt*innen und zu Verarbeitungsbetrieben in ihrer Region. Das schafft Verbindung und ein gemeinsames Verständnis von nachhaltiger Wirtschaft. So entsteht auch mehr Wertschätzung für das Essen auf dem Teller.

Eine neue Essenskultur vereinbart die Freude am Genuss und die tiefe Befriedigung über ökologisch und fair erzeugte, gesunde Lebensmittel.

Politik: Hand in Hand für die Ernährungsregion Bonn

Ernährungsrat und Stadt arbeiten Hand in Hand: Ein Expertengremium des Ernährungsrates berät die kommunalen Politiker*innen. Die Stadt schätzt das Engagement und die Expertise ihrer Bürger*innen. Sie hat die Bedeutung regionaler und biologisch erzeugter Lebensmittel für Soziales, Gesundheit und Tourismus erkannt.

Sie sorgt für gute Rahmenbedingungen und motiviert Lebensmittel-Unternehmen zu einer nachhaltigen Erzeugung und Vermarktung; Auch StartUps werden ermuntert und unterstützt.

Wie kann ich bei euch mitmachen?

Wir treffen uns jeden 2. Dienstag in einem geraden Monat (Februar, April, Juni, etc.), der Ort wird auf unserer Facebook-Seite und auf Bonn im Wandel bekannt gegeben. Einfach vorbei kommen oder unter info@ernaehrungsrat-bonn.de anmelden.

E-Mailadresse: info@ernaehrungsrat-bonn.de

Link: https://www.facebook.com/ernaehrungsrat.bonn/

https://bonnimwandel.de/ernaehrungsrat-bonn/