Stadt Bonn: Maßnamenpaket zur Stärkung des Radverkehrs in der City

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Die Stadt Bonn will den Radverkehr in der Innenstadt verbessern und sicherer machen. Aus diesem Grund laufen auf den Planungsausschuss am 26. Juni 2019 und die Bezirksvertretung Bonn am 9. Juli 2019 gleich drei Vorlagen zu. Möglichst schnell sollen konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.

Stadtbaurat Helmut Wiesner: „Verbesserungen für den Fahrradverkehr nutzen der Mobilität in der City und sind gut für Luftreinhaltung und Klimaschutz. In der Vergangenheit sind schon viele gute Dinge für den Fahrradverkehr passiert, nun wollen wir noch einen Gang zulegen. Die städtischen Gremien haben uns mit Prüfungen beauftragt, und nun liefern wir konkrete Vorschläge für schnell umsetzbare Maßnahmen zur Stärkung des Fahrrads in Bonn.“

Protected Bike Lane in der Sandkaule

Auf den Straßen Sandkaule und Welschnonnenstraße, zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Theaterstraße, soll  ein gesicherter Radfahrstreifen eingerichtet werden, eine so genannte Protected Bike Lane (PBL). Die Radspur – derzeit verkehren dort täglich etwa 1100 Radler – wird durch einen Schutzbord und einige flexible Leitpfosten in einer etwa 50 Zentimeter breiten markierten Sperrfläche vom Autoverkehr abgetrennt. So wird ein tatsächlich vom motorisierten Verkehr getrennter Raum für den Radverkehr geschaffen, der nicht befahren werden kann, beispielsweise zum Be- und Entladen. Durch die PBL fallen im Bereich der Sandkaule sieben Parkplätze weg, an deren Stelle Radabstellmöglichkeiten geschaffen werden sollen.

Fahrrad-Schutzstreifen in der Kaiserstraße

In der Kaiserstraße soll durch einen weiteren Vorschlag der Stadtverwaltung dem Radverkehr deutlich mehr Raum gegeben werden. Während die Radlerinnen und Radler Richtung Süden (Bundeskanzlerplatz) weiterhin den drei Meter breiten Radweg nutzen können, wird für den Radverkehr Richtung Norden (Hauptbahnhof) zusätzlich ein 1,50 Meter breiter Schutzstreifen auf der Fahrbahn angelegt. Da die Kaiserstraße, für die Tempo 30 ausgewiesen werden soll, meist sechs Meter breit ist, bleiben für Kraftfahrzeuge 4,50 Meter; im Begegnungsverkehr können Busse den Schutzstreifen überfahren. Die auf der Ostseite der Kaiserstraße bestehenden 51 Parkmöglichkeiten müssen entfallen. Zur Kompensation soll im Viertel zwischen Kaiserstraße und Adenauerallee Bewohnerparken im Rahmen einer Parkraumbewirtschaftung eingerichtet werden, damit dort mehr Parkflächen für die Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung stehen.

Entwicklungskonzept für den Radverkehr

Zudem legt die Stadtverwaltung ein Entwicklungskonzept vor, um den Radverkehr in der Bonner Innenstadt insgesamt zu verbessern. Es wird festgestellt, dass es in manchen Straßen der Innenstadt ein sehr hohes Radverkehrsaufkommen gibt, das teilweise sogar das Kfz-Aufkommen übersteigt. In vielen Straßen müssen sich aber Pkw, Busse und Bahnen, Radfahrer und Fußgänger den Straßenraum teilen. Insbesondere auf der Ost-West-Achse des Cityrings, im Abschnitt Belderberg/Adenauerallee sowie Sandkaule entsprechen die Radverkehrsanlagen teilweise nicht mehr den aktuellen Anforderungen der technischen Regelwerke für eine moderne Radverkehrsinfrastruktur, die momentan bundesweit in Richtung einer verbesserten Berücksichtigung des Radverkehrs diskutiert wird.

Daher schlägt der Gutachter unter Berücksichtigung schon vorhandener Gutachten und Konzepte eine Vielzahl kurz-, mittel- und langfristiger Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs in der Innenstadt vor. Die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes Radverkehr für die Bonner Innenstadt ist für die Bonner Radfahrer besonders wichtig, weil im Innenstadtbereich viele Ziele im Bereich Arbeiten, Studium, Einkaufen und Freizeit liegen.

Aus diesen Gutachtervorschlägen hat die Stadtverwaltung einige Maßnahmen ausgewählt, die nach und nach sowie im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel umgesetzt werden sollen. Kurzfristig sollen folgende Projekte realisiert werden:

  • Neu-bzw. farbliche Markierung der Radfahr- oder Schutzstreifen auf der Ost-West-Acgse des Cityrings (Am Alten Friedhof, Berliner Platz, Oxfordstr.)
  • Neu-bzw. farbliche Markierung der Radfahr- oder Schutzstreifen auf dem Abschnitt Berderberg/Adenauerallee mindestens bis zwei Fährgasse
  • Einrichtung eines nördlichen Fahrradstraßenrings Heerstraße – Rosental – Erzbergerufer
  • Straßenverkehrsrechtliche Anordnung der Weberstraße als Fahrradstraße
  • Überprüfung der Freigabezeiten für den Radverkehr im Bereich der Fußgängerzone

Zudem möchte sich die Stadtverwaltung mit weiteren Planungen beauftragen lassen:

  • Führung des Radverkehrs in der Thomas-Mann-Straße um Zusammenhang mit möglicher Änderung der Verkehrsführung
  • Planung für eine Unterführung Poppelsdorfer Allee
  • Führung des Radverkehrs in der Kölnstraße zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Wilhelmsplatz
  • Planung für den verbesserten Innenstadtring for den Radverkehr (Bonner Talweg bis Augustusring)

Erste Prüfergebnisse für Umweltspur auf Endenicher Straße /Hermann-Wandersleb-Ring

Die Stadtverwaltung gibt auch einen Sachstandsbericht zu einer möglichen Umweltspur auf der Endenicher Straße und dem Hermann-Wandersleb-Ring. Der städtische Planungsausschuss hatte die Prüfung beauftragt. Ein solcher Sonderfahrstreifen, der Linienbussen, Taxen, Elektrofahrzeugen oder dem Radverkehr vorbehalten wäre, wäre baulich möglich, allerdings sind hier noch einige Prüfungen notwendig.

Hermann-Wandersleb-Ring und Endenicher Straße sind hoch belastete Hauptverkehrsstraßen (B56). Sie werden durch das „Endenicher Ei“ getrennt, zu welchem sie auch als Zubringer zur Autobahn 565 dienen. Zählungen im Jahr 2018 haben am Endenischer Ei pro Tag 32.500 Kraftfahrzeuge ergeben, etwa 30.000 Fahrzeuge auf dem Hermann-Wandersleb-Ring und auf der Endenicher Straße rund 22.000 Kfz. Auf dem Streckenzug verkehren täglich ca. 520 Busfahrten auf neun Linien mit ca. 16.500 Fahrgästen pro Tag.

Eine Untersuchung hat ergeben, dass bei Ausweisung einer Umweltspur 15 bis 20 Prozent des Verkehrsaufkommens verlagert würde, und zwar auf die A565, die Thomastraße, die Bornheimer Straße, die Endenicher Allee, die Straße Am Propsthof und die Meckenheimer Allee. Dafür würde sich aber die Attraktivität des Busverkehrs und des Radfahrens erhöhen. Die Umweltspur wäre Radlern mit einem 3,25 Meter breiten Radfahrstreifen sowie den Buslinien vorbehalten. Nach den Sommerferien wird die Stadtverwaltung eine neue Vorlage zum weiteren Vorgehen in die politischen Gremien einbringen.

Quelle: Pressemeldung Stadt Bonn, 12.06.2019

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Die Stadt Bonn will den Radverkehr in der Innenstadt verbessern und sicherer machen. Aus diesem Grund laufen auf den Planungsausschuss am 26. Juni 2019 und die Bezirksvertretung Bonn am 9. Juli 2019 gleich drei Vorlagen zu. Möglichst schnell sollen konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.

Stadtbaurat Helmut Wiesner: „Verbesserungen für den Fahrradverkehr nutzen der Mobilität in der City und sind gut für Luftreinhaltung und Klimaschutz. In der Vergangenheit sind schon viele gute Dinge für den Fahrradverkehr passiert, nun wollen wir noch einen Gang zulegen. Die städtischen Gremien haben uns mit Prüfungen beauftragt, und nun liefern wir konkrete Vorschläge für schnell umsetzbare Maßnahmen zur Stärkung des Fahrrads in Bonn.“

Protected Bike Lane in der Sandkaule

Auf den Straßen Sandkaule und Welschnonnenstraße, zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Theaterstraße, soll  ein gesicherter Radfahrstreifen eingerichtet werden, eine so genannte Protected Bike Lane (PBL). Die Radspur – derzeit verkehren dort täglich etwa 1100 Radler – wird durch einen Schutzbord und einige flexible Leitpfosten in einer etwa 50 Zentimeter breiten markierten Sperrfläche vom Autoverkehr abgetrennt. So wird ein tatsächlich vom motorisierten Verkehr getrennter Raum für den Radverkehr geschaffen, der nicht befahren werden kann, beispielsweise zum Be- und Entladen. Durch die PBL fallen im Bereich der Sandkaule sieben Parkplätze weg, an deren Stelle Radabstellmöglichkeiten geschaffen werden sollen.

Fahrrad-Schutzstreifen in der Kaiserstraße

In der Kaiserstraße soll durch einen weiteren Vorschlag der Stadtverwaltung dem Radverkehr deutlich mehr Raum gegeben werden. Während die Radlerinnen und Radler Richtung Süden (Bundeskanzlerplatz) weiterhin den drei Meter breiten Radweg nutzen können, wird für den Radverkehr Richtung Norden (Hauptbahnhof) zusätzlich ein 1,50 Meter breiter Schutzstreifen auf der Fahrbahn angelegt. Da die Kaiserstraße, für die Tempo 30 ausgewiesen werden soll, meist sechs Meter breit ist, bleiben für Kraftfahrzeuge 4,50 Meter; im Begegnungsverkehr können Busse den Schutzstreifen überfahren. Die auf der Ostseite der Kaiserstraße bestehenden 51 Parkmöglichkeiten müssen entfallen. Zur Kompensation soll im Viertel zwischen Kaiserstraße und Adenauerallee Bewohnerparken im Rahmen einer Parkraumbewirtschaftung eingerichtet werden, damit dort mehr Parkflächen für die Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung stehen.

Entwicklungskonzept für den Radverkehr

Zudem legt die Stadtverwaltung ein Entwicklungskonzept vor, um den Radverkehr in der Bonner Innenstadt insgesamt zu verbessern. Es wird festgestellt, dass es in manchen Straßen der Innenstadt ein sehr hohes Radverkehrsaufkommen gibt, das teilweise sogar das Kfz-Aufkommen übersteigt. In vielen Straßen müssen sich aber Pkw, Busse und Bahnen, Radfahrer und Fußgänger den Straßenraum teilen. Insbesondere auf der Ost-West-Achse des Cityrings, im Abschnitt Belderberg/Adenauerallee sowie Sandkaule entsprechen die Radverkehrsanlagen teilweise nicht mehr den aktuellen Anforderungen der technischen Regelwerke für eine moderne Radverkehrsinfrastruktur, die momentan bundesweit in Richtung einer verbesserten Berücksichtigung des Radverkehrs diskutiert wird.

Daher schlägt der Gutachter unter Berücksichtigung schon vorhandener Gutachten und Konzepte eine Vielzahl kurz-, mittel- und langfristiger Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs in der Innenstadt vor. Die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes Radverkehr für die Bonner Innenstadt ist für die Bonner Radfahrer besonders wichtig, weil im Innenstadtbereich viele Ziele im Bereich Arbeiten, Studium, Einkaufen und Freizeit liegen.

Aus diesen Gutachtervorschlägen hat die Stadtverwaltung einige Maßnahmen ausgewählt, die nach und nach sowie im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel umgesetzt werden sollen. Kurzfristig sollen folgende Projekte realisiert werden:

  • Neu-bzw. farbliche Markierung der Radfahr- oder Schutzstreifen auf der Ost-West-Acgse des Cityrings (Am Alten Friedhof, Berliner Platz, Oxfordstr.)
  • Neu-bzw. farbliche Markierung der Radfahr- oder Schutzstreifen auf dem Abschnitt Berderberg/Adenauerallee mindestens bis zwei Fährgasse
  • Einrichtung eines nördlichen Fahrradstraßenrings Heerstraße – Rosental – Erzbergerufer
  • Straßenverkehrsrechtliche Anordnung der Weberstraße als Fahrradstraße
  • Überprüfung der Freigabezeiten für den Radverkehr im Bereich der Fußgängerzone

Zudem möchte sich die Stadtverwaltung mit weiteren Planungen beauftragen lassen:

  • Führung des Radverkehrs in der Thomas-Mann-Straße um Zusammenhang mit möglicher Änderung der Verkehrsführung
  • Planung für eine Unterführung Poppelsdorfer Allee
  • Führung des Radverkehrs in der Kölnstraße zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Wilhelmsplatz
  • Planung für den verbesserten Innenstadtring for den Radverkehr (Bonner Talweg bis Augustusring)

Erste Prüfergebnisse für Umweltspur auf Endenicher Straße /Hermann-Wandersleb-Ring

Die Stadtverwaltung gibt auch einen Sachstandsbericht zu einer möglichen Umweltspur auf der Endenicher Straße und dem Hermann-Wandersleb-Ring. Der städtische Planungsausschuss hatte die Prüfung beauftragt. Ein solcher Sonderfahrstreifen, der Linienbussen, Taxen, Elektrofahrzeugen oder dem Radverkehr vorbehalten wäre, wäre baulich möglich, allerdings sind hier noch einige Prüfungen notwendig.

Hermann-Wandersleb-Ring und Endenicher Straße sind hoch belastete Hauptverkehrsstraßen (B56). Sie werden durch das „Endenicher Ei“ getrennt, zu welchem sie auch als Zubringer zur Autobahn 565 dienen. Zählungen im Jahr 2018 haben am Endenischer Ei pro Tag 32.500 Kraftfahrzeuge ergeben, etwa 30.000 Fahrzeuge auf dem Hermann-Wandersleb-Ring und auf der Endenicher Straße rund 22.000 Kfz. Auf dem Streckenzug verkehren täglich ca. 520 Busfahrten auf neun Linien mit ca. 16.500 Fahrgästen pro Tag.

Eine Untersuchung hat ergeben, dass bei Ausweisung einer Umweltspur 15 bis 20 Prozent des Verkehrsaufkommens verlagert würde, und zwar auf die A565, die Thomastraße, die Bornheimer Straße, die Endenicher Allee, die Straße Am Propsthof und die Meckenheimer Allee. Dafür würde sich aber die Attraktivität des Busverkehrs und des Radfahrens erhöhen. Die Umweltspur wäre Radlern mit einem 3,25 Meter breiten Radfahrstreifen sowie den Buslinien vorbehalten. Nach den Sommerferien wird die Stadtverwaltung eine neue Vorlage zum weiteren Vorgehen in die politischen Gremien einbringen.

Quelle: Pressemeldung Stadt Bonn, 12.06.2019

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