BMZ: Nachhaltiger, klimaneutraler Urlaub muss zum neuen Standard werden

Zum Welttourismustag am 27. September betont Bundesentwicklungsminister Gerd Müller das wirtschaftliche Potenzial des Tourismus für Entwicklungsländer und ruft Reiseveranstalter zu mehr Nachhaltigkeit auf:

Weltweit arbeitet fast jeder zehnte Mensch im Tourismussektor. Für viele Entwicklungsländer ist er der wichtigste Devisengeber. Tourismus schafft so dauerhaft Jobs und gute Einkommen für Millionen Menschen. Er muss aber nachhaltiger werden, denn viel zu oft noch zerstört er Natur und damit die Lebensgrundlagen der Menschen.  So lassen Touristen weltweit 35 Millionen Tonnen Müll jedes Jahr zurück, viele Kreuzschiffe setzen weiter auf dreckiges Schweröl. Wichtig ist, dass Reisende, die Tourismuswirtschaft und die Politik jetzt gemeinsam Nachhaltigkeit oben auf die Prioritätenliste setzen. Nachhaltiger, klimaneutraler Urlaub muss zum neuen Standard werden. Umweltfreundliche Ansätze aus Deutschland können hier ein Wettbewerbsvorteil im weltweiten Tourismus-Markt sein.“

Insgesamt konnten die Entwicklungsländer in den vergangenen 25 Jahren ihren Marktanteil am weltweiten Reiseverkehr mehr als vervierfachen. In den nächsten zehn Jahren könnten so allein in Afrika fünf Millionen neue Arbeitsplätze durch den Tourismus entstehen. Um diese wirtschaftlichen Chancen besser zu nutzen, hat Minister Gerd Müller einen Branchendialog „Tourismus für nachhaltige Entwicklung“ ins Leben gerufen. Daran nehmen unter anderem der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft, der Deutsche ReiseVerband, forum anders reisen, TUI, Thomas Cook, Futouris, FTI, Studiosus und Tourism Watch teil.

Das BMZ setzt derzeit über 50 Vorhaben im Bereich Tourismus weltweit um: So wird das Ministerium eine Kammer- und Verbandspartnerschaft zwischen dem Deutschen ReiseVerband und ausgewählten Tourismusverbänden in unserem Reformpartnerland Tunesien unterstützen. Dabei sollen vor allem nachhaltige Tourismusansätze gemeinsam ausgebaut werden. In Marokko unterstützt des BMZ die touristische Erschließung des Atlas-Gebirges und schafft so zusammen mit der lokalen Wirtschaft Einkommen für 2.000 Menschen. In Albanien wurde zusammen mit dem deutschen DAV Summit Club der Wanderweg „Peaks of the Balkans“ entwickelt, der Jobs in entlegensten Regionen schafft. Und im Chobe-Nationalpark in Botsuana bildet das Ministerium Ranger im Kampf gegen Wilderei oder zur Feuerbekämpfung aus. Die Tourismusausgaben in Botsuana sind so um ganze 150 Prozent in den letzten Jahren gestiegen.

Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 26.09.2018