BLE: Bundesprogramm Energieeffizienz – Jährlich rund 235 Gigawattstunden eingespart

Eine unabhängige Bewertungskommission stellt dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiierten und geförderten Bundesprogramm Energieeffizienz ein gutes Zeugnis aus. Allein 2016 und 2017 konnten in der Landwirtschaft und im Gartenbau über das Programm rund 235 Gigawattstunden (GWh) jedes Jahr eingespart werden; dies entspricht dem durchschnittlichen, jährlichen Verbrauch von etwa 26.250 Vier-Personen-Haushalten. Der Evaluationsbericht ist jetzt von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung veröffentlicht.

„Welche Maßnahmen werden am häufigsten bezuschusst?“, „Durch welche modernen Technologien kann im Produktionsprozess die höchste Energieeffizienz erzielt werden?“, „Was sind die Hürden für die Antragsteller?“, waren nur einige Fragen an die Antragsteller und Experten aus Wissenschaft, Forschung und Beratung bei der Programmbewertung. Die Bewertungskommission von USV agrar und abc GmbH analysierte die Inanspruchnahme und Umsetzung des Bundesprogramms Energieeffizienz und kam zu einem positiven Ergebnis.

Höchste Einsparungen bei Gewächshäusern

Nach dem Evaluationsbericht sind die höchsten Energieeinsparungen bei Neubauprojekten, vor allem bei Gewächshäusern, zu erzielen. Bislang sind über 2.900 Anträge eingereicht und bewilligt worden. Am meisten wurden Beratungen und sogenannte „Einzelmaßnahmen“ von Landwirten und Gartenbauern nachgefragt, wenn es zum Beispiel darum ging, einen energieeffizienten Motor, Ventilator
oder Frequenzumrichter einzubauen. Gerade diese kleineren, weniger kostenintensiven, aber sehr effizienten Maßnahmen sorgen dafür, dass das Bundesprogramm Energieeffizienz zu einem zügigen Bekanntheitsgrad in der Landwirtschaft und im Gartenbau führte.

Kritisch gesehen wurden hingegen das umständliche und teilweise langwierige Antragsverfahren, das auf die komplexen Anforderungen des Zuwendungsrechts zurückzuführen ist.

Programmfortsetzung empfohlen – Mittel um acht Millionen Euro erhöht

Da das Energieeinsparpotenzial in der Branche noch längst nicht ausgeschöpft ist, wird von der Bewertungskommission eine Fortsetzung des Programms empfohlen. In der Laufzeit 2016 bis 2018 standen zunächst rund 65 Millionen Euro zur Verfügung; damit konnten aber nicht alle Anträge berücksichtigt werden. Aufgrund der außerordentlichen Nachfrage erhöhte nun der Deutsche Bundestag die Mittel um weitere acht Millionen Euro, sodass nach Inkrafttreten des Haushaltsgesetzes 33 Millionen Euro für 2018 verfügbar sind.

Weitere Informationen

Der Evaluationsbericht ist unter www.ble.de/evaluationsbericht-energieeffizienz nachzulesen; generelle Informationen unter www.ble.de/energieeffizienz.

Quelle: Pressemitteilung Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, 12.07.2018