BMZ: Mobilitäts- und Ausbildungspartnerschaft „Moving Rwanda“

Das Bundesentwicklungsministerium und Volkswagen, Siemens, SAP sowie der Mittelständler Inros Lackner haben heute den Startschuss für das digitale Verkehrskonzept „Moving Rwanda“ in der Hauptstadtregion Kigali gegeben.

Mit „Moving Rwanda“ wird die in Kürze startende VW-Autoproduktion in Kigali mit der gemeinschaftlichen Nutzung der Autos und einer Ausbildungsinitiative für moderne Berufe verbunden. So sollen umweltfreundliche Carsharing-Modelle eingeführt und perspektivisch auch mit Elektroautos betrieben werden.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt diese Initiative und baut zusammen mit ruandischen Partnern unter anderem ein Digitalisierungszentrum für Fachkräfte und Knowhow-Transfer in der Hauptstadt Kigali auf.

„Wir setzen auf moderne Ausbildungsangebote für die Jugend in Ruanda“, so Entwicklungsminister Müller. „Damit geben wir den jungen Menschen in ihrer Heimat Zukunftsperspektiven – als Mechaniker für die Wartung der Fahrzeugflotte oder als Software-Entwickler. Das ist ein weiterer Beitrag, mit dem wir unseren ‚Marshallplan mit Afrika‘ konkret umsetzen.“

Ruanda ist bei Wirtschaftswachstum, Digitalisierung und Stadtentwicklung ein Vorreiterland in Afrika. Das Land verfolgt ambitionierte Pläne für smarte Mobilität: So wurde 2016 ein Bussystem mit WLAN an Bord eingeführt, der Radverkehr wird aktiv gefördert und es werden Fußgängerwege gebaut.

Entwicklungsminister Müller: „Die afrikanischen Städte stehen vor riesigen Herausforderungen. Schon heute leben dort über eine halbe Milliarde Menschen, bald werden es doppelt so viele sein. Wir brauchen nachhaltige, umweltfreundliche Verkehrskonzepte, sonst versinken die Städte in Staus, schlechter Luft und Lärm. Mit dem Projekt ‚Moving Rwanda‘ setzen wir auf digitale Lösungen. Denn drei von vier Afrikanern haben ein Handy, aber nur 4 Prozent ein eigenes Auto. Die technikbegeisterte Bevölkerung kann so per App eine Mitfahrgelegenheit finden oder ein Auto mieten. Solche modernen Mobilitätskonzepte haben Signalwirkung für ganz Afrika.“

Das Entwicklungsministerium fördert bereits seit längerem nachhaltigen Stadtverkehr: So werden mehr als 1.000 Fach- und Führungskräfte zu diesem Thema aus- und weitergebildet. Zum Beispiel wurden die Leiter der Verkehrsbetriebe und –abteilungen aus afrikanischen Metropolen wie Accra, Addis Abeba, Lagos und Nairobi mit deutschen Experten aus Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft zusammengebracht.

Zugleich stellt das Ministerium zusammen mit der KfW Entwicklungsbank eine Milliarde Euro für Investitionen in nachhaltige Verkehrssysteme in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung. Damit werden unter anderem das S-Bahnnetz in Tunis, Radwege in der namibischen Hauptstadt Windhuk oder der energieeffiziente Wassertransport in der südindischen Hafenmetropole Kochi finanziert.

Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), 28.02.2018