UNO-Flüchtlingshilfe: Umwelt und Flüchtlingsarbeit gehören zusammen

Umweltorganisationen schätzen, dass jedes Jahr durchschnittlich 21,5 Millionen Menschen vor Dürren, Stürmen oder Überflutungen fliehen. Neben Menschenrechtsfragen, werden die Auswirkungen des Klimawandels, vermehrte Naturkatastrophen und Umweltzerstörung zu den großen Herausforderungen für die zukünftige Arbeit in der Flüchtlingshilfe gehören.

Eine Folge des Klimawandels ist die Verdopplung der Naturkatastrophen in den letzten 20 Jahren, wodurch immer mehr Menschen zur Flucht gezwungen werden – oft über Landesgrenzen hinweg. Begrenzte natürliche Ressourcen, wie Trinkwasser, werden immer knapper. Die Lebensmittelversorgung ist in vielen Regionen der Welt schon jetzt ein Grund zur Sorge. Der begrenzte Zugang zu Ressourcen ist oft Auslöser für Konflikte, die Flucht und Vertreibung zur Folge haben können.

„Flucht(ursachen) und ihre Auswirkung auf die Umwelt müssen zusammengedacht werden: Konflikte zerstören die Umwelt und die Zerstörung der Umwelt führt zu Konflikten, indem Menschen ihrer Lebensgrundlage entzogen und zur Flucht werden.”, so der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. “Darum brauchen wir innovative, nachhaltige und ganzheitliche Lösungsansätze auch bei der Hilfe für Flüchtlinge, um die Umwelt zu schonen.” Alleine für Syrien wird geschätzt, dass die größten Wasserreservoire des Landes, welche vor dem Konflikt als Grundlage für lebenswichtige Landwirtschaft dienten, sich nahezu halbiert haben.

Daher müssen in die Flüchtlingsarbeit Umweltaspekte miteinbezogen werden. In UNHCR-Programmen ist dies schon heute an der Tagesordnung. Ein einfaches und praktisches Beispiel dafür sind Solarlampen, die es Flüchtlingskindern ermöglichen auch bei Anbruch der Dunkelheit zu lesen und gleichzeitig Flüchtlingslager nachts sicherer machen. Seit vielen Jahren werden Solarkocher und energiesparende Herde an Flüchtlingsfamilien verteilt und nach der Ansiedlung vieler Flüchtlinge Wiederaufforstungsprogramme unterstützt. Im Flüchtlingslager Azraq in Jordanien wurde in diesem Jahr eine Solaranlage in Betrieb genommen, die syrische Flüchtlinge mit Strom versorgt. Tausende Familien, die vor dem Krieg geflohen sind und seit Jahren in einer unwirtlichen Wüstenregion in Jordanien ausharren, können endlich ihre Telefone aufladen, Lebensmittel kühlen und nach Einbruch der Dunkelheit arbeiten und lesen.

“Dies sind viele gelungene Beispiele, wie die Umwelt geschützt werden kann. Die UNO-Flüchtlingshilfe wird auch weiterhin alles tun, um Flüchtlingshilfe und Umweltschutz zu vereinen”, so Ruhenstroth-Bauer.

Die UNO-Flüchtlingshilfe ist der deutsche Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Die finanzielle Unterstützung der UNO-Flüchtlingshilfe kommt unmittelbar dem UNHCR zugute. Online spenden unter www.uno-fluechtlingshilfe.de

Quelle: Pressemitteilung UNO-Flüchtlingshilfe, 10.08.2017