Uni Bonn: Entwicklungsforscher ist Präsident der Päpstlichen Akademie

Der Direktor am Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn, Prof. Dr. Joachim von Braun, wurde kürzlich für die nächsten fünf Jahre zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt. Nun ehrte das Rektorat der Bonner Alma mater den Wissenschaftler mit einem Empfang und zahlreichen hochkarätigen Gästen im Rektoratsgebäude an der Argelanderstraße.

Von Braun folgt in dieser Funktion dem Schweizer Biologen und Nobelpreisträger Werner Arber. Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften wurde im Jahr 1603 gegründet und im Jahr 1936 von Pius XI. als eine moderne, unabhängige Akademie reformiert, die konfessionsunabhängig ist. Von Braun ist evangelisch-lutherisch. Die Akademie untersteht dem amtierenden Papst. Sie soll den Fortschritt in den Naturwissenschaften und das Studium der damit verbundenen erkenntnistheoretischen Probleme fördern.

Rektor Prof. Dr. Michael Hoch hatte die Festveranstaltung initiiert. „Es ist mir eine große Freude, den neuen Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften zu unserem Kollegium zählen zu können. Ihre lange Tradition ist einzigartig: Berühmte Wissenschaftler wie Niels Bohr, Werner Heisenberg oder Max Planck waren Mitglieder und auch derzeit sind mehrere Nobelpreisträger dort vertreten“, sagte er bei dem Empfang mit zahlreichen geladenen Gästen. „Wir sind stolz, in unseren Reihen Wissenschaftlerpersönlichkeiten wie Joachim von Braun zu wissen, die nicht nur innerhalb der Scientific Community höchste Anerkennung genießen, sondern deren Rat auch außerhalb der akademischen Welt gefragt und geschätzt ist“, ergänzte der Rektor.

„Ich freue mich über die Ernennung durch Papst Franziskus und auf die Zusammenarbeit mit den rund 80 hochkarätigen Wissenschaftlern aus aller Welt, die Mitglieder der Akademie sind“, sagt Prof. von Braun. Er betonte, dass die Auswahl von Themen bedeutsam ist und eine breite Agenda umfasst: „Die Arbeit in der Akademie erstreckt sich von Bewertungen neuer Einsichten aus der Grundlagenforschung bis zur wissenschaftlichen Bearbeitung der großen Themen wie Armut, Hunger, Ungleichheit und Ungerechtigkeiten, Umweltbelastung.“ Die Aufgabe des Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften bestehe insbesondere darin, mit den Mitgliedern der Akademie neue relevante Themen zu identifizieren. „Dabei reagiert die Akademie auch gern auf Anregungen aus dem Vatikan, dem die Ergebnisse von Beratungen regelmäßig zugeleitet werden“.

Professur für wirtschaftlichen und technologischen Wandel

Joachim von Braun ist Direktor am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) und Professor für wirtschaftlichen und technologischen Wandel an der Universität Bonn. Seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrieren sich auf wirtschaftliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung, Armut, Nachhaltigkeit und Innovation. Er ist Mitglied der deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech), der Akademie der Wissenschaften des Vatikans, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Fellow der American Association for the Advancement of Science sowie der African Academy of Science. Der 66-Jährige ist Vorsitzender des Bioökonomierates der Bundesregierung sowie Vizepräsident der Welthungerhilfe.

Quelle: Pressemitteilung Uni Bonn, 19.07.2017