SDSN: G20 -Staaten belasten andere Länder und den Planeten

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Das Sustainable Development Solutions Network Germany begrüßt die heute vom globalen SDSN und der Bertelsmann Stiftung vorgelegte zweite Ausgabe des weltweiten SDG-Index und Dashboards. Der Index dokumentiert die Umsetzung der im Jahre 2015 von den Staats und Regierungschefs der Welt beschlossenen universellen Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).

Gesine Schwan und Dirk Messner, die beiden Co-Vorsitzenden von SDSN Germany würdigten die Weiterentwicklung des Index. Kurz vor dem G20-Gipfel in Hamburg mache der Bericht deutlich, dass die G20-Länder von den 2030-Zielen mit Blick auf ihre eigene Bevölkerung wie auch auf ihre Verantwortung für andere und den Planeten in vielen Bereichen noch deutlich entfernt sind. Die G20-Länder verteilen sich zwischen den Rängen 6 und 116 über fast die gesamte Bandbreite der erfassten157 Länder. Dabei befinden sich viele der reicheren G20-Länder im oberen Drittel, die Schwellenländer der G20 vor allem im Mittelfeld. „Wir wissen aber, dass eine ganze Reihe der besseren wirtschaftlichen und sozialen SDG-Werte der reicheren Länder mit erheblichen Belastungen für andere Länder und die globale Umwelt erkauft werden,“ sagte Dirk Messner anlässlich der Veröffentlichung des Indexes. Es sei deshalb besonders wichtig, dass die diesjährige Ausgabe des Berichts einen besonderen Schwerpunkt auf diese negativen Ausstrahlungseffekte (spillover effects) und globale Verantwortlichkeiten lege: „Der neue Bericht leistet hier Pionierarbeit. In vielen Bereichen fehlen aber noch gute und vergleichbare Daten,“ so Messner weiter. Diese erstmals berücksichtigten Indikatoren reichen von Umweltaspekten wie importiertem Grundwasserraubbau über wirtschaftliche Themen wie Steuerparadiese bis hin zu Waffenexporten. Gut die Hälfte der G20-Länder gehört bei mindestens einem dieser neun Indikatoren zu den zehn Schlusslichtern.

Der SDG-Index versteht sich als ein praktisches Werkzeug, um Regierungen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft für die Umsetzung der Agenda 2030 zu mobilisieren. Er will Fortschritte dokumentieren, Rechenschaftsplicht fördern und als Managementinstrument dienen. „Ohne transparente und nachvollziehbare Daten ist eine öffentliche und internationale Debatte über die besten Wege zur Erreichung der 2030-Ziele kaum möglich“ unterstrich Gesine Schwan am Vortag des G20-Gipfels. In einigen G20-Ländern würden bislang an erkannte Fakten geleugnet, andernorts die Erhebung und Veröffentlichung von Daten über die Situation von Menschen, Wirtschaft und Umwelt behindert. Hierunter leide, so Schwan weiter, auch die internationale Statistik: „Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass der SDG-Index auch Indikatoren und Daten berücksichtigt, die zivilgesellschaftliche Organisationen und unabhängige wissenschaftliche Einrichtungen bereitstellen.“

Gesine Schwan und Dirk Messner forderten die G20 auf, die unter chinesischem Vorsitz in 2016 mit einem Aktionsplan begonnene Umsetzung der Agenda 2030 jetzt engagiert und anspruchsvoll voranzutreiben. Dabei müsse die G20 Wege finden, die Umsetzung der Agenda 2030 so wie des Pariser Klimaabkommens auch dann voranzutreiben, wenn nicht alle Mitglie der immer dabei seien.

Quelle: Pressemitteilung SDSN Germany, 06.07.2017[:de]

Das Sustainable Development Solutions Network Germany begrüßt die heute vom globalen SDSN und der Bertelsmann Stiftung vorgelegte zweite Ausgabe des weltweiten SDG-Index und Dashboards. Der Index dokumentiert die Umsetzung der im Jahre 2015 von den Staats und Regierungschefs der Welt beschlossenen universellen Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).

Gesine Schwan und Dirk Messner, die beiden Co-Vorsitzenden von SDSN Germany würdigten die Weiterentwicklung des Index. Kurz vor dem G20-Gipfel in Hamburg mache der Bericht deutlich, dass die G20-Länder von den 2030-Zielen mit Blick auf ihre eigene Bevölkerung wie auch auf ihre Verantwortung für andere und den Planeten in vielen Bereichen noch deutlich entfernt sind. Die G20-Länder verteilen sich zwischen den Rängen 6 und 116 über fast die gesamte Bandbreite der erfassten157 Länder. Dabei befinden sich viele der reicheren G20-Länder im oberen Drittel, die Schwellenländer der G20 vor allem im Mittelfeld. „Wir wissen aber, dass eine ganze Reihe der besseren wirtschaftlichen und sozialen SDG-Werte der reicheren Länder mit erheblichen Belastungen für andere Länder und die globale Umwelt erkauft werden,“ sagte Dirk Messner anlässlich der Veröffentlichung des Indexes. Es sei deshalb besonders wichtig, dass die diesjährige Ausgabe des Berichts einen besonderen Schwerpunkt auf diese negativen Ausstrahlungseffekte (spillover effects) und globale Verantwortlichkeiten lege: „Der neue Bericht leistet hier Pionierarbeit. In vielen Bereichen fehlen aber noch gute und vergleichbare Daten,“ so Messner weiter. Diese erstmals berücksichtigten Indikatoren reichen von Umweltaspekten wie importiertem Grundwasserraubbau über wirtschaftliche Themen wie Steuerparadiese bis hin zu Waffenexporten. Gut die Hälfte der G20-Länder gehört bei mindestens einem dieser neun Indikatoren zu den zehn Schlusslichtern.

Der SDG-Index versteht sich als ein praktisches Werkzeug, um Regierungen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft für die Umsetzung der Agenda 2030 zu mobilisieren. Er will Fortschritte dokumentieren, Rechenschaftsplicht fördern und als Managementinstrument dienen. „Ohne transparente und nachvollziehbare Daten ist eine öffentliche und internationale Debatte über die besten Wege zur Erreichung der 2030-Ziele kaum möglich“ unterstrich Gesine Schwan am Vortag des G20-Gipfels. In einigen G20-Ländern würden bislang an erkannte Fakten geleugnet, andernorts die Erhebung und Veröffentlichung von Daten über die Situation von Menschen, Wirtschaft und Umwelt behindert. Hierunter leide, so Schwan weiter, auch die internationale Statistik: „Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass der SDG-Index auch Indikatoren und Daten berücksichtigt, die zivilgesellschaftliche Organisationen und unabhängige wissenschaftliche Einrichtungen bereitstellen.“

Gesine Schwan und Dirk Messner forderten die G20 auf, die unter chinesischem Vorsitz in 2016 mit einem Aktionsplan begonnene Umsetzung der Agenda 2030 jetzt engagiert und anspruchsvoll voranzutreiben. Dabei müsse die G20 Wege finden, die Umsetzung der Agenda 2030 so wie des Pariser Klimaabkommens auch dann voranzutreiben, wenn nicht alle Mitglie der immer dabei seien.

Quelle: Pressemitteilung SDSN Germany, 06.07.2017[:]