Stadt Bonn: “Resilient Cities 2017” – Die Ära der Partnerschaften

Die Ära der Partnerschaften BONN – Zum achten Mal veranstaltet das in Bonn ansässige weltweite Städtenetzwerk für Nachhaltigkeit ICLEI – Local Governments for Sustainability mit Unterstützung der Stadt Bonn die “Resilient Cities”-Konferenz. Sie findet von Donnerstag bis Samstag, 4. bis 6. Mai 2017, im Gustav-Stresemann-Institut statt. Erwartet werden rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus etwa 50 Ländern. Darunter sind Experten der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Repräsentanten der Finanzwirtschaft und viele Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Gemeinden weltweit.

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der seit Herbst 2016 Erster Vizepräsident von ICLEI ist, begrüßt als Gastgeber und Co-Schirmherr der Konferenz unter anderem kommunale Vertreter aus folgenden Städten: Quito/Ecuador, Curitiba (Brasilien), Iloilo City (Philippinen), Accra (Ghana), Kaohsiung, Tainan and Taipei (Chinese Taipei), Bangkok (Thailand), Seoul (Südkorea), Kopenhagen (Dänemark), Runavik (Farö Inseln), Bologna (Italien), Durban (Südafrika), Edmonton (Kanada) und Medellin (Kolumbien). Als Vertreter eines Inselstaates reist der Bürgermeister von Honiara (Solomoninseln) an. Auf besondere Einladung der Stadt Bonn kommen zudem Delegationen aus Bonns langjähriger Projektpartnerstadt La Paz (Bolivien) sowie aus Ramallah (Palästina), mit der ein fachlicher Austausch insbesondere in Umweltfragen besteht.

Die Konferenzreihe “Resilient Cities” ist seit 2010 die globale Dialogplattform für Städte, Wissenschaft und Wirtschaft zu Fragen der Klimaanpassung und nachhaltigen Transformation in Bonn. Diskutiert werden Anpassungsstrategien an den Klimawandel, urbane Planungsinstrumente, Fragen der Finanzierung sowie Klimafolgen- und Katastrophenmanagement. Daneben geht es auch um Versicherungsfragen oder Ernährungssicherheit der Städte.

Auf dem Weg zum Weltklimagipfel (COP 23) In diesem Jahr kommt der Konferenz eine besondere Bedeutung zu. Denn im November findet in Bonn der Weltklimagipfel der Vereinten Nationen in Bonn statt. OB Sridharan: “Die Städte und ihre Partner werden die Resilient-Cities-Konferenz und die anschließenden Verhandlungen der Nebenorgane des UN-Klimasekretariats, die ebenfalls wieder in Bonn tagen, intensiv nutzen, um sich für ihre Beiträge im November aufzustellen. Am 12. November wird es hier in Bonn einen Gipfel der Städte und Regionen geben, an dem viele Partner beteiligt sein werden.”

Dieser Gipfel werde Beiträge der Städte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens in den Mittelpunkt stellen – sowohl bei der anstehenden Revision der nationalen Klimaschutzziele als auch in der Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und mit verwundbaren Gesellschaften des Globalen Südens sowie in der Umsetzung der großen globalen Agenden, so Sridharan weiter.

“Wir befinden uns in der Ära der Partnerschaften. Und diese Partnerschaften sind nötig, um die immer größer werdende Kluft zwischen Verursachern und Opfern des Klimawandels zu schließen.”

Hintergrund: Naturkatastrophen und Städte – Zahlen und Daten Zwischen 1994 und 2013 waren laut Centre for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED) in Brüssel durchschnittlich 218 Millionen Menschen pro Jahr von Naturkatastrophen betroffen. In diesem Zeitraum wurden 6873 Katastrophenereignisse aufgezeichnet, die insgesamt 1,35 Millionen Todesopfer forderten – im Durchschnitt 68 000 pro Jahr. Mehr als 15 Millionen Menschen in urbanen Zentren in über 25 Ländern waren 2010 von Naturkatastrophen betroffen.

Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt weniger als 60 km vom Meer entfernt, drei Viertel aller großen Städte liegen an der Küste. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kann sich die Zahl der von Küstenüberschwemmungen Betroffenen durch einen Anstieg des Meeresspiegels und sozioökonomische Entwicklungen bis 2070 verdreifachen. Die bedrohten Vermögenswerte steigen um das Zehnfache von 3 auf 35 Milliarden US-Dollar.

Laut Daten des Siedlungsprogramms der Vereinten Nationen (UN-Habitat) von 2013 ist der Anteil der Menschen, die in Slums leben, auf etwa ein Viertel der weltweiten Stadtbevölkerung angestiegen. In den Entwicklungsländern lebt einer von drei Stadtbewohnern in informellen Siedlungen. Diese Gemeinschaften sind am stärksten gefährdet.

Weitere Informationen zum Konferenzprogramm gibt es unter http://resilientcities2017.iclei.org/program/.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Bonn, 28.04.2017