GIZ: Digitale Technologien für die internationale Zusammenarbeit

Bei der re:publica in Berlin wird diskutiert, wie offene Standards und offene Daten eine nachhaltige Entwicklung fördern können.

Egal, ob Apps oder Datenanalysen – die Digitalisierung verändert auch die internationale Zusammenarbeit. Auf der re:publica, einer der Konferenzen zu den Themen der digitalen Gesellschaft, zeigt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, wie digitale Technologien für Entwicklungsprojekte genutzt werden können.

„Digitale Lösungen werden schon in vielen Projekten eingesetzt, um die Wirkungen unserer Arbeit zu verbessern“, sagte Christoph Beier, stellvertretender Vorstandssprecher der GIZ, auf der re:publica. „Sie können uns dabei helfen, neue Lösungsansätze für einige der drängendsten Herausforderungen in der internationalen Zusammenarbeit zu entwickeln.“

Frei verfügbare Daten zum Beispiel erhöhen die Transparenz und können dazu beitragen, Korruption zu verringern. Gerade beim Abbau von Bodenschätzen ist das wichtig. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die GIZ beispielsweise dabei unterstützt, ein elektronisches Managementsystem für 780 Bergbaulizenzen in Sierra Leone einzurichten – das sind 98 Prozent der industriellen und ein Großteil der Kleinbergbau-Lizenzen. In einer Internet-Datenbank sind außerdem Informationen über öffentliche Einnahmen aus dem Rohstoffsektor öffentlich zugänglich. Das System ermöglicht es dem afrikanischen Staat, seine Bodenschätze und die Tätigkeiten von Bergbau-Unternehmen effizient zu verwalten und nachhaltig zu nutzen.

Beim ersten digitalen Abgleich der Daten im Fiskaljahr 2010/11 konnten fünf Millionen US-Dollar ausstehende Lizenzgebühren von der Bergbauwirtschaft eingetrieben werden. 2016 wurden erstmals 57 Lizenzen wegen wiederholter Verletzung der Berichts- und Zahlungspflichten annulliert.

Das Managementsystem hat außerdem einen zentralen Anteil daran, dass Sierra Leone mittlerweile die Anforderungen der internationalen Initiative für Transparenz in der rohstoffgewinnenden Wirtschaft (EITI) erfüllt. Damit wird Korruption im Sektor erschwert und das Land hat bessere Karten im Wettbewerb um solide, internationale Investoren, die sich an einschlägige internationale Standards halten.

Quelle: Meldung GIZ, 10.05.2017