Uni Bonn / H-BRS: Gemeinsam nachhaltig forschen

Hochschulen der Region gewinnen Forschungsinfrastruktur-Ausschreibung des Landes NRW

Ein gemeinsamer Antrag der Universität Bonn, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Alanus-Hochschule zum Kompetenzschwerpunkt Biobasierte Produkte wurde nun bei der Förderinitiative „Forschungsinfrastrukturen NRW“ des Landes als Projekt ausgewählt. Rund 1,5 Millionen Euro Förderung sind damit in Aussicht gestellt. Ein Ziel des Vorhabens ist es, wesentlich enger mit den Firmen aus NRW im Bereich der stofflichen Verwertung nachwachsender Rohstoffe für die Herstellung neuer biobasierter Materialien für verschiedenste Anwendungen zusammenzuarbeiten.

„Hervorzuheben ist die interdisziplinäre Zusammensetzung des Konsortiums bestehend aus Agrarwissenschaftlern, Lebensmitteltechnologen, Chemikern, Ernährungswissenschaftlern sowie Ökonomen, was eine erfolgreiche Umsetzung des ganzheitlichen Ansatzes gewährleistet“, sagt Projektkoordinator Prof. Dr. Ralf Pude vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn. Mit dem gemeinsamen Vorhaben wollen die Partner Synergien nutzen und das Innovations-Potential der Region deutlich erhöhen. So sind bereits jetzt die Hochschulen, Unternehmen und Kommunen in dem 2015 neu gegründeten bio innovation park Rheinland e.V. gebündelt und haben auch schon erste gemeinsame Projekte angeschoben, wie zum Beispiel das Projekt „Hochleistungsdämmstoff“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.

Vom natürlichen Rohstoff bis zum Produkt

Bei der Forschung „vom natürlichen Rohstoff bis zum Produkt“ wird die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zur Akzeptanz des Verbrauchers abgedeckt. „Dies ist ein neuer Ansatz und basiert auf der besonderen Expertise der drei Hochschuleinrichtungen in Rückkopplung mit den Unternehmen sowie den Kunden“, sagt Prof. Pude. Das Ziel ist es, völlig neue, klimafreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Produkte bis zur Marktreife zu entwickeln. Dazu sollen im Rahmen des Vorhabens weitere Wissenschaftler und ein synergistischer Ausbau der umsetzungsorientierten Forschungskapazität gefördert werden.

Beispiele für solche Produkte sind zum Beispiel biobasierte Verpackungen aus „Graspapier“ oder Lignin-Folien, denn erdölbasierte Plastiktüten sollen drastisch reduziert werden. Darüber hinaus ist es zum Erreichen der international vereinbarten Klimaschutzziele erforderlich, neue hochdämmende, unbedenkliche und recyclingfähige Baustoffe zu entwickeln. Daher soll aufbauend auf den Vorarbeiten der verschiedenen Hochschulen und Unternehmen die besondere Expertise der Einrichtungen gebündelt werden, um möglichst schnell alternative, unbedenkliche, nachhaltige Bauprodukte auf den Markt bringen zu können.

Der Förderwettbewerb

Wissenschaftsministerin Svenja Schulze gratulierte den Gewinnern des Förderwettbewerbes „Forschungsinfrastrukturen NRW“, der Strukturen in den Bereichen Forschung und Innovation stärken soll. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Kompetenzen von Wissenschaft und Wirtschaft in der wirksamen Umsetzung ihrer Möglichkeiten an den Herausforderungen der Zukunft auszurichten.

Weitere Informationen: www.ptj.de/forschungsinfrastrukturen

Quelle: Pressemitteilung Uni Bonn, 10.02.2017