GIZ: Ausbildung und Jobs schaffen Perspektiven in Tunesien

Ausbildungszentren und Gründerwettbewerbe bieten jungen Menschen neue berufliche Chancen in ihrem Heimatland.

Die wirtschaftliche Situation in Tunesien ist nicht einfach: 35 Prozent aller Jugendlichen und ein Drittel aller Hochschulabsolventen in dem nordafrikanischen Land sind arbeitslos – und das, obwohl in vielen Berufsfeldern qualifizierte Fachkräfte fehlen. Auf der Suche nach Arbeit verlassen deshalb viele Menschen ihre Heimatstädte.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Tunesien junge Menschen dabei, berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Zum Beispiel wurde in der Küstenregion Monastir, einem der wichtigsten Standorte der nationalen Textilindustrie, mit der tunesischen Firma Sartex ein modernes Ausbildungszentrum für Textilhandwerk errichtet. Mehr als 300 junge Tunesier konnten hier bisher ausgebildet werden. In Meknassy, einer strukturschwachen Region, hat das deutsche Unternehmen Knauf zusammen mit der GIZ ein Trockenbau-Ausbildungszentrum gegründet. Zentren wie in Meknassy oder Monastir helfen dabei, die Attraktivität von Berufen mit hohem Beschäftigungspotenzial zu steigern – und entsprechen den Bedürfnissen von Wirtschaft und Industrie. So kann die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht nur kurzfristig, sondern strukturell verbessert werden.

Außerdem unterstützt die GIZ Gründer und Jungunternehmer. Ein Gründerwettbewerb ermöglichte zum Beispiel Modedesignerin Aicha Touijer die Verwirklichung ihres Traumes – für ihr Modeatelier arbeiten mittlerweile vier Angestellte, eine Erweiterung ihrer kleinen Firma ist schon geplant. Aicha Tuoijer ist kein Einzelfall: Über 400 Unternehmen wurden seit 2013 in dem nordafrikanischen Land gegründet.

Tunesien ist aber nur eines von vielen Ländern, in denen die GIZ dazu beiträgt, die Jobchancen von Menschen zu verbessern: Durch den Beitrag der GIZ und ihrer Partner sind allein in der Region Naher Osten/Maghreb zwischen 2010 und 2015 fast eine halbe Million Menschen in Beschäftigung gekommen.

Quelle: Meldung GIZ, 01.02.2017