BfN: Naturtourismus im Spagat zwischen Schutz und Nutzung

Die Fachzeitschrift “Natur und Landschaft” greift das Jahresmotto der Deutschen Zentrale für Tourismus, “Faszination Natururlaub”, auf und widmet dem Naturtourismus ihr aktuelles Schwerpunktheft. Der Schwerpunkt liegt auf dem Tourismus in den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands, beleuchtet werden aber auch globale Aspekte.

Die deutschen Nationalen Naturlandschaften wie Nationalparke, Biosphärenreservate oder auch Naturparke sind Lebensräume, in denen sich Mensch und Natur unter ganz besonderen Umständen begegnen. Sie dienen in erster Linie dem Erhalt der Biodiversität, sind jedoch aufgrund ihrer interessanten Naturausstattung und landschaftlichen Schönheit auch für den Naturtourismus besonders attraktiv.

Zielsetzungen und Auswirkungen des Naturtourismus stehen teilweise in Konflikt zueinander. Einerseits will der Naturtourismus auf die Schönheiten der Natur aufmerksam und diese auch Besucherinnen und Besuchern zugänglich machen. Andererseits kann sich der Naturtourismus auch zu einem Mitverursacher von Belastungen von Natur und Umwelt entwickeln. “Um Natur und Tourismus in Einklang zu bringen, ist ein effizientes Management auf der Grundlage von Schutz- und Nutzungskonzepten erforderlich”, sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). “Davon profitieren die Reisenden, die Natur und auch die Bevölkerung vor Ort. Eine nachhaltige, also ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Tourismusentwicklung ermöglicht den Schutz sensibler Gebiete und stärkt zugleich auch regionale Wirtschaftskreisläufe.”

Welche Bedeutung dem Naturtourismus in Deutschland zukommt, belegen verschiedene Umfragen und Studien. So zeigt der Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus 2011/2012 der DZT, dass “Natur und Landschaft” sowohl für deutsche als auch für ausländische Gäste ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Wahl der Urlaubsregion sind. Eine Studie im Auftrag des BfN hat ergeben, dass jährlich mehr als 50 Millionen Menschen die deutschen Nationalparke besuchen und damit einen Bruttoumsatz von rund 2,1 Milliarden Euro bewirken.

Vor diesem Hintergrund greift die Fachzeitschrift “Natur und Landschaft” im aktuellen Schwerpunktheft unter anderem folgende Fragen auf: Welche ökologischen und sozio-ökonomischen Effekte bringt der Naturtourismus mit sich? Wo bestehen Synergien und wo gibt es Reibungspunkte zwischen Belangen des Naturschutzes und touristischer Nutzung? Welche Lösungsansätze existieren bereits jetzt für ein künftig besseres Miteinander?

Thematisiert wird im Heft auch die Dachmarke “Nationale Naturlandschaften”, unter der sich seit dem Jahr 2005 die deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke zusammenschließen. Auf der gemeinsamen Agenda stehen unter anderem die Förderung der öffentlichen Wahrnehmung und das Marketing im Naturtourismus.

Schließlich wird aus globaler Sicht eine kritische Bilanz des seit etwa 25 Jahren bestehenden Ökotourismus-Ansatzes gezogen. Danach ist positiv zu werten, dass die Bedeutung sozialer Aspekte zugenommen hat und das Prinzip der Nachhaltigkeit inzwischen in vielen Tourismussegmenten eine Rolle spielt und nicht auf den Ökotourismus beschränkt bleibt. Doch solche wichtigen Themen wie Klimawandel und Klimaschutz werden auch im Ökotourismus nur sehr unzureichend berücksichtigt, das heißt hier besteht dringender Handlungsbedarf. Am Beispiel von Großschutzgebieten in den Alpen wird gezeigt, dass hierzu ein gemeinsames Vorgehen der Tourismusbranche sowohl mit den Akteuren aus der Raumplanung als auch mit Nutzergruppen, wie zum Beispiel der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem Bereich Gesundheit erreicht werden muss.

Hintergrund

Die in Deutschland geltenden Schutzgebietskategorien beruhen auf dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Die unterschiedlichen Schutzgebiete können hinsichtlich ihrer Größe, ihres Schutzzwecks und ihrer Schutzziele und den daraus abzuleitenden Nutzungseinschränkungen unterschieden werden. Die wichtigsten Schutzgebietskategorien sind: Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und Naturparke sowie die Schutzgebiete nach den Natura2000-Richtlinien der Europäischen Union.

In Deutschland gibt es derzeit beispielsweise 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von rund einer Million Hektar. Die Zahl der Biosphärenreservate mit einer Gesamtfläche von 1,9 Mio. Hektar liegt ebenfalls bei 16, wobei 15 bislang von der UNESCO anerkannt wurden. Aktuell sind bundesweit 102 Naturparke ausgewiesen und decken mit einer Gesamtfläche von ca. 9,8 Millionen Hektar etwa 27 Prozent der Landesfläche ab.

Im Jahr 2016 rückt die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) das Thema “Faszination Natururlaub” in Deutschland in den Mittelpunkt ihrer Marketingaktivitäten. Mit einer weltweiten Themenkampagne beleuchtet sie den Naturreichtum Deutschlands und will das Interesse ausländischer Gäste am Urlaub jenseits der Metropolregionen fördern. Laut Qualitätsmonitor der DZT nennen 37 Prozent der ausländischen Urlauber “Landschaft und Natur” als eines der wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für ihre Urlaubsregion. Die Kampagne “Faszination Natururlaub” soll Deutschland als nachhaltiges Reiseziel positionieren und zum erklärten Ziel der Bundesregierung, den Tourismus in den ländlichen Regionen zu stärken, in besonderer Weise beitragen. Stellvertretend für die landschaftliche Vielfalt in Deutschland werden innerhalb der DZT-Kampagne 16 ausgewählte “Highlight”-Naturlandschaften präsentiert.

Bezug des Heftes

Einzelhefte können beim Verlag W. Kohlhammer GmbH, Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart, telefonisch (0711/78 63-72 80), per Fax (0711/78 63-84 30) oder per E-Mail (vertrieb@kohlhammer.de) zu einem Preis von 8 € (Einzelheft) zzgl. Versandkosten bestellt werden. Einzelartikel aus diesem Heft können ab Januar 2016 gegen eine geringe Gebühr (2,95 €/Artikel) von der “Natur-und-Landschaft”-Homepage als Screen-PDF-Datei heruntergeladen werden. Für Abonnentinnen und Abonnenten ist der Zugang zu den Screen-PDF-Dateien kostenfrei.

Informationen auf der NuL-Homepage

Die Homepage der Zeitschrift “Natur und Landschaft” wurde kürzlich neu und nutzerfreundlicher gestaltet. Hier finden sich unter anderem aktuelle Meldungen und Terminhinweise. Zudem besteht die Möglichkeit, über eine Artikelrecherche nach bislang erschienenen Beiträgen zu suchen – und diese bei Interesse auch zu erwerben. In der Service-Rubrik steht auch ein Umfrage-Modul bereit, über das sich sowohl die Zeitschrift als auch die Homepage bewerten lassen.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch auf der Website des BfN.

Quelle: Mitteilung von BfN vom 08.01.2016

Die Fachzeitschrift “Natur und Landschaft” greift das Jahresmotto der Deutschen Zentrale für Tourismus, “Faszination Natururlaub”, auf und widmet dem Naturtourismus ihr aktuelles Schwerpunktheft. Der Schwerpunkt liegt auf dem Tourismus in den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands, beleuchtet werden aber auch globale Aspekte.

Die deutschen Nationalen Naturlandschaften wie Nationalparke, Biosphärenreservate oder auch Naturparke sind Lebensräume, in denen sich Mensch und Natur unter ganz besonderen Umständen begegnen. Sie dienen in erster Linie dem Erhalt der Biodiversität, sind jedoch aufgrund ihrer interessanten Naturausstattung und landschaftlichen Schönheit auch für den Naturtourismus besonders attraktiv.

Zielsetzungen und Auswirkungen des Naturtourismus stehen teilweise in Konflikt zueinander. Einerseits will der Naturtourismus auf die Schönheiten der Natur aufmerksam und diese auch Besucherinnen und Besuchern zugänglich machen. Andererseits kann sich der Naturtourismus auch zu einem Mitverursacher von Belastungen von Natur und Umwelt entwickeln. “Um Natur und Tourismus in Einklang zu bringen, ist ein effizientes Management auf der Grundlage von Schutz- und Nutzungskonzepten erforderlich”, sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). “Davon profitieren die Reisenden, die Natur und auch die Bevölkerung vor Ort. Eine nachhaltige, also ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Tourismusentwicklung ermöglicht den Schutz sensibler Gebiete und stärkt zugleich auch regionale Wirtschaftskreisläufe.”

Welche Bedeutung dem Naturtourismus in Deutschland zukommt, belegen verschiedene Umfragen und Studien. So zeigt der Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus 2011/2012 der DZT, dass “Natur und Landschaft” sowohl für deutsche als auch für ausländische Gäste ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Wahl der Urlaubsregion sind. Eine Studie im Auftrag des BfN hat ergeben, dass jährlich mehr als 50 Millionen Menschen die deutschen Nationalparke besuchen und damit einen Bruttoumsatz von rund 2,1 Milliarden Euro bewirken.

Vor diesem Hintergrund greift die Fachzeitschrift “Natur und Landschaft” im aktuellen Schwerpunktheft unter anderem folgende Fragen auf: Welche ökologischen und sozio-ökonomischen Effekte bringt der Naturtourismus mit sich? Wo bestehen Synergien und wo gibt es Reibungspunkte zwischen Belangen des Naturschutzes und touristischer Nutzung? Welche Lösungsansätze existieren bereits jetzt für ein künftig besseres Miteinander?

Thematisiert wird im Heft auch die Dachmarke “Nationale Naturlandschaften”, unter der sich seit dem Jahr 2005 die deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke zusammenschließen. Auf der gemeinsamen Agenda stehen unter anderem die Förderung der öffentlichen Wahrnehmung und das Marketing im Naturtourismus.

Schließlich wird aus globaler Sicht eine kritische Bilanz des seit etwa 25 Jahren bestehenden Ökotourismus-Ansatzes gezogen. Danach ist positiv zu werten, dass die Bedeutung sozialer Aspekte zugenommen hat und das Prinzip der Nachhaltigkeit inzwischen in vielen Tourismussegmenten eine Rolle spielt und nicht auf den Ökotourismus beschränkt bleibt. Doch solche wichtigen Themen wie Klimawandel und Klimaschutz werden auch im Ökotourismus nur sehr unzureichend berücksichtigt, das heißt hier besteht dringender Handlungsbedarf. Am Beispiel von Großschutzgebieten in den Alpen wird gezeigt, dass hierzu ein gemeinsames Vorgehen der Tourismusbranche sowohl mit den Akteuren aus der Raumplanung als auch mit Nutzergruppen, wie zum Beispiel der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem Bereich Gesundheit erreicht werden muss.

Hintergrund

Die in Deutschland geltenden Schutzgebietskategorien beruhen auf dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Die unterschiedlichen Schutzgebiete können hinsichtlich ihrer Größe, ihres Schutzzwecks und ihrer Schutzziele und den daraus abzuleitenden Nutzungseinschränkungen unterschieden werden. Die wichtigsten Schutzgebietskategorien sind: Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und Naturparke sowie die Schutzgebiete nach den Natura2000-Richtlinien der Europäischen Union.

In Deutschland gibt es derzeit beispielsweise 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von rund einer Million Hektar. Die Zahl der Biosphärenreservate mit einer Gesamtfläche von 1,9 Mio. Hektar liegt ebenfalls bei 16, wobei 15 bislang von der UNESCO anerkannt wurden. Aktuell sind bundesweit 102 Naturparke ausgewiesen und decken mit einer Gesamtfläche von ca. 9,8 Millionen Hektar etwa 27 Prozent der Landesfläche ab.

Im Jahr 2016 rückt die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) das Thema “Faszination Natururlaub” in Deutschland in den Mittelpunkt ihrer Marketingaktivitäten. Mit einer weltweiten Themenkampagne beleuchtet sie den Naturreichtum Deutschlands und will das Interesse ausländischer Gäste am Urlaub jenseits der Metropolregionen fördern. Laut Qualitätsmonitor der DZT nennen 37 Prozent der ausländischen Urlauber “Landschaft und Natur” als eines der wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für ihre Urlaubsregion. Die Kampagne “Faszination Natururlaub” soll Deutschland als nachhaltiges Reiseziel positionieren und zum erklärten Ziel der Bundesregierung, den Tourismus in den ländlichen Regionen zu stärken, in besonderer Weise beitragen. Stellvertretend für die landschaftliche Vielfalt in Deutschland werden innerhalb der DZT-Kampagne 16 ausgewählte “Highlight”-Naturlandschaften präsentiert.

Bezug des Heftes

Einzelhefte können beim Verlag W. Kohlhammer GmbH, Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart, telefonisch (0711/78 63-72 80), per Fax (0711/78 63-84 30) oder per E-Mail (vertrieb@kohlhammer.de) zu einem Preis von 8 € (Einzelheft) zzgl. Versandkosten bestellt werden. Einzelartikel aus diesem Heft können ab Januar 2016 gegen eine geringe Gebühr (2,95 €/Artikel) von der “Natur-und-Landschaft”-Homepage als Screen-PDF-Datei heruntergeladen werden. Für Abonnentinnen und Abonnenten ist der Zugang zu den Screen-PDF-Dateien kostenfrei.

Informationen auf der NuL-Homepage

Die Homepage der Zeitschrift “Natur und Landschaft” wurde kürzlich neu und nutzerfreundlicher gestaltet. Hier finden sich unter anderem aktuelle Meldungen und Terminhinweise. Zudem besteht die Möglichkeit, über eine Artikelrecherche nach bislang erschienenen Beiträgen zu suchen – und diese bei Interesse auch zu erwerben. In der Service-Rubrik steht auch ein Umfrage-Modul bereit, über das sich sowohl die Zeitschrift als auch die Homepage bewerten lassen.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch auf der Website des BfN.

Quelle: Mitteilung von BfN vom 08.01.2016