Globales Lernen: Neue Ausgabe des Newsletters Kommision zum Thema Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung verabschiedet

Der am 11. Juni 2015 von den Kultusministern verabschiedete Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung versteht sich wie auch die Erstfassung von 2007 als ein Ansatz im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Dass sich Entwicklungspolitische Bildung und Globales Lernen – beides beinahe deckungsgleiche Zugänge zum Lernbereich – am Leitbild nachhaltiger Entwicklung ausrichten müssen, wird seit ca. einem Jahrzehnt von wichtigen Akteuren wie VENRO, dessen Mitgliedern oder dem BMZ vertreten, und ist inzwischen gängige Praxis der Bildungsarbeit geworden.

Allerdings wird dennoch zu häufig bezweifelt, dass der Zugang des Orientierungsrahmens zu nachhaltiger Entwicklung in Bildungsprozessen eine “vollwertige” BNE abgebe. Erst kürzlich benannte ein Vertreter eines Bundsministeriums auf einer Tagung Globales Lernen in einem Atemzug mit Umweltbildung als Bereiche, die in Hinblick auf die Anforderungen an BNE ähnliche Defizite aufweisen, nämlich einen verkürzten Nachhaltigkeitsbegriff zu transportieren. Wäre diese Einschätzung nachvollziehbar, würde das bedeuten, dass es sich beim Orientierungsrahmen ebenso wie beim Globalen Lernen und der Umweltbildung um partikulare Ansätze handele, die erst zur “richtigen” BNE weiter entwickelt werden müssten.

Dem lässt sich jedoch begründet widersprechen. Der Orientierungsrahmen ist ausgerichtet auf das Leitbild nachhaltiger Entwicklung in umfassendem Sinne, d. h. auf alle Entwicklungsdimensionen und deren Zusammenspiel, wie sie von der Weltgemeinschaft zuerst in Rio 1992 und danach vielfach bestätigt wurden. Dies bedeutet einen wesentlichen Unterschied zu pädagogischen Ansätzen, solange diese nur eine Entwicklungsdimension in den Vordergrund stellen, wie zum Beispiel die Umweltbildung oder auch die Schulfächer Politik, Sozialkunde oder Wirtschaft. Denn nur in der Zusammenschau von ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive können Menschen wirksame Verantwortung für die Gestaltung nachhaltiger Zukunft übernehmen.

Angesichts dieses Selbstverständnisses des Orientierungsrahmens mag man sich nun fragen, warum der Orientierungsrahmen nicht als “OR für den Lernbereich Nachhaltige Entwicklung” oder “Globale, Nachhaltige Entwicklung” bezeichnet wird?

Die Antwort liegt weniger in der Sache begründet als in dessen Entstehungsgeschichte. Die Kooperation der KMK mit dem BMZ, dessen Politikfeld international und vorwiegend auf Entwicklungs- und Schwellenländer ausgerichtet ist, legte vor 10 Jahren nahe, die globale Perspektive im Titel herauszustellen, zumal Globalisierung und globaler Wandel wesentliche treibende Kräfte darstellen, die eine Ausrichtung auf Bildung für nachhaltige Entwicklung erfordern.

Am Ende kommt es aber eher darauf an, was drin ist, und weniger auf das, was drauf steht. Dies sieht auch die UNESCO so, wenn sie in ihrer Resolution (12/37 C) zum Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015 bis 2019 folgendes herausstellt:

“Der im Rahmen des Weltaktionsprogramms verwendete BNE-Begriff soll sämtliche Aktivitäten umfassen, die den oben genannten Prinzipien entsprechen, unabhängig davon, ob diese selber den Ausdruck BNE verwenden.”

In diesem Newsletter (http://newsletter.ewik.de/m/9410521/0-b8e02cff66f12bbea4ecb96b9a9d3804) finden Sie Informationen zur Neuauflage des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung sowie Beispiele für Umsetzungsstrategien und Instrumente in verschiedenen Ländern und Bildungsbereichen.

Den Newsletter in der Webseite von Globales Lernen lesen.

Quelle: Mitteilung vom Engagement Global vom 29.09.2015

Der am 11. Juni 2015 von den Kultusministern verabschiedete Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung versteht sich wie auch die Erstfassung von 2007 als ein Ansatz im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Dass sich Entwicklungspolitische Bildung und Globales Lernen – beides beinahe deckungsgleiche Zugänge zum Lernbereich – am Leitbild nachhaltiger Entwicklung ausrichten müssen, wird seit ca. einem Jahrzehnt von wichtigen Akteuren wie VENRO, dessen Mitgliedern oder dem BMZ vertreten, und ist inzwischen gängige Praxis der Bildungsarbeit geworden.

Allerdings wird dennoch zu häufig bezweifelt, dass der Zugang des Orientierungsrahmens zu nachhaltiger Entwicklung in Bildungsprozessen eine “vollwertige” BNE abgebe. Erst kürzlich benannte ein Vertreter eines Bundsministeriums auf einer Tagung Globales Lernen in einem Atemzug mit Umweltbildung als Bereiche, die in Hinblick auf die Anforderungen an BNE ähnliche Defizite aufweisen, nämlich einen verkürzten Nachhaltigkeitsbegriff zu transportieren. Wäre diese Einschätzung nachvollziehbar, würde das bedeuten, dass es sich beim Orientierungsrahmen ebenso wie beim Globalen Lernen und der Umweltbildung um partikulare Ansätze handele, die erst zur “richtigen” BNE weiter entwickelt werden müssten.

Dem lässt sich jedoch begründet widersprechen. Der Orientierungsrahmen ist ausgerichtet auf das Leitbild nachhaltiger Entwicklung in umfassendem Sinne, d. h. auf alle Entwicklungsdimensionen und deren Zusammenspiel, wie sie von der Weltgemeinschaft zuerst in Rio 1992 und danach vielfach bestätigt wurden. Dies bedeutet einen wesentlichen Unterschied zu pädagogischen Ansätzen, solange diese nur eine Entwicklungsdimension in den Vordergrund stellen, wie zum Beispiel die Umweltbildung oder auch die Schulfächer Politik, Sozialkunde oder Wirtschaft. Denn nur in der Zusammenschau von ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive können Menschen wirksame Verantwortung für die Gestaltung nachhaltiger Zukunft übernehmen.

Angesichts dieses Selbstverständnisses des Orientierungsrahmens mag man sich nun fragen, warum der Orientierungsrahmen nicht als “OR für den Lernbereich Nachhaltige Entwicklung” oder “Globale, Nachhaltige Entwicklung” bezeichnet wird?

Die Antwort liegt weniger in der Sache begründet als in dessen Entstehungsgeschichte. Die Kooperation der KMK mit dem BMZ, dessen Politikfeld international und vorwiegend auf Entwicklungs- und Schwellenländer ausgerichtet ist, legte vor 10 Jahren nahe, die globale Perspektive im Titel herauszustellen, zumal Globalisierung und globaler Wandel wesentliche treibende Kräfte darstellen, die eine Ausrichtung auf Bildung für nachhaltige Entwicklung erfordern.

Am Ende kommt es aber eher darauf an, was drin ist, und weniger auf das, was drauf steht. Dies sieht auch die UNESCO so, wenn sie in ihrer Resolution (12/37 C) zum Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015 bis 2019 folgendes herausstellt:

“Der im Rahmen des Weltaktionsprogramms verwendete BNE-Begriff soll sämtliche Aktivitäten umfassen, die den oben genannten Prinzipien entsprechen, unabhängig davon, ob diese selber den Ausdruck BNE verwenden.”

In diesem Newsletter (http://newsletter.ewik.de/m/9410521/0-b8e02cff66f12bbea4ecb96b9a9d3804) finden Sie Informationen zur Neuauflage des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung sowie Beispiele für Umsetzungsstrategien und Instrumente in verschiedenen Ländern und Bildungsbereichen.

Den Newsletter in der Webseite von Globales Lernen lesen.

Quelle: Mitteilung vom Engagement Global vom 29.09.2015