Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Nachhaltigkeit als Chance für Unternehmen

Mitte März fand an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg die achte internationale Controlling-Tagung zur nachhaltigen Unternehmensführung statt. Über 120 Teilnehmer diskutierten aktuelle Fragen zum Thema Controlling der nachhaltigen Unternehmensführung. Die Initiatoren der Tagung, Professor Dr. Andreas Gadatsch, Professor Dr. Alfred Krupp und Professor Dr. Andreas Wiesehahn, stellen im Interview Tagung und Ergebnisse kurz vor.

Was versteht man unter nachhaltiger Unternehmensführung und warum setzen immer mehr Unternehmen darauf?

Prof. Wiesehahn: Unter nachhaltiger Unternehmensführung wird heute das systematische Einbeziehen ökonomischer, ökologischer und sozialer Ziele in das unternehmerische Handeln verstanden. Hierzu sind konkrete Nachhaltigkeitsziele wie etwa die “Senkung des CO2-Austoßes in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent” in die Unternehmensstrategie zu integrieren und dann im Tagesgeschäft mit daraus abgeleiteten Maßnahmen umzusetzen. Viele Unternehmen, wie etwa die Deutsche Post DHL oder TNT, haben erkannt, dass die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit zu neuen Geschäftsmodellen und damit zu neuen Marktchancen führen kann. Es gibt aber auch noch eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich bei der Umsetzung sehr zögerlich verhalten.

Welche Rolle spielt Controlling bei diesem Thema?

Prof. Gadatsch: Controlling bedeutet vereinfacht gesagt Unternehmenssteuerung. Nachhaltige Unternehmensziele müssen im Rahmen der Unternehmensplanung und -steuerung definiert und ihre Einhaltung überwacht werden. Ohne entsprechende Maßnahmen ist das Erreichen der Ziele gefährdet.

Was sind aktuell die spannendsten Forschungsfragen beim Thema Controlling zur nachhaltigen Unternehmensführung?

Prof. Wiesehahn: Stellen Sie sich bitte ein Unternehmen vor, das eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie verfolgt. Wenn dieses Unternehmen nun einen LKW zum Transport von Waren einsetzt, trägt dieser zur Luftverschmutzung bei und verschleißt die Straßen. Dadurch verursacht das Unternehmen Kosten, die der Gesellschaft entstehen und normalerweise nicht in den Preisen der Produkte berücksichtigt sind. Sehr spannend ist nun etwa die Frage, wie solche externen Kosten bereits bei der Auswahl des LKWs systematisch in der Entscheidung berücksichtigt werden können. Hier ist das klassische Rechnungswesen und Controlling um den externen Ressourcenverzehr zu erweitern. Daraus ergibt sich eine Fülle von neuen und derzeit zumeist noch unbeantworteten Forschungsfragen.

Was macht die Konferenz an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg einzigartig im Vergleich zu anderen Controlling-Konferenzen?

Prof. Gadatsch: Wir pflegen seit der ersten Konferenz im Jahr 2004 eine von kommerziellen Zwängen losgelöste Arbeitsatmosphäre, bei der im kleinen Kreis von und mit Fachleuten interessante Fragen diskutiert und weiterentwickelt werden können. Viele Teilnehmer und Sponsoren fühlen sich aus diesem Grund bei uns sehr wohl und kommen schon seit Jahren immer wieder gerne zu uns.

Was sind aus Ihrer Sicht zentrale Ergebnisse der Controlling-Tagung?

Prof. Krupp: Die Erwartungen der rund 120 Teilnehmer wurden voll erfüllt. So wurde die inhaltliche Ausrichtung und die Aktualität der Vortragsinhalte von über 80 Prozent der Teilnehmer mit gut und sehr gut bewertet. Die Teilnehmer bekamen in den Key-Notes zunächst einen Überblick zur nachhaltigen Unternehmensteuerung aus der Praxisperspektive. In den einzelnen Vorträgen in den drei Tracks konnten sie sich, individuell wählbar, über anwendungsorientierte Forschungsergebnisse und Best Practice Fälle vertieft informieren. Weiterhin sahen 72 Prozent der Teilnehmer die Tagung als gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Insgesamt kann damit die Tagung als erfolgreich bezeichnet werden.

Die nächste Controlling-Tagung findet am 13. März 2015 auf dem Campus Sankt Augustin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg statt.

Weitere Informationen

Bild: ©Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Quelle: Hochschule Bonn-Rhein-SiegMitte März fand an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg die achte internationale Controlling-Tagung zur nachhaltigen Unternehmensführung statt. Über 120 Teilnehmer diskutierten aktuelle Fragen zum Thema Controlling der nachhaltigen Unternehmensführung. Die Initiatoren der Tagung, Professor Dr. Andreas Gadatsch, Professor Dr. Alfred Krupp und Professor Dr. Andreas Wiesehahn, stellen im Interview Tagung und Ergebnisse kurz vor.

Was versteht man unter nachhaltiger Unternehmensführung und warum setzen immer mehr Unternehmen darauf?

Prof. Wiesehahn: Unter nachhaltiger Unternehmensführung wird heute das systematische Einbeziehen ökonomischer, ökologischer und sozialer Ziele in das unternehmerische Handeln verstanden. Hierzu sind konkrete Nachhaltigkeitsziele wie etwa die “Senkung des CO2-Austoßes in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent” in die Unternehmensstrategie zu integrieren und dann im Tagesgeschäft mit daraus abgeleiteten Maßnahmen umzusetzen. Viele Unternehmen, wie etwa die Deutsche Post DHL oder TNT, haben erkannt, dass die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit zu neuen Geschäftsmodellen und damit zu neuen Marktchancen führen kann. Es gibt aber auch noch eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich bei der Umsetzung sehr zögerlich verhalten.

Welche Rolle spielt Controlling bei diesem Thema?

Prof. Gadatsch: Controlling bedeutet vereinfacht gesagt Unternehmenssteuerung. Nachhaltige Unternehmensziele müssen im Rahmen der Unternehmensplanung und -steuerung definiert und ihre Einhaltung überwacht werden. Ohne entsprechende Maßnahmen ist das Erreichen der Ziele gefährdet.

Was sind aktuell die spannendsten Forschungsfragen beim Thema Controlling zur nachhaltigen Unternehmensführung?

Prof. Wiesehahn: Stellen Sie sich bitte ein Unternehmen vor, das eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie verfolgt. Wenn dieses Unternehmen nun einen LKW zum Transport von Waren einsetzt, trägt dieser zur Luftverschmutzung bei und verschleißt die Straßen. Dadurch verursacht das Unternehmen Kosten, die der Gesellschaft entstehen und normalerweise nicht in den Preisen der Produkte berücksichtigt sind. Sehr spannend ist nun etwa die Frage, wie solche externen Kosten bereits bei der Auswahl des LKWs systematisch in der Entscheidung berücksichtigt werden können. Hier ist das klassische Rechnungswesen und Controlling um den externen Ressourcenverzehr zu erweitern. Daraus ergibt sich eine Fülle von neuen und derzeit zumeist noch unbeantworteten Forschungsfragen.

Was macht die Konferenz an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg einzigartig im Vergleich zu anderen Controlling-Konferenzen?

Prof. Gadatsch: Wir pflegen seit der ersten Konferenz im Jahr 2004 eine von kommerziellen Zwängen losgelöste Arbeitsatmosphäre, bei der im kleinen Kreis von und mit Fachleuten interessante Fragen diskutiert und weiterentwickelt werden können. Viele Teilnehmer und Sponsoren fühlen sich aus diesem Grund bei uns sehr wohl und kommen schon seit Jahren immer wieder gerne zu uns.

Was sind aus Ihrer Sicht zentrale Ergebnisse der Controlling-Tagung?

Prof. Krupp: Die Erwartungen der rund 120 Teilnehmer wurden voll erfüllt. So wurde die inhaltliche Ausrichtung und die Aktualität der Vortragsinhalte von über 80 Prozent der Teilnehmer mit gut und sehr gut bewertet. Die Teilnehmer bekamen in den Key-Notes zunächst einen Überblick zur nachhaltigen Unternehmensteuerung aus der Praxisperspektive. In den einzelnen Vorträgen in den drei Tracks konnten sie sich, individuell wählbar, über anwendungsorientierte Forschungsergebnisse und Best Practice Fälle vertieft informieren. Weiterhin sahen 72 Prozent der Teilnehmer die Tagung als gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Insgesamt kann damit die Tagung als erfolgreich bezeichnet werden.

Die nächste Controlling-Tagung findet am 13. März 2015 auf dem Campus Sankt Augustin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg statt.

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Quelle: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg