Brot für die Welt: Saatgut muss frei zugänglich bleiben

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt nimmt die Internationale Grüne Woche zum Anlass, auf die Zusammenhänge zwischen Welthunger und Saatgut hinzuweisen. Freier Zugang zu Saatgut ist für bäuerliche Betriebe Voraussetzung für die Erzeugung wichtiger Grundnahrungsmittel. Dies gilt vor allem für Familienbetriebe in Entwicklungsländern. Doch die zunehmende Konzentration des weltweiten Saatguthandels und damit verbundende Einschränkungen bedrohen die Ernährungssicherheit vor allem in Afrika. Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte bei Brot für die Welt: „Angesichts von 840 Millionen Hungernden weltweit ist es ein Skandal, wenn neue Gesetzgebungen die bäuerliche Herstellung und die Weitergabe von Saatgut einschränken.“ Brot für die Welt wird das Thema mit seinen Partnern im Rahmen der weltgrößten Agrarmesse einbringen.

„In Afrika werden noch fast 80 Prozent des Saatguts von den Bäuerinnen und Bauern selbst produziert“, so Million Belay von Alliance for Food Sovereignty in Africa. Diesen Markt wollen die großen agrarindustriellen Saatgutkonzerne Monsanto, Du Pont und Syngenta erobern. Auch deutsche Firmen wie BASF, Bayer Crop Science und die KWS haben langfristig Interesse an diesem Markt. Belay, der das in 50 Ländern Afrikas aktive Bündnis koordiniert, will bei der Grünen Woche in Berlin den Bogen von der deutschen und europäischen Landwirtschaft zu den Problemen der Bauern in Afrika spannen. „Durch den althergebrachten Tausch von Saatgut können wir Sorten züchten, die sich an Klima- und Bodenverhältnisse anpassen. Mit neuen von der Industrie forcierten Gesetzgebungen wird das kriminalisiert“, so Million Belay.

Von Deutschland unterstützte politische Initiativen wie die „Neue Allianz der G8-Staaten für Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung“ zielen darauf ab, private Investoren für den Agrarsektor vor allem in Afrika zu gewinnen. Dafür werden afrikanische Staaten unter anderem dazu verpflichtet, ihre Saatgutgesetzgebungen im Sinne der großen Saatgutkonzerne zu harmonisieren. Über die Folgen wird beim Global Forum for Food and Agriculture zur Grünen Woche diskutiert. Mit diesen Initiativen werden aus Sicht von Brot für die Welt in erster Linie neue Absatzmärkte für industriell hergestelltes Saatgut, Dünger und Pestizide gesucht.

Brot für die Welt bei der Internationalen Grünen Woche: 17.1. von 10:00 bis 12:00 Uhr, ICC, Berlin Saal 4/5.

Quelle: Medieninformation von Brot für die Welt vom 16.01.2014Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt nimmt die Internationale Grüne Woche zum Anlass, auf die Zusammenhänge zwischen Welthunger und Saatgut hinzuweisen. Freier Zugang zu Saatgut ist für bäuerliche Betriebe Voraussetzung für die Erzeugung wichtiger Grundnahrungsmittel. Dies gilt vor allem für Familienbetriebe in Entwicklungsländern. Doch die zunehmende Konzentration des weltweiten Saatguthandels und damit verbundende Einschränkungen bedrohen die Ernährungssicherheit vor allem in Afrika. Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte bei Brot für die Welt: „Angesichts von 840 Millionen Hungernden weltweit ist es ein Skandal, wenn neue Gesetzgebungen die bäuerliche Herstellung und die Weitergabe von Saatgut einschränken.“ Brot für die Welt wird das Thema mit seinen Partnern im Rahmen der weltgrößten Agrarmesse einbringen.

„In Afrika werden noch fast 80 Prozent des Saatguts von den Bäuerinnen und Bauern selbst produziert“, so Million Belay von Alliance for Food Sovereignty in Africa. Diesen Markt wollen die großen agrarindustriellen Saatgutkonzerne Monsanto, Du Pont und Syngenta erobern. Auch deutsche Firmen wie BASF, Bayer Crop Science und die KWS haben langfristig Interesse an diesem Markt. Belay, der das in 50 Ländern Afrikas aktive Bündnis koordiniert, will bei der Grünen Woche in Berlin den Bogen von der deutschen und europäischen Landwirtschaft zu den Problemen der Bauern in Afrika spannen. „Durch den althergebrachten Tausch von Saatgut können wir Sorten züchten, die sich an Klima- und Bodenverhältnisse anpassen. Mit neuen von der Industrie forcierten Gesetzgebungen wird das kriminalisiert“, so Million Belay.

Von Deutschland unterstützte politische Initiativen wie die „Neue Allianz der G8-Staaten für Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung“ zielen darauf ab, private Investoren für den Agrarsektor vor allem in Afrika zu gewinnen. Dafür werden afrikanische Staaten unter anderem dazu verpflichtet, ihre Saatgutgesetzgebungen im Sinne der großen Saatgutkonzerne zu harmonisieren. Über die Folgen wird beim Global Forum for Food and Agriculture zur Grünen Woche diskutiert. Mit diesen Initiativen werden aus Sicht von Brot für die Welt in erster Linie neue Absatzmärkte für industriell hergestelltes Saatgut, Dünger und Pestizide gesucht.

Brot für die Welt bei der Internationalen Grünen Woche: 17.1. von 10:00 bis 12:00 Uhr, ICC, Berlin Saal 4/5.

Quelle: Medieninformation von Brot für die Welt vom 16.01.2014