CARE: Rio+20: Heiße Luft auf stürmischer See

    Am letzten Verhandlungstag der Staats- und Regierungschefs bei der UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung (Rio+20) in Brasilien zeigt sich die Hilfsorganisation CARE enttäuscht von den vorläufigen Ergebnissen. Der Gipfel werde nichts anderes sein als eine politische Scharade, wenn nicht umgehend mehr Ehrgeiz und Dringlichkeit demonstriert würden: “Wir haben gestern viele nette Reden von Politikern gehört, doch es waren hauptsächlich leere Worte”, beklagt Stefan Mielke, Klimaexperte von CARE International und derzeit vor Ort in Rio. “Die Rhetorik kann nicht verbergen, dass es weder eine gemeinsame Vision noch eine Verpflichtung der Staaten dafür gibt, Umweltzerstörung und Armut gemeinsam zu bekämpfen.”

    Dem derzeitigen Entwurf einer Abschlusserklärung, auf den sich die Staats- und Regierungschefs bis heute einigen sollen, fehlt es an der notwendigen Verbindlichkeit, um die Bekämpfung von Armut und Umweltzerstörung voranzubringen, warnt CARE-Experte Mielke: “Der Vertragsentwurf beinhaltet keine klaren greifbaren Ziele, Zeitrahmen oder finanzielle Verpflichtungen für wichtige Bereiche wie Nahrungssicherung oder Klimawandel”, betont Stefan Mielke in Rio. “Das ist so, als würde man einem Seefahrer sagen, er soll die stürmische See ohne Karte, Kompass und Segel überqueren.”

    In Bonn betonte die stellvertretende Generalsekretärin von CARE Deutschland-Luxemburg, Karin Kortmann, dass die Weltgemeinschaft ihre Prioritäten dringend richtig setzen müsse: “Angesichts der katastrophalen Folgen, die Klimawandel und Umweltzerstörung schon heute für die ärmsten Länder haben, kann es sich die Weltgemeinschaft absolut nicht leisten, auf solch einem globalen Gipfel wieder nur heiße Luft zu produzieren.” Während für die Finanzkrise und den Euro-Rettungsschirm Milliardenhilfen bereitgestellt würden, ringe man bei Umwelt- und Entwicklungsthemen um jede Stelle hinter dem Komma. Karin Kortmann wies außerdem auf die häufig übersehene Rolle von Frauen für eine nachhaltige Entwicklung hin: “Nicht nur die materiellen Politikfelder wie Energie und Nahrung, auch das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist zentral”, erinnert Kortmann. “Solange über die Hälfte der Weltbevölkerung kaum Landrechte und politische Mitsprache erhält, drehen wir uns im Kreis.”

    PressemitteilungAm letzten Verhandlungstag der Staats- und Regierungschefs bei der UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung (Rio+20) in Brasilien zeigt sich die Hilfsorganisation CARE enttäuscht von den vorläufigen Ergebnissen. Der Gipfel werde nichts anderes sein als eine politische Scharade, wenn nicht umgehend mehr Ehrgeiz und Dringlichkeit demonstriert würden: “Wir haben gestern viele nette Reden von Politikern gehört, doch es waren hauptsächlich leere Worte”, beklagt Stefan Mielke, Klimaexperte von CARE International und derzeit vor Ort in Rio. “Die Rhetorik kann nicht verbergen, dass es weder eine gemeinsame Vision noch eine Verpflichtung der Staaten dafür gibt, Umweltzerstörung und Armut gemeinsam zu bekämpfen.”

    Dem derzeitigen Entwurf einer Abschlusserklärung, auf den sich die Staats- und Regierungschefs bis heute einigen sollen, fehlt es an der notwendigen Verbindlichkeit, um die Bekämpfung von Armut und Umweltzerstörung voranzubringen, warnt CARE-Experte Mielke: “Der Vertragsentwurf beinhaltet keine klaren greifbaren Ziele, Zeitrahmen oder finanzielle Verpflichtungen für wichtige Bereiche wie Nahrungssicherung oder Klimawandel”, betont Stefan Mielke in Rio. “Das ist so, als würde man einem Seefahrer sagen, er soll die stürmische See ohne Karte, Kompass und Segel überqueren.”

    In Bonn betonte die stellvertretende Generalsekretärin von CARE Deutschland-Luxemburg, Karin Kortmann, dass die Weltgemeinschaft ihre Prioritäten dringend richtig setzen müsse: “Angesichts der katastrophalen Folgen, die Klimawandel und Umweltzerstörung schon heute für die ärmsten Länder haben, kann es sich die Weltgemeinschaft absolut nicht leisten, auf solch einem globalen Gipfel wieder nur heiße Luft zu produzieren.” Während für die Finanzkrise und den Euro-Rettungsschirm Milliardenhilfen bereitgestellt würden, ringe man bei Umwelt- und Entwicklungsthemen um jede Stelle hinter dem Komma. Karin Kortmann wies außerdem auf die häufig übersehene Rolle von Frauen für eine nachhaltige Entwicklung hin: “Nicht nur die materiellen Politikfelder wie Energie und Nahrung, auch das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist zentral”, erinnert Kortmann. “Solange über die Hälfte der Weltbevölkerung kaum Landrechte und politische Mitsprache erhält, drehen wir uns im Kreis.”

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