VENRO: Sozialforum in Porto Alegre verwirft Leitidee einer „Green Economy“ – Interessen der Wirtschaft im Vordergrund

Beim Sozialforum im brasilianischen Porto Alegre bereiten sich Nichtregierungsorganisationen und Basisbewegungen aus aller Welt auf die UN-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 vor. „Bereits jetzt werten viele NRO den Entwurf der zukünftigen Schlusserklärung als Durchmarsch der Wirtschaft“, so Jürgen Reichel, stellvertretender Vorsitzender von VENRO.

Die Leitidee der „Green Economy“ für die Rio-Konferenz müsse bereits jetzt als gescheitert gelten. „Umweltaktivisten und Menschenrechtler, Entwicklungsorganisationen und indigene Völker lehnen dieses Konzept mit Nachdruck ab“, so Reichel. „Sie sehen darin eine Umkehrung des Nachhaltigkeitsanliegens. Das Interesse der Wirtschaft, sich Ressourcen anzueignen, hat sich in den Vordergrund geschoben.“ Die Frage, wie stark man in die Natur eingreifen dürfe und wie soziale Entwicklung ermöglicht werde, sei in den Hintergrund gerückt.

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Schwellenland Brasilien berichten, was „Green Economy“ in ihrem Land bedeutet: Ausweitung der Nutzflächen für exportorientierten Soja- und Zuckerrohranbau mit katastrophalen Folgen für Bodenqualität, Wasserhaushalt, das Klima und die kleinbäuerlichen Kulturen, die noch immer 70 Prozent der Lebensmittel im Land produzieren“, so Reichel. Zudem begleite die brasilianische Regierung die Erschließung der neu gefundenen Ölfelder vor der Küste mit vagen Versprechen, Umweltauflagen zu erfüllen.

Auch Deutschland mache sich unglaubwürdig. Während die USA und Großbritannien als ungebrochene Verfechter einer rücksichtslosen Wirtschaftsweise gelten, müsse sich Deutschland an seinen Zielen einer ökologisch und sozial nachhaltigen Politik messen lassen. „Wir stehen als Vertreter der deutschen Zivilgesellschaft beschämt da, wenn man mit dem Finger auf uns zeigt. Deutschland hat die Energiewende eingeleitet, hält aber an den Hermes-Bürgschaften für den Atomkomplex Angra 3 in Brasilien fest“, berichtet Reichel. Mit Empörung werde wahrgenommen, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit , die sich immer für Armutsbekämpfung eingesetzt hat, nun verstärkt auf Förderung der Wirtschaft ausgerichtet wird.

Beim Sozialforum im brasilianischen Porto Alegre bereiten sich Nichtregierungsorganisationen und Basisbewegungen aus aller Welt auf die UN-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 vor. „Bereits jetzt werten viele NRO den Entwurf der zukünftigen Schlusserklärung als Durchmarsch der Wirtschaft“, so Jürgen Reichel, stellvertretender Vorsitzender von VENRO.

Die Leitidee der „Green Economy“ für die Rio-Konferenz müsse bereits jetzt als gescheitert gelten. „Umweltaktivisten und Menschenrechtler, Entwicklungsorganisationen und indigene Völker lehnen dieses Konzept mit Nachdruck ab“, so Reichel. „Sie sehen darin eine Umkehrung des Nachhaltigkeitsanliegens. Das Interesse der Wirtschaft, sich Ressourcen anzueignen, hat sich in den Vordergrund geschoben.“ Die Frage, wie stark man in die Natur eingreifen dürfe und wie soziale Entwicklung ermöglicht werde, sei in den Hintergrund gerückt.

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Schwellenland Brasilien berichten, was „Green Economy“ in ihrem Land bedeutet: Ausweitung der Nutzflächen für exportorientierten Soja- und Zuckerrohranbau mit katastrophalen Folgen für Bodenqualität, Wasserhaushalt, das Klima und die kleinbäuerlichen Kulturen, die noch immer 70 Prozent der Lebensmittel im Land produzieren“, so Reichel. Zudem begleite die brasilianische Regierung die Erschließung der neu gefundenen Ölfelder vor der Küste mit vagen Versprechen, Umweltauflagen zu erfüllen.

Auch Deutschland mache sich unglaubwürdig. Während die USA und Großbritannien als ungebrochene Verfechter einer rücksichtslosen Wirtschaftsweise gelten, müsse sich Deutschland an seinen Zielen einer ökologisch und sozial nachhaltigen Politik messen lassen. „Wir stehen als Vertreter der deutschen Zivilgesellschaft beschämt da, wenn man mit dem Finger auf uns zeigt. Deutschland hat die Energiewende eingeleitet, hält aber an den Hermes-Bürgschaften für den Atomkomplex Angra 3 in Brasilien fest“, berichtet Reichel. Mit Empörung werde wahrgenommen, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit , die sich immer für Armutsbekämpfung eingesetzt hat, nun verstärkt auf Förderung der Wirtschaft ausgerichtet wird.