KfW: Nachhaltigkeitsindikator 2011

Im Jahr 2010 sind in der Gesamtschau leichte Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland erzielt worden. Dies zeigen die Ergebnisse des KfW-Nachhaltigkeitsindikators 2011. Das Gesamtergebnis des KfW-Nachhaltigkeitsindikators für das Berichtsjahr 2010 weist wie im Vorjahr einen Wert von 0,1 auf. Damit ist der Richtwert, der auf dem Durchschnittswert der vorangegangenen zehn Jahre beruht, leicht übererfüllt worden. Die Entwicklung in den drei untersuchten Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaftlicher Zusammenhalt verlief allerdings höchst unterschiedlich. Die Ergebnisse wurden dabei entscheidend von den Auswirkungen des konjunkturellen Aufschwungs im Jahr 2010 geprägt.

Wirtschaft

Begünstigt durch die starke wirtschaftliche Erholung nach der Krise im Jahr 2009, die in Deutschland so kräftig ausfiel wie in keinem anderen großen Industrieland, verbesserte sich das Ergebnis des Bereichs Wirtschaft im Jahr 2010 um 0,4 Zähler auf 0,5 Scorepunkte und übertraf damit deutlich den Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre. Möglich wurde dieses gute Resultat, weil die vorangegangene schwere Rezession nicht auf fundamentale interne Schwächen wie geplatzte Kredit- oder Vermögensblasen zurückzuführen ist, sondern Deutschland als führende Exportnation bei grundsätzlich hoher Wettbewerbsfähigkeit „nur“ einen massiven, aber letztlich temporären Nachfrageschock zu verarbeiten hatte.

„Dank der umfangreichen Konjunkturpakete, die insbesondere dazu beitrugen die Beschäftigung zu stabilisieren, konnte Deutschland bei wieder anziehender Weltkonjunktur `mit warmem Motor` in die Erholung starten“, sagte Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

Umwelt

Die Nachhaltigkeitssituation bei der Dimension Umwelt trübte sich dagegen im Jahr 2010 erheblich ein. Insbesondere durch den konjunktur- und witterungsbedingten starken Anstieg des Energieverbrauchs im Jahr 2010 und dem daraus resultierenden Anstieg der Treibhausgasemissionen fiel der Score der Nachhaltigkeitsdimension Umwelt gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Zähler auf den Wert von -0,2 zurück. Mit diesem Ergebnis stellt sich die Entwicklung im Umweltbereich insgesamt leicht schlechter dar als im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre.

„Positiv hervorzuheben ist, dass trotz des starken Anstiegs des Energieverbrauchs der Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2010 weiter erhöht werden konnte, wenngleich mit einem etwas verlangsamten Tempo im Vergleich zum Vorjahr“, sagte Dr. Irsch.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Das Ergebnis der Nachhaltigkeitsdimension Gesellschaftlicher Zusammenhalt stieg 2010 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Zähler auf den Scorewert von 0,0 und erreichte damit das Durchschnittsniveau der vorangegangenen zehn Jahre. Diese Verbesserung gegenüber 2009 ist im Wesentlichen auf den konjunkturbedingten Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung – ein Indikator für die wirtschaftliche Teilhabe – und die positive Entwicklung im Themenfeld Internationale Verantwortung zurückzuführen. Sowohl bei den Importen Deutschlands aus den wenigsten entwickelten Ländern als auch bei den öffentlichen Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit in Relation zum Bruttonationaleinkommen Deutschlands konnte ein überdurchschnittliches Resultat erzielt werden.

Positiv sticht zudem das Thema Bildung hervor. Im Jahr 2010 konnte ein neuer Höchststand bei der Studienanfängerquote verzeichnet werden und auch die Hoch- und Niedrigqualifiziertenquote haben sich im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt stark verbessert.

Der KfW-Nachhaltigkeitsindikator

Um das abstrakte Konzept der Nachhaltigkeit zu konkretisieren und die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit abzubilden, hat die KfW Anregungen aus der wissenschaftlichen Literatur und der Umsetzungspraxis aufgegriffen. Für die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaftlicher Zusammenhalt wurden geeignete Schlüsselthemen identifiziert und mit passenden Basisindikatoren unterlegt, die die Entwicklung in den Themenbereichen quantifizieren. Insgesamt wurden 20 Schlüsselthemen mit 37 Basisindikatoren ausgewählt. Fortschritte der Nachhaltigkeitssituation werden anhand von Veränderungen dieser Basisindikatoren im Zeitablauf gemessen. Die für alle Basisindikatoren einheitliche Benchmark lautet, mindestens so gut wie oder besser zu sein als im Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit, wobei diese als gleitende Zehnjahresperiode vor dem jeweiligen Bezugsjahr definiert wird. Die Verdichtung der Einzelinformationen bis hin zu einem Gesamtwert des KfW-Nachhaltigkeitsindikators erfolgt mittels eines Scoreverfahrens.

Die vollständigen Ergebnisse des KfW-Nachhaltigkeitsindikators 2011 stehen online bereit unter www.kfw.de/research.
Eine Grafik zum Nachhaltigkeitsindikator steht unter www.kfw.de/infografik zur Verfügung.

Pressemitteilung

Im Jahr 2010 sind in der Gesamtschau leichte Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland erzielt worden. Dies zeigen die Ergebnisse des KfW-Nachhaltigkeitsindikators 2011. Das Gesamtergebnis des KfW-Nachhaltigkeitsindikators für das Berichtsjahr 2010 weist wie im Vorjahr einen Wert von 0,1 auf. Damit ist der Richtwert, der auf dem Durchschnittswert der vorangegangenen zehn Jahre beruht, leicht übererfüllt worden. Die Entwicklung in den drei untersuchten Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaftlicher Zusammenhalt verlief allerdings höchst unterschiedlich. Die Ergebnisse wurden dabei entscheidend von den Auswirkungen des konjunkturellen Aufschwungs im Jahr 2010 geprägt.

Wirtschaft

Begünstigt durch die starke wirtschaftliche Erholung nach der Krise im Jahr 2009, die in Deutschland so kräftig ausfiel wie in keinem anderen großen Industrieland, verbesserte sich das Ergebnis des Bereichs Wirtschaft im Jahr 2010 um 0,4 Zähler auf 0,5 Scorepunkte und übertraf damit deutlich den Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre. Möglich wurde dieses gute Resultat, weil die vorangegangene schwere Rezession nicht auf fundamentale interne Schwächen wie geplatzte Kredit- oder Vermögensblasen zurückzuführen ist, sondern Deutschland als führende Exportnation bei grundsätzlich hoher Wettbewerbsfähigkeit „nur“ einen massiven, aber letztlich temporären Nachfrageschock zu verarbeiten hatte.

„Dank der umfangreichen Konjunkturpakete, die insbesondere dazu beitrugen die Beschäftigung zu stabilisieren, konnte Deutschland bei wieder anziehender Weltkonjunktur `mit warmem Motor` in die Erholung starten“, sagte Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

Umwelt

Die Nachhaltigkeitssituation bei der Dimension Umwelt trübte sich dagegen im Jahr 2010 erheblich ein. Insbesondere durch den konjunktur- und witterungsbedingten starken Anstieg des Energieverbrauchs im Jahr 2010 und dem daraus resultierenden Anstieg der Treibhausgasemissionen fiel der Score der Nachhaltigkeitsdimension Umwelt gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Zähler auf den Wert von -0,2 zurück. Mit diesem Ergebnis stellt sich die Entwicklung im Umweltbereich insgesamt leicht schlechter dar als im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre.

„Positiv hervorzuheben ist, dass trotz des starken Anstiegs des Energieverbrauchs der Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2010 weiter erhöht werden konnte, wenngleich mit einem etwas verlangsamten Tempo im Vergleich zum Vorjahr“, sagte Dr. Irsch.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Das Ergebnis der Nachhaltigkeitsdimension Gesellschaftlicher Zusammenhalt stieg 2010 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Zähler auf den Scorewert von 0,0 und erreichte damit das Durchschnittsniveau der vorangegangenen zehn Jahre. Diese Verbesserung gegenüber 2009 ist im Wesentlichen auf den konjunkturbedingten Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung – ein Indikator für die wirtschaftliche Teilhabe – und die positive Entwicklung im Themenfeld Internationale Verantwortung zurückzuführen. Sowohl bei den Importen Deutschlands aus den wenigsten entwickelten Ländern als auch bei den öffentlichen Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit in Relation zum Bruttonationaleinkommen Deutschlands konnte ein überdurchschnittliches Resultat erzielt werden.

Positiv sticht zudem das Thema Bildung hervor. Im Jahr 2010 konnte ein neuer Höchststand bei der Studienanfängerquote verzeichnet werden und auch die Hoch- und Niedrigqualifiziertenquote haben sich im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt stark verbessert.

Der KfW-Nachhaltigkeitsindikator

Um das abstrakte Konzept der Nachhaltigkeit zu konkretisieren und die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit abzubilden, hat die KfW Anregungen aus der wissenschaftlichen Literatur und der Umsetzungspraxis aufgegriffen. Für die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaftlicher Zusammenhalt wurden geeignete Schlüsselthemen identifiziert und mit passenden Basisindikatoren unterlegt, die die Entwicklung in den Themenbereichen quantifizieren. Insgesamt wurden 20 Schlüsselthemen mit 37 Basisindikatoren ausgewählt. Fortschritte der Nachhaltigkeitssituation werden anhand von Veränderungen dieser Basisindikatoren im Zeitablauf gemessen. Die für alle Basisindikatoren einheitliche Benchmark lautet, mindestens so gut wie oder besser zu sein als im Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit, wobei diese als gleitende Zehnjahresperiode vor dem jeweiligen Bezugsjahr definiert wird. Die Verdichtung der Einzelinformationen bis hin zu einem Gesamtwert des KfW-Nachhaltigkeitsindikators erfolgt mittels eines Scoreverfahrens.

Die vollständigen Ergebnisse des KfW-Nachhaltigkeitsindikators 2011 stehen online bereit unter www.kfw.de/research.
Eine Grafik zum Nachhaltigkeitsindikator steht unter www.kfw.de/infografik zur Verfügung.

Pressemitteilung