CARE: "Afghan Women’s Network: “Frauenrechte sind nicht verhandelbar”"

    Bei einer Pressekonferenz am Tag der Internationalen Afghanistan-Konferenz in Bonn haben zehn afghanische Frauenrechtsaktivistinnen Sorgen über die Zukunft der Frauen in ihrem Land geäußert:

    “Die Weltpolitik trifft sich in Deutschland, um über die Zukunft von Afghanistan zu sprechen”, sagt Samira Hamidi, Länderdirektorin des Afghan Women’s Network (AWN).  Während Themen wie Abzugsdaten und Truppenstärken verhandelt werden, betont Hamidi: “Frauenrechte sind nicht verhandelbar. Wir werden es nicht akzeptieren, dass sich unser Land in die Vergangenheit zurückbewegt und uns die Freiheit und Beteiligung genommen werden. Wir sind mit Vorschlägen nach Bonn gereist, wie das verhindert werden kann.”

    Die zehn Vertreterinnen von AWN sind in Bonn, um der afghanischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft Empfehlungen zu geben, welche Rolle Frauen für ein stabiles und demokratisches Afghanistan über 2014 hinaus spielen sollten. Ihre Reise ist der Höhepunkt von einem Jahr voller Beratungen und Anwaltschaftsarbeit, bei der tausende afghanische Frauen über Versöhnung, Reintegration, Übergang und das internationale Engagement nach 2014 befragt wurden. Die Botschaft ist klar: Frauen müssen in Entscheidungsprozesse, die Frieden und Sicherheit betreffen, maßgeblich miteingebunden sein, um ihre Rechte zu sichern. Die zehn Delegierten von AWN treffen in Bonn mit Vertretern von Regierungsdelegationen, zivilgesellschaftlichen Partnern und der Öffentlichkeit, um ihre Botschaft zu überbringen.

    Kerzenwachen und öffentliche Kampagnen quer durch Europa haben das Afghan Women’s Network bei diesem Vorhaben unterstützt: “Es ist unglaublich inspirierend zu wissen, dass es überall so viele Gleichgesinnte gibt, die sich für Frauenrechte einsetzen und dafür, dass diese in Afghanistan eingehalten werden”, so Asila Wardak,  Generaldirektorin für Menschenrechte und internationale Frauenbelange im afghanischen Außenministerium. Auch politische Entscheidungsträger unterstützen die Belange von AWN: Im Rahmen ihres kurzen Aufenthaltes werden mehrere Gespräche mit Regierungsvertretern durchgeführt.

    Seit der ersten Afghanistan-Konferenz auf dem Bonner Petersberg im Jahre 2001 haben Frauen unermüdlich für die Zurückerlangung ihrer Rechte gekämpft, die ihnen während vieler Jahre Unterdrückung und Konflikt verwehrt blieben. Die AWN-Delegation in Bonn ist Ausdruck ihres Erfolges. Unter den zehn Delegierten sind Gründerinnen und Leiterinnen zivilgesellschaftlicher Organisationen, Politikerinnen, Aktivistinnen und Journalistinnen.

    “Unsere Forderungen sind einfach, aber leider schwer greifbar”, betont Mary Akrami, die Leiterin des Afghanischen Zentrums für Frauentraining AWSDC.  “Denken Sie an Frauenrechte. Schließen Sie diese in Ihre Planungen ein. Bewerten Sie Ihre Erfolge an dieser Messlatte. Das ist sehr einfach. Und trotzdem kämpfen wir seit Jahren darum, dass diese einfachen Prinzipien in der Praxis umgesetzt werden.”

    Die Frauen haben eine Reihe von Empfehlungen mit nach Bonn gebracht, von praktischen Möglichkeiten der Miteinbeziehung von Frauen im Friedensprozess über ihre Prioritäten für zukünftige internationale Hilfe bis zu Vorschlägen zur Kooperation mit den Nachbarländern. Aber sie haben auch Sorgen im Gepäck: „Bis jetzt haben wir sehr wenig Sicherheit dafür, dass die Rechte afghanischer Frauen nicht für einen politischen Kompromiss zur Konfliktlösung geopfert werden. Unser Recht, zur Schule zu gehen oder vor einem Gericht zu klagen, wird nicht garantiert – jedenfalls nicht, wenn man sich die bisherigen Pläne zum Friedensprozess anschaut. Was bedeutet Frieden, wenn sich nur 50 Prozent der Bevölkerung sicher fühlen? Das ist kein Frieden”, warnt Mahbouba Seraj, eine Frauenrechtsaktivistin und Mitglied der Bonner AWN-Delegation.

    Gleichzeitig ist die Sorge groß, dass internationale Hilfe für Frauenprogramme mit dem Rückzug der NATO-Truppen auch verringert wird. “Wenn das passiert”, so Jennifer Rowell von CARE Afghanistan, einer Partnerorganisation von AWN, “dann sind die eindrucksvollen Gewinne afghanischer Frauen ohne Zweifel in Gefahr. Diese Fortschritte müssen jetzt in Stein gemeißelt werden und als Fundament für die Zukunft genutzt werden. “

    Pressemitteilung

    Bei einer Pressekonferenz am Tag der Internationalen Afghanistan-Konferenz in Bonn haben zehn afghanische Frauenrechtsaktivistinnen Sorgen über die Zukunft der Frauen in ihrem Land geäußert:

    “Die Weltpolitik trifft sich in Deutschland, um über die Zukunft von Afghanistan zu sprechen”, sagt Samira Hamidi, Länderdirektorin des Afghan Women’s Network (AWN).  Während Themen wie Abzugsdaten und Truppenstärken verhandelt werden, betont Hamidi: “Frauenrechte sind nicht verhandelbar. Wir werden es nicht akzeptieren, dass sich unser Land in die Vergangenheit zurückbewegt und uns die Freiheit und Beteiligung genommen werden. Wir sind mit Vorschlägen nach Bonn gereist, wie das verhindert werden kann.”

    Die zehn Vertreterinnen von AWN sind in Bonn, um der afghanischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft Empfehlungen zu geben, welche Rolle Frauen für ein stabiles und demokratisches Afghanistan über 2014 hinaus spielen sollten. Ihre Reise ist der Höhepunkt von einem Jahr voller Beratungen und Anwaltschaftsarbeit, bei der tausende afghanische Frauen über Versöhnung, Reintegration, Übergang und das internationale Engagement nach 2014 befragt wurden. Die Botschaft ist klar: Frauen müssen in Entscheidungsprozesse, die Frieden und Sicherheit betreffen, maßgeblich miteingebunden sein, um ihre Rechte zu sichern. Die zehn Delegierten von AWN treffen in Bonn mit Vertretern von Regierungsdelegationen, zivilgesellschaftlichen Partnern und der Öffentlichkeit, um ihre Botschaft zu überbringen.

    Kerzenwachen und öffentliche Kampagnen quer durch Europa haben das Afghan Women’s Network bei diesem Vorhaben unterstützt: “Es ist unglaublich inspirierend zu wissen, dass es überall so viele Gleichgesinnte gibt, die sich für Frauenrechte einsetzen und dafür, dass diese in Afghanistan eingehalten werden”, so Asila Wardak,  Generaldirektorin für Menschenrechte und internationale Frauenbelange im afghanischen Außenministerium. Auch politische Entscheidungsträger unterstützen die Belange von AWN: Im Rahmen ihres kurzen Aufenthaltes werden mehrere Gespräche mit Regierungsvertretern durchgeführt.

    Seit der ersten Afghanistan-Konferenz auf dem Bonner Petersberg im Jahre 2001 haben Frauen unermüdlich für die Zurückerlangung ihrer Rechte gekämpft, die ihnen während vieler Jahre Unterdrückung und Konflikt verwehrt blieben. Die AWN-Delegation in Bonn ist Ausdruck ihres Erfolges. Unter den zehn Delegierten sind Gründerinnen und Leiterinnen zivilgesellschaftlicher Organisationen, Politikerinnen, Aktivistinnen und Journalistinnen.

    “Unsere Forderungen sind einfach, aber leider schwer greifbar”, betont Mary Akrami, die Leiterin des Afghanischen Zentrums für Frauentraining AWSDC.  “Denken Sie an Frauenrechte. Schließen Sie diese in Ihre Planungen ein. Bewerten Sie Ihre Erfolge an dieser Messlatte. Das ist sehr einfach. Und trotzdem kämpfen wir seit Jahren darum, dass diese einfachen Prinzipien in der Praxis umgesetzt werden.”

    Die Frauen haben eine Reihe von Empfehlungen mit nach Bonn gebracht, von praktischen Möglichkeiten der Miteinbeziehung von Frauen im Friedensprozess über ihre Prioritäten für zukünftige internationale Hilfe bis zu Vorschlägen zur Kooperation mit den Nachbarländern. Aber sie haben auch Sorgen im Gepäck: „Bis jetzt haben wir sehr wenig Sicherheit dafür, dass die Rechte afghanischer Frauen nicht für einen politischen Kompromiss zur Konfliktlösung geopfert werden. Unser Recht, zur Schule zu gehen oder vor einem Gericht zu klagen, wird nicht garantiert – jedenfalls nicht, wenn man sich die bisherigen Pläne zum Friedensprozess anschaut. Was bedeutet Frieden, wenn sich nur 50 Prozent der Bevölkerung sicher fühlen? Das ist kein Frieden”, warnt Mahbouba Seraj, eine Frauenrechtsaktivistin und Mitglied der Bonner AWN-Delegation.

    Gleichzeitig ist die Sorge groß, dass internationale Hilfe für Frauenprogramme mit dem Rückzug der NATO-Truppen auch verringert wird. “Wenn das passiert”, so Jennifer Rowell von CARE Afghanistan, einer Partnerorganisation von AWN, “dann sind die eindrucksvollen Gewinne afghanischer Frauen ohne Zweifel in Gefahr. Diese Fortschritte müssen jetzt in Stein gemeißelt werden und als Fundament für die Zukunft genutzt werden. “

    Pressemitteilung