BfN: Studie zur Erfassung des Naturkapitals geplant

    Deutschland plant eine umfangreiche Studie zur Erfassung des Naturkapitals. „Gerade in einem hochindustrialisierten Land wie dem unsrigen gilt es einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass Ökosysteme zahlreiche auch wirtschaftlich relevante Leistungen erbringen. Diese sind bislang ganz überwiegend (noch) nicht über den Markt in Wert gesetzt, ihre Beeinträchtigung und ihren Verlust stellen uns aber zunehmend vor massive ökonomische und umweltbelastende Herausforderungen“, so BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. Erste Schätzungen zeigen zum Beispiel, dass die Gewässerschutzwirkung von Mooren und naturnahen Grünlandstandorten einen ökonomischen Gegenwert von ca. 540 Millionen € jährlich haben kann. Von den weiteren Erkenntnissen über den Wert des Naturkapitals verspricht man sich auch ökonomische Zusatzargumente für Naturschutzmaßnahmen sowie Anregungen für effektive Wege zur nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen.

    Auch die Europäische Union (EU) erachtet das Thema als zukunftsträchtig und verabschiedete im Mai diesen Jahres die neue EU-Biodiversitätsstrategie „Lebensversicherung und Naturkapital“. Sie fordert die Mitgliedstaaten auf, den Zustand sowie den Wert ihrer Ökosysteme und Ökosystemleistungen bis 2014 zu erfassen und zu bewerten und in zukünftigen umweltökonomischen Berechnungen zu berücksichtigen.

    Das ist kein einfaches Unterfangen. Einige europäische Länder wie Großbritannien, Portugal und die Niederlande haben bereits nationale Studien zur Inventarisierung von Ökosystemleistungen in Angriff genommen.

    Am 14. Oktober 2011 trafen sich Experten aus 20 europäischen Ländern in einem Workshop an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm, um sich mit der ökonomischen Bewertung von Ökosystemen und den von ihnen erbrachten Leistungen wie etwa Klimaschutz, Trinkwasserversorgung oder Luftreinhaltung zu beschäftigen.

    Hintergrund:

    Im Jahr 2005 hatten die Vereinten Nationen die Ergebnisse ihres Millennium Ecosystem Assessments vorgestellt. Darin wurde der Zustand der Ökosysteme durch die Analyse und Bewertung ihrer Dienstleistungen dargestellt. Im Rahmen der deutschen G8-Präsidentschaft initiierte Deutschland 2007 gemeinsam mit der Europäischen Kommission die internationale TEEB-Studie. Ihr Ziel war es, Ökosystemdienstleistungen einen Wert beizumessen, um die weltweite Naturzerstörung mit ökonomischen Gegenargumenten einzudämmen. In den vergangenen Jahren wurden Berichte für verschiedene Zielgruppen veröffentlicht. So wurde beispielsweise der wirtschaftliche Gesamtwert der Bestäubung durch Insekten weltweit auf 153 Milliarden Euro geschätzt, was nahezu einem Zehntel des globalen landwirtschaftlichen Ertrags entspricht.

    Weitere InformationenDeutschland plant eine umfangreiche Studie zur Erfassung des Naturkapitals. „Gerade in einem hochindustrialisierten Land wie dem unsrigen gilt es einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass Ökosysteme zahlreiche auch wirtschaftlich relevante Leistungen erbringen. Diese sind bislang ganz überwiegend (noch) nicht über den Markt in Wert gesetzt, ihre Beeinträchtigung und ihren Verlust stellen uns aber zunehmend vor massive ökonomische und umweltbelastende Herausforderungen“, so BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. Erste Schätzungen zeigen zum Beispiel, dass die Gewässerschutzwirkung von Mooren und naturnahen Grünlandstandorten einen ökonomischen Gegenwert von ca. 540 Millionen € jährlich haben kann. Von den weiteren Erkenntnissen über den Wert des Naturkapitals verspricht man sich auch ökonomische Zusatzargumente für Naturschutzmaßnahmen sowie Anregungen für effektive Wege zur nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen.

    Auch die Europäische Union (EU) erachtet das Thema als zukunftsträchtig und verabschiedete im Mai diesen Jahres die neue EU-Biodiversitätsstrategie „Lebensversicherung und Naturkapital“. Sie fordert die Mitgliedstaaten auf, den Zustand sowie den Wert ihrer Ökosysteme und Ökosystemleistungen bis 2014 zu erfassen und zu bewerten und in zukünftigen umweltökonomischen Berechnungen zu berücksichtigen.

    Das ist kein einfaches Unterfangen. Einige europäische Länder wie Großbritannien, Portugal und die Niederlande haben bereits nationale Studien zur Inventarisierung von Ökosystemleistungen in Angriff genommen.

    Am 14. Oktober 2011 trafen sich Experten aus 20 europäischen Ländern in einem Workshop an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm, um sich mit der ökonomischen Bewertung von Ökosystemen und den von ihnen erbrachten Leistungen wie etwa Klimaschutz, Trinkwasserversorgung oder Luftreinhaltung zu beschäftigen.

    Hintergrund:

    Im Jahr 2005 hatten die Vereinten Nationen die Ergebnisse ihres Millennium Ecosystem Assessments vorgestellt. Darin wurde der Zustand der Ökosysteme durch die Analyse und Bewertung ihrer Dienstleistungen dargestellt. Im Rahmen der deutschen G8-Präsidentschaft initiierte Deutschland 2007 gemeinsam mit der Europäischen Kommission die internationale TEEB-Studie. Ihr Ziel war es, Ökosystemdienstleistungen einen Wert beizumessen, um die weltweite Naturzerstörung mit ökonomischen Gegenargumenten einzudämmen. In den vergangenen Jahren wurden Berichte für verschiedene Zielgruppen veröffentlicht. So wurde beispielsweise der wirtschaftliche Gesamtwert der Bestäubung durch Insekten weltweit auf 153 Milliarden Euro geschätzt, was nahezu einem Zehntel des globalen landwirtschaftlichen Ertrags entspricht.

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