EED: G20 wollen Nahrungsmittelspekulationen beenden

    Es war eine kleine Sensation am Rand der IWF-Frühjahrstagung: Auf Initiative der weltweiten Börsenaufsichten einigten sich die G20-Finanzminister darauf, Nahrungsmittelspekulationen einzudämmen. „Ein Ende der Nahrungsmittelspekulationen wäre ein großer Schritt für die Hungernden in der Welt“, bilanziert Peter Lanzet, Finanzexperte des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) in Bonn.

    “In den vergangenen Jahren hatten Nahrungsmittelspekulationen einen starken Einfluss auf die Hungerkrisen weltweit. Millionen von Menschen waren und sind davon betroffen”, so Lanzet. “Hier ist ein Gegensteuern dringend geboten.” Während des Treffens in Washington hatte die französische Finanzministerin Christine Lagarde erklärt, die G20-Finanzminister arbeiteten mit den Börsenaufsichten an einem Vorschlag für Obergrenzen von Lebensmittelspekulationen. So sollten zukünftige einzelne Händler nicht mehr als fünf Prozent der maximalen Handelsmenge am Weltmarkt, beispielsweise von Weizen oder Mais, aufkaufen dürfen. Zudem sollten die Regelungen und Obergrenzen für den Handel mit Lebensmitteln als auch für abgeleitete Finanzprodukte, so genannte Derivate, gelten. “Limits für den direkten Handel und Limits für den Derivatenhandel sind unerlässlich”, so Peter Lanzet. Nur so könne Missbrauch und Manipulation vorgebeugt werden.

    “Der EED fordert seit Jahren ein Ende der Nahrungsmittelspekulationen”, sagt auch Francisco Mari, Agrarhandelsexperte des EED. Die Spekulationen lebten von hohen Preisschwankungen. Es sei daher erfreulich, dass die G20 nun endlich bei den Nahrungsmittelspekulationen eingreifen wollten. Die komplette Einstellung des auf Nahrungsmittel bezogenen Derivatenhandels sei allerdings die noch bessere Variante, so Mari weiter. “Hier könnten die G20-Minister noch mutiger sein, um den Hungernden der Welt nachhaltig zu helfen.”

    Es komme nun darauf an, dass die Bundesregierung den jetzt eingeschlagenen G20-Kurs auch bis zum G20-Gipfel im November durchhalte, so Peter Lanzet. “Die Bundesregierung muss bis zu finalen Entscheidung über den Vorschlag im November in Cannes der Lobby des Nahrungsmittelhandels widerstehen”, so Peter Lanzet. Die Händler wollten sich ihre hohen Profite an den Märkten nicht durch Regulierungen zunichte machen lassen. “Hier braucht es wasserdichte Regelungen, die gegen Umgehung und Missbrauch gefeit sind.” Den Vorschlag für die Obergrenzen hatte die Internationale Organisation der Börsenaufsichten den tagenden G20-Ministern vorgelegt. Letzte Abstimmungen über den Vorschlag sollen die G20-Finanzministertreffen im September vornehmen, zum G20-Gipfeltreffen im November in Cannes sollen die Maßnahmen von Staats- und Regierungschefs beschlossen werden.

    PressemitteilungEs war eine kleine Sensation am Rand der IWF-Frühjahrstagung: Auf Initiative der weltweiten Börsenaufsichten einigten sich die G20-Finanzminister darauf, Nahrungsmittelspekulationen einzudämmen. „Ein Ende der Nahrungsmittelspekulationen wäre ein großer Schritt für die Hungernden in der Welt“, bilanziert Peter Lanzet, Finanzexperte des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) in Bonn.

    “In den vergangenen Jahren hatten Nahrungsmittelspekulationen einen starken Einfluss auf die Hungerkrisen weltweit. Millionen von Menschen waren und sind davon betroffen”, so Lanzet. “Hier ist ein Gegensteuern dringend geboten.” Während des Treffens in Washington hatte die französische Finanzministerin Christine Lagarde erklärt, die G20-Finanzminister arbeiteten mit den Börsenaufsichten an einem Vorschlag für Obergrenzen von Lebensmittelspekulationen. So sollten zukünftige einzelne Händler nicht mehr als fünf Prozent der maximalen Handelsmenge am Weltmarkt, beispielsweise von Weizen oder Mais, aufkaufen dürfen. Zudem sollten die Regelungen und Obergrenzen für den Handel mit Lebensmitteln als auch für abgeleitete Finanzprodukte, so genannte Derivate, gelten. “Limits für den direkten Handel und Limits für den Derivatenhandel sind unerlässlich”, so Peter Lanzet. Nur so könne Missbrauch und Manipulation vorgebeugt werden.

    “Der EED fordert seit Jahren ein Ende der Nahrungsmittelspekulationen”, sagt auch Francisco Mari, Agrarhandelsexperte des EED. Die Spekulationen lebten von hohen Preisschwankungen. Es sei daher erfreulich, dass die G20 nun endlich bei den Nahrungsmittelspekulationen eingreifen wollten. Die komplette Einstellung des auf Nahrungsmittel bezogenen Derivatenhandels sei allerdings die noch bessere Variante, so Mari weiter. “Hier könnten die G20-Minister noch mutiger sein, um den Hungernden der Welt nachhaltig zu helfen.”

    Es komme nun darauf an, dass die Bundesregierung den jetzt eingeschlagenen G20-Kurs auch bis zum G20-Gipfel im November durchhalte, so Peter Lanzet. “Die Bundesregierung muss bis zu finalen Entscheidung über den Vorschlag im November in Cannes der Lobby des Nahrungsmittelhandels widerstehen”, so Peter Lanzet. Die Händler wollten sich ihre hohen Profite an den Märkten nicht durch Regulierungen zunichte machen lassen. “Hier braucht es wasserdichte Regelungen, die gegen Umgehung und Missbrauch gefeit sind.” Den Vorschlag für die Obergrenzen hatte die Internationale Organisation der Börsenaufsichten den tagenden G20-Ministern vorgelegt. Letzte Abstimmungen über den Vorschlag sollen die G20-Finanzministertreffen im September vornehmen, zum G20-Gipfeltreffen im November in Cannes sollen die Maßnahmen von Staats- und Regierungschefs beschlossen werden.

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