SÜDWIND e.V.: Studie „Kinderarbeit auf Kakaofarmen bleibt ein Problem“

Zwangsarbeit von und Menschenhandel mit Kindern bleiben bittere Bestandteile unserer Schokolade. Der eben erschienene Bericht der Tulane-University (USA) belegt die schlimmsten Formen von Kinderarbeit auf Westafrikanischen Kakaoplantagen und beweist, dass die bisherigen Bemühungen der Schokoladenindustrie zu deren Eindämmung wenig fruchten.

Vor neun Jahren hat die Kakao- und Schokoladenbranche mit dem Harkin-Engel-Protokoll eine freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet und versprochen, den schlimmsten Formen von Kinderarbeit, Kinderhandel und Zwangsarbeit für Erwachsene auf den Kakaofarmen in der Elfenbeinküste und Ghana bis zum Jahr 2005 ein Ende zu setzen. Die amerikanische Universität Tulane wurde beauftragt, den Umsetzungsprozess mit Studien zu begleiten. Letzten Freitag ist nun der Abschlussbericht erschienen. Laut diesem Report werden heute immer noch Kinder aus Burkina Faso und Mali verkauft, um auf Kakaofarmen Ghanas und besonders der Elfenbeinküste zu arbeiten.

Alle der 600 nach dem Schneeballsystem interviewten Menschen aus Mali und Burkina Faso, die zuvor Kakaofarmen gearbeitet hatten, waren der schlimmsten Form von Kinderarbeit ausgesetzt. Die große Mehrheit von ihnen war auf die Plantagen verkauft worden (63 % aus Mali, 75 % aus Burkina Faso).

Das ist allerdings nicht der einzige Indikator für den schleppenden Prozess der Kakao- und Schokoladenindustrie im Aufbau einer fairen und nachhaltigen Versorgungskette. Denn viele Projekte der Kakao- und Schokoladenindustrie und ihrer Verbände konzentrieren sich auf Produktivitäts- bzw. Ertragssteigerung und die dazu nötige Weiterbildung der Bauern. Wird diese aber nicht flankiert von sozialen Programmen, ist eine Verbesserung der Situation der Kinder auf den Farmen nicht zu erwarten.

Zudem tragen die meisten dieser Programme nach neun Jahren immer noch den Status von Pilotprojekten. Laut Tulane-Bericht wurden bisher erst 3 % der ivorischen und 14 % der ghanaischen Gemeinden erreicht, in denen Kakao angepflanzt wird. In den Kakaoplantagen von Ländern wie Nigeria oder Kamerun ist die Situation noch bedenklicher. Damit ist es der Kakao- und Schokoladeindustrie nicht gelungen, einen unabhängig verifizierten Zertifizierungsprozess zu implementieren.

Eine europäische Koalition von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften fordert deshalb konkrete branchenübergreifende Maßnahmen von Seiten der Industrie. Neun Jahre nach dem Unterzeichnen des Harkin-Engel-Protokoll ist überfällig, die gemachten Versprechen endlich einzulösen.

Mehr Informationen bei www.childlabor-payson.org oder über:

Kontakt:

Friedel Hütz-Adams, SÜDWIND-Institut: huetz-adams@suedwind-institut.de, (0049) 2241-259 735

Antonie Fountain, Stop The Traffik, Netherlands: antonie@littlethingsthatkill.me, (0031) 06 242 765 17
Marieke Poissonnier, Oxfam, Belgium: marieke.poissonnier@oww.be, (0032) 0 474 57 45 23

Andrea Hüsser, Berne Declaration, Switzerland : andrea.huesser@evb.ch, (0041) 0 44 277 70 10
Ruth Dearnley, Stop The Traffik, United Kingdom: ruth.dearnley@stopthetraffik.org, (0044) 0 207 921 4200

Julie Schouten, FNV Bondgenoten, Netherlands: j.hendriks@bg.fnv.nl
Phil Lane, Oasis Belgium/Stop The Traffik, Belgium, phil@oasisbe.org, (0032) 168 44 302

Kontakt:
Vera Pack
Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene
Lindenstr. 58-60
53721 Siegburg
Tel.: +49 (0)2241 – 259549
Fax: +49 (0)2241 – 51308
E-Mail: pack@suedwind-institut.de
Website: www.suedwind-institut.de

PressemitteilungZwangsarbeit von und Menschenhandel mit Kindern bleiben bittere Bestandteile unserer Schokolade. Der eben erschienene Bericht der Tulane-University (USA) belegt die schlimmsten Formen von Kinderarbeit auf Westafrikanischen Kakaoplantagen und beweist, dass die bisherigen Bemühungen der Schokoladenindustrie zu deren Eindämmung wenig fruchten.

Vor neun Jahren hat die Kakao- und Schokoladenbranche mit dem Harkin-Engel-Protokoll eine freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet und versprochen, den schlimmsten Formen von Kinderarbeit, Kinderhandel und Zwangsarbeit für Erwachsene auf den Kakaofarmen in der Elfenbeinküste und Ghana bis zum Jahr 2005 ein Ende zu setzen. Die amerikanische Universität Tulane wurde beauftragt, den Umsetzungsprozess mit Studien zu begleiten. Letzten Freitag ist nun der Abschlussbericht erschienen. Laut diesem Report werden heute immer noch Kinder aus Burkina Faso und Mali verkauft, um auf Kakaofarmen Ghanas und besonders der Elfenbeinküste zu arbeiten.

Alle der 600 nach dem Schneeballsystem interviewten Menschen aus Mali und Burkina Faso, die zuvor Kakaofarmen gearbeitet hatten, waren der schlimmsten Form von Kinderarbeit ausgesetzt. Die große Mehrheit von ihnen war auf die Plantagen verkauft worden (63 % aus Mali, 75 % aus Burkina Faso).

Das ist allerdings nicht der einzige Indikator für den schleppenden Prozess der Kakao- und Schokoladenindustrie im Aufbau einer fairen und nachhaltigen Versorgungskette. Denn viele Projekte der Kakao- und Schokoladenindustrie und ihrer Verbände konzentrieren sich auf Produktivitäts- bzw. Ertragssteigerung und die dazu nötige Weiterbildung der Bauern. Wird diese aber nicht flankiert von sozialen Programmen, ist eine Verbesserung der Situation der Kinder auf den Farmen nicht zu erwarten.

Zudem tragen die meisten dieser Programme nach neun Jahren immer noch den Status von Pilotprojekten. Laut Tulane-Bericht wurden bisher erst 3 % der ivorischen und 14 % der ghanaischen Gemeinden erreicht, in denen Kakao angepflanzt wird. In den Kakaoplantagen von Ländern wie Nigeria oder Kamerun ist die Situation noch bedenklicher. Damit ist es der Kakao- und Schokoladeindustrie nicht gelungen, einen unabhängig verifizierten Zertifizierungsprozess zu implementieren.

Eine europäische Koalition von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften fordert deshalb konkrete branchenübergreifende Maßnahmen von Seiten der Industrie. Neun Jahre nach dem Unterzeichnen des Harkin-Engel-Protokoll ist überfällig, die gemachten Versprechen endlich einzulösen.

Mehr Informationen bei www.childlabor-payson.org oder über:

Kontakt:

Friedel Hütz-Adams, SÜDWIND-Institut: huetz-adams@suedwind-institut.de, (0049) 2241-259 735

Antonie Fountain, Stop The Traffik, Netherlands: antonie@littlethingsthatkill.me, (0031) 06 242 765 17
Marieke Poissonnier, Oxfam, Belgium: marieke.poissonnier@oww.be, (0032) 0 474 57 45 23

Andrea Hüsser, Berne Declaration, Switzerland : andrea.huesser@evb.ch, (0041) 0 44 277 70 10
Ruth Dearnley, Stop The Traffik, United Kingdom: ruth.dearnley@stopthetraffik.org, (0044) 0 207 921 4200

Julie Schouten, FNV Bondgenoten, Netherlands: j.hendriks@bg.fnv.nl
Phil Lane, Oasis Belgium/Stop The Traffik, Belgium, phil@oasisbe.org, (0032) 168 44 302

Kontakt:
Vera Pack
Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene
Lindenstr. 58-60
53721 Siegburg
Tel.: +49 (0)2241 – 259549
Fax: +49 (0)2241 – 51308
E-Mail: pack@suedwind-institut.de
Website: www.suedwind-institut.de

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