BICC: Neue Studie zu Konfliktrohstoffen in der Elfenbeinküste

Côte d'IvoireHandel und Gewinnung von Rohstoffen wie Gold, Erdöl, Diamanten und Kakao haben zum Konflikt in der Elfenbeinküste beigetragen und blockieren bis heute den dortigen Friedensprozess. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des BICC (Internationales Konversionszentrum Bonn) mit dem Titel „Natural Resources in Côte d’Ivoire: Fostering Crisis or Peace? The Cocoa, Diamond, Gold and Oil Sectors“.

Die Autorinnen des BICC-Papiers Lena Guesnet, Marie Müller und Jolien Schure analysieren, inwiefern der Abbau von natürlichen Ressourcen den Bürgerkrieg, der von 2002 bis 2004 die Elfenbeinküste erschütterte, geschürt hat. Damals standen Rebellengruppen, die bis heute den Norden des Landes besetzt halten, der Regierung und ihr loyalen Milizen im südlichen Landesteil gegenüber. Die Regierung deckte ihre Kriegskosten zum Teil mit Einnahmen aus Kakao- und Ölverkäufen. Mit einem Anteil von 37 Prozent ist die Elfenbeinküste der größte Kakaoexporteur der Welt. Die Rebellengruppe Forces Nouvelles wiederum kontrollierte den Ressourcenabbau im Norden des Landes.

„Nach wie vor steht die faktische Wiedervereinigung des Landes noch aus, obwohl Rebellenführer Guillaume Soro nach der politischen Einigung im Jahr 2007 von Präsident Laurent Gbagbo zum Ministerpräsidenten ernannt wurde“, stellt Marie Müller fest.

Die Rebellenführer haben eine parallel zum Staat funktionierende Besteuerungsstruktur des Rohstoffhandels aufgebaut. So profitieren die einzelnen Kommandeure der verschiedenen nördlichen Zonen direkt vom Schmuggel mit Kakao, Diamanten und Gold. „Basierend auf dieser Kriegsökonomie halten sie an ihren Posten fest und wirken einer Vereinigung des Landes und einem echten Friedensprozess entschieden entgegen“, schlussfolgert Lena Guesnet.

Auch jüngste Erkenntnisse der UN Expertengruppe zur Elfenbeinküste belegen, dass weiterhin Waffen und Munition vom Nachbarland Burkina Faso in den Norden der Côte d’Ivoire geschmuggelt werden – finanziert mit Geldern aus der illegalen Besteuerung des Rohstoffhandels.

„Entwaffnung, Demobilisierung und gesellschaftliche Wiedereingliederung der Rebellen kommen nicht entscheidend voran“, schätzt auch Wolf-Christian Paes, Leiter des Forschungsbereichs „Natürliche Ressourcen und Konflikte“ am BICC, ein. Die Wahlen in dem westafrikanischen Land werden seit Jahren verschoben. Gerade erst wurde die für Ende November 2009 angesetzte Präsidentschaftswahl abermals auf unbestimmte Zeit vertagt.

Der englischsprachige BICC brief 40 “Natural Resources in Côte d’Ivoire: Fostering Crisis or Peace? The Cocoa, Diamond, Gold and Oil Sectors”, ist als PDF-Datei abrufbar unter http://www.bicc.de/index.php/publications/briefs/brief-40

Für weitere Informationen wenden sie sich bitte an:

Susanne Heinke, BICC Pressesprecherin, Telefon: ++49-228-911 96 44, E-mail: pr@bicc.deCôte d'IvoireHandel und Gewinnung von Rohstoffen wie Gold, Erdöl, Diamanten und Kakao haben zum Konflikt in der Elfenbeinküste beigetragen und blockieren bis heute den dortigen Friedensprozess. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des BICC (Internationales Konversionszentrum Bonn) mit dem Titel „Natural Resources in Côte d’Ivoire: Fostering Crisis or Peace? The Cocoa, Diamond, Gold and Oil Sectors“.

Die Autorinnen des BICC-Papiers Lena Guesnet, Marie Müller und Jolien Schure analysieren, inwiefern der Abbau von natürlichen Ressourcen den Bürgerkrieg, der von 2002 bis 2004 die Elfenbeinküste erschütterte, geschürt hat. Damals standen Rebellengruppen, die bis heute den Norden des Landes besetzt halten, der Regierung und ihr loyalen Milizen im südlichen Landesteil gegenüber. Die Regierung deckte ihre Kriegskosten zum Teil mit Einnahmen aus Kakao- und Ölverkäufen. Mit einem Anteil von 37 Prozent ist die Elfenbeinküste der größte Kakaoexporteur der Welt. Die Rebellengruppe Forces Nouvelles wiederum kontrollierte den Ressourcenabbau im Norden des Landes.

„Nach wie vor steht die faktische Wiedervereinigung des Landes noch aus, obwohl Rebellenführer Guillaume Soro nach der politischen Einigung im Jahr 2007 von Präsident Laurent Gbagbo zum Ministerpräsidenten ernannt wurde“, stellt Marie Müller fest.

Die Rebellenführer haben eine parallel zum Staat funktionierende Besteuerungsstruktur des Rohstoffhandels aufgebaut. So profitieren die einzelnen Kommandeure der verschiedenen nördlichen Zonen direkt vom Schmuggel mit Kakao, Diamanten und Gold. „Basierend auf dieser Kriegsökonomie halten sie an ihren Posten fest und wirken einer Vereinigung des Landes und einem echten Friedensprozess entschieden entgegen“, schlussfolgert Lena Guesnet.

Auch jüngste Erkenntnisse der UN Expertengruppe zur Elfenbeinküste belegen, dass weiterhin Waffen und Munition vom Nachbarland Burkina Faso in den Norden der Côte d’Ivoire geschmuggelt werden – finanziert mit Geldern aus der illegalen Besteuerung des Rohstoffhandels.

„Entwaffnung, Demobilisierung und gesellschaftliche Wiedereingliederung der Rebellen kommen nicht entscheidend voran“, schätzt auch Wolf-Christian Paes, Leiter des Forschungsbereichs „Natürliche Ressourcen und Konflikte“ am BICC, ein. Die Wahlen in dem westafrikanischen Land werden seit Jahren verschoben. Gerade erst wurde die für Ende November 2009 angesetzte Präsidentschaftswahl abermals auf unbestimmte Zeit vertagt.

Der englischsprachige BICC brief 40 “Natural Resources in Côte d’Ivoire: Fostering Crisis or Peace? The Cocoa, Diamond, Gold and Oil Sectors”, ist als PDF-Datei abrufbar unter http://www.bicc.de/index.php/publications/briefs/brief-40

Für weitere Informationen wenden sie sich bitte an:

Susanne Heinke, BICC Pressesprecherin, Telefon: ++49-228-911 96 44, E-mail: pr@bicc.de