Die UNO-Flüchtlingshilfe stellt sich vor

Der jährliche „Global Trends“-Report des UNHCR besagt 2021, dass es weltweit insgesamt rund 82,4 Millionen Flüchtlinge gibt. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gestiegen. Diese erschreckende Statistik verdeutlicht, wie wichtig es ist, für den Flüchtlingsschutz einzustehen. Und sie zeigt uns, dass eine Zahl nur eine abstrakte Ziffer ist, wenn man nicht dahinter schaut. Am 20. Juni ist der Weltflüchtlingstag. Eine Erinnerung dafür, dass unsere Arbeit noch immer überlebenswichtig ist.

Flüchtlinge hat es schon immer und überall auf der Welt gegeben. Auch in Deutschland hat es in der Geschichte immer wieder Flüchtlingsströme gegeben. Zum Beispiel während oder nach dem Zweiten Weltkrieg oder im Kontext von Ost- und Westdeutschland gab es Flucht. Viele ältere Menschen haben am eigenen Leib erfahren, wie es ist, zu fliehen und auf Hilfe angewiesen zu sein. Die häufigsten Fluchtgründe sind Krieg und Gewalt, aber auch Hunger und die Folgen des Klimawandels können Menschen dazu bewegen ihr Zuhause und ihre Heimat zurückzulassen. Wichtig ist, sich immer vor Augen zu führen: Niemand flieht freiwillig!

Genau da setzt unsere Arbeit an. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen), ist eine Nichtregierungsorganisation und der internationale Flüchtlingsschutz steht für uns im Mittelpunkt. Unser engagiertes Team hat drei Schwerpunkte: wir mobilisieren die Menschen in Deutschland, um die weltweite, lebensrettende Arbeit des UNHCR, finanziell zu unterstützen,  fördern Projekte für Flüchtlinge in Deutschland und tragen durch unsere Informationsarbeit über Flucht, Fluchtursachen und -schicksale zur Bewusstseinsbildung in unserer Gesellschaft bei.

Wie steuern wir konkret zum Flüchtlingsschutz bei?

Wir finanzieren Projekte in Deutschland und UNHCR-Projekte im Ausland. Der UNHCR ist auf allen Kontinenten, in insgesamt 135 Ländern vertreten. Letztes Jahr konnten wir den UNHCR mit knapp 30,5 Millionen Euro unterstützen und somit das Überleben von vielen Flüchtlingen sichern und vielen Menschen eine Perspektive bieten. Wir fördern unter anderem lebensrettende Nothilfemaßnahmen im akuten Krisenfall, Aus- und Weiterbildungsprogramme, psychosoziale Therapie, Asylverfahrensberatung in Deutschland und unterstützen nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Binnenvertriebene, Rückkehrer und staatenlose Menschen. Darüber hinaus haben wir 2020 83 Projekte für Geflüchtete in Deutschland mit ungefähr 1,9 Millionen Euro unterstützt.

Ein konkretes Beispiel, für die Verwendung einer Spende, ist die Kooperation des UNHCR mit „Educate a Child“. Ziel ist es, jedem Flüchtlingskind die Grundschulbildung zu ermöglichen, denn die jetzige Quote liegt nur bei 63%. Andere Beispiele sind der Jemen, wo derzeit eine der größten humanitären Krisen weltweit stattfindet, oder Bangladesch, wo das größte Flüchtlingscamp der Welt steht. Auch dort werden Hilfsgüter und andere Maßnahmen finanziert. Im Krisenfall kann die Lieferung von Hilfsgütern für bis zu 600.000 Menschen innerhalb von 72 Stunden gewährleistet werden.

Außerdem ist es uns wichtig, Informationen über Flüchtlingsrelevante Themen bereitzustellen und über gängige Vorurteile, die jeder schon einmal gehört hat, wie „Das sind doch alles Asyltouristen und Wirtschaftsflüchtlinge!” oder „Europa nimmt die meisten Flüchtlinge auf“ aufzuklären und dadurch zur Bewusstseinsbildung in unserer Gesellschaft beizutragen.

Wie kann man die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützen?

Die einfachste und schnellste Art zu helfen ist durch Spenden. Denn trotz allem Engagement, sind viele Projekte des UNHCR immer noch akut unterfinanziert, was schwerwiegende Folgen für Vertriebene haben kann.

Aber auch, sich über das Thema zu informieren und andere zu sensibilisieren, ist sehr wertvoll. Solidarität zeigen und ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen, ist ein Schritt, unsere Vision von einer Welt ohne Verfolgung und Vertreibung, zu verwirklichen. Denn nur eine offene und tolerante Gesellschaft, kann Debatten sachlich führen und die Empathie entwickeln, hinter Flüchtlingszahlen nicht nur Risiken und Herausforderungen zu sehen, sondern auch Chancen und bewegende Einzelschicksale.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. (https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/)

Quelle: UNO-Flüchtlingshilfe, Katharina von Itter, 17.06.2021