Die Mitarbeiter*innen-Initiativen der GIZ stellen sich vor

Ob CO2-arme Fortbewegung, eigene Bienenstöcke oder Foodsharing gegen die Lebensmittelverschwendung – die Mitarbeiter*innen der GIZ setzen sich auf vielfältige Weise für Themen der Nachhaltigkeit ein. Einige der ehrenamtlichen Initiativen möchten wir Ihnen genauer vorstellen.

Förderung des Engagements

Unternehmerische Nachhaltigkeit wird in der GIZ von der Vorstandssprecherin verantwortet und ist im Leitbild des Unternehmens sowie durch messbare Ziele in ihrem Nachhaltigkeitsprogramm 2021-2025 und in der Unternehmensstrategie verankert. Dabei geht es um soziale Verantwortung, ökologisches Gleichgewicht und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Somit ist das Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen systematisch verankert. Um das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben, nutzt die GIZ eine Vielzahl von Instrumenten. In den vergangenen zwei Jahren wurden zudem die Maßnahmen zum Klimamanagement stark ausgeweitet.

Um wirklich nachhaltig zu handeln, versteht die GIZ insbesondere die Teilhabe der Mitarbeiter*innen als wichtige Grundvoraussetzung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen mit ihrem Engagement und eigenen Initiativen wesentlich zum Nachhaltigkeitsmanagement der GIZ bei. Somit spielen sie eine zentrale Rolle dabei, dass die GIZ ihre Prozesse nachhaltig ausgestaltet.

Die GIZ fördert das Engagement der Mitarbeiter*innen auf vielfältige Weise und hat sich deshalb 2019 eine unternehmensweite „Orientierung zum Mitarbeiterengagement im Nachhaltigkeitsmanagement“ gegeben. Damit können Führungskräfte und Mitarbeitende konkret Mitarbeiterziele im Bereich des Engagements für Nachhaltigkeit vereinbaren. Gemäß der Orientierung wurde 2020 zudem ein „Sustainability Fund“ eingerichtet, aus dem die Nachhaltigkeitsinitiativen im Rahmen von regelmäßigen Aufrufen finanziell unterstützt werden können.

Darüber hinaus kürt die GIZ im Rahmen des eigenen unternehmensweiten „Sustainability Contest“ die besten Ansätze der Mitarbeiter*innen für Nachhaltigkeit. Dieser Contest findet auch 2021 wieder statt.

Des Weiteren treffen sich die Mitarbeiter*innen-Initiativen regelmäßig zum „Sustainability Talk“ mit dem Beauftragten des Vorstandes für Nachhaltigkeit, um aktuelle Themen, Aktivitäten und Fragen gemeinsam zu diskutieren. Umgekehrt bleiben sie damit über aktuelle Diskussionen informiert, die die Unternehmensleitung zum Thema Nachhaltigkeit führt. Die engere Zusammenarbeit mit den Initiativen hat auch dazu geführt, dass diese in unternehmensweite strategische Prozesse eingebunden werden, wie zum Beispiel in die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms. In diesem neuen Nachhaltigkeitsprogramm, welches für die Jahre 2021-25 Gültigkeit hat, ist die Förderung des Mitarbeiterengagements und die Fortführung der bestehenden Maßnahmen daher auch als explizites Ziel adressiert.

Nicht zuletzt wird die GIZ in Zusammenarbeit mit den Initiativen, u.a. der GIZ Cultural Diversity Initiative, GIZ Postcolonial und dem Regenbogen-Netzwerk, zum zweiten Mal in Folge die unternehmensweite „Diversity Week“ veranstalten.

Das Engagement im Überblick

Die GIZ zählt – vorrangig an den deutschen Standorten – mehr als zwei Duztend von Mitarbeiter*innen selbstorganisierte Gruppen und Netzwerke. Das Spektrum reicht dabei von gemeinsamen Interessen und Aktivitäten – Laufen, Fußball, Fotografie, Chor usw – über eine große Zahl von Umweltinitiativen bis hin zu Netzwerken, die sich als geschützter Raum für Mitarbeiter*innen weltweit verstehen, wie beispielsweise die Cultural Diversity Initiative. Einige Gruppen sind nur an einem Standort der GIZ tätig, andere an mehreren, wie z.B. die Bienen- und Fahrradgruppen, andere sind weltweit vernetzt, wie z.B. GIZ Postcolonial oder die GIZ Cultural Diversity Initiative.

Misst man die Reichweite der Initiativen – gemessen daran, wie viele Kolleg*innen über Mail oder interne Foren über die Aktivitäten informiert werden – sind es am Standort Bonn, mit seinen rund 1.400 Mitarbeiter*innen, mindestens ein Drittel der Belegschaft. Werden die weltweiten Netzwerke mitberücksichtigt, reicht das Spektrum je nach Initiative von 10 bis insgesamt über 1000 Kolleg*innen.

Die folgenden Beispiele beziehen sich explizit auf die am Standort Bonn existierenden Initiativen mit einem Fokus auf Umweltthemen.

Bieneninitiative

Die Honigbiene ist eines der wichtigsten Nutztiere, denn bei der Nahrungsaufnahme trägt sie Pollen von Blüte zu Blüte und sorgt somit für die Fortpflanzung zahlreicher Blüten- und Nutzpflanzen. In Eschborn, Bonn und auf dem Campus Kottenforst engagieren sich GIZ-Beschäftigte daher bei der Pflege von eigenen Bienenvölkern.

Zu Beginn der Initiative vor ca. drei Jahren wurden interessierte Mitarbeiter*innen im Imkerwesen geschult. Seitdem kümmern sich ca. 10-15 Kolleg*innen um 1-3 Bienenvölker, die auf dem Grundstück der GIZ stehen. Die Bienenvölker werden gepflegt, gefüttert und deren Honig geerntet. Die Ernte konnte durchaus zweimal im Jahr stattfinden. Der Honig wurde von den Mitarbeiter*innen gemeinschaftlich in Gläser abgefüllt, mit selbstentworfenen Etiketten versehen und im Rahmen der Nachhaltigkeitstage gegen eine Spende für gemeinnützige Projekte an Kolleg*innen verkauft. Für das Forschungsprojekt we4bee der Universität Würzburg wurde außerdem ein mit HighTech-Sensorik ausgestatteter Bienenstock auf dem Grundstück der GIZ platziert, welcher unter anderem Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Feinstaubbelastung erfasst und so Erkenntnisse zu imkerlichem Handlungsbedarf als auch zu Umweltereignissen liefert.

Kontakt:
Anabel Rett (anabel.rett@giz.de)

Rund ums Fahrrad

Die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen ist ein wichtiges Ziel der GIZ. Dazu trägt auch die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln für Dienst- und Arbeitswege bei. Die GIZ Bonn ist als fahrradfreundlicher Betrieb zertifiziert und stellt eine gut ausgebaute Infrastruktur für ihre Mitarbeiter*innen bereit. Die Fahrradinitiative in der GIZ Bonn setzt sich zum Ziel, die Mitarbeiter*innen über fahrradrelevante Neuigkeiten und Veranstaltungen in der GIZ und in Bonn / Region zu informieren und eine fahrradbegeisterte Unternehmenskultur zu fördern. Gemeinsam mit Bonner Netzwerken wie ADFC oder Repaircafés organisiert sie regelmäßige Aktionen wie Fahrradchecks und Codierungen und hat auch Unterschriften für die Radentscheide NRW und Bonn gesammelt. Sie motiviert die GIZ-ler*innen zur Teilnahme an den bundesweiten Aktionen wie “Mit dem Rad zur Arbeit” oder Stadtradeln.

Fahrradkoordinatorin Natalia Astrin bei der Fahrrad-Reparatur © GIZ

Vor der Pandemie hat die Initiative Mittagessen zu Fahrradthemen organisiert und in DIY-Workshops einige einfache Fahrrad-Reparaturen geübt. Für Praktikant*innen und neue Mitarbeiter*innen hat sie einen Pool an Fahrrädern aufgebaut, die aus privaten Spenden zusammenkommen. Mit ein bisschen Glück steht dann zu Beginn des Praktikums ein Fahrrad zur freien Verfügung – mit maximaler Leihdauer von 6 Monaten.

Kontakt:
Natalia Astrin (natalia.astrin@giz.de)

Foodsharing

Foodsharing ist ein bundesweit und darüber hinaus aktives Netzwerk zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Ursprungsidee war, Lebensmittel, die beispielsweise vor dem Urlaub oder nach Grillfeiern übrigblieben, von privat zu privat als „Essenskorb“ zu teilen und so vor dem Wegwerfen zu bewahren. Die Mitarbeiter*innen-Initiative der GIZ sah hier bei den vielen Dienstreisen und Veranstaltungen mit Catering großes Potenzial, Lebensmittel, die ansonsten in der Tonne landen würden, intern weiterzugeben.

Angefangen hat es ca. 2016 mit der Foodsaverin Lena Sorge, die in der Teeküche Lebensmittel mit ihren Kolleg*innen teilte. Dies kam so gut an, dass sich Lena mit anderen Foodsaver*innen vernetzte und einen kleinen Verteiler in Bonn einrichtete. Seit letztem Jahr gibt es nun auch eine sehr aktive Gruppe am zweiten GIZ-Standort in Eschborn. Mittlerweile sind es über 20 aktive Foodsaver*innen in der GIZ und über 320 interessierte Kolleg*innen in der Gruppe, die sich am GIZ-internen foodsharing beteiligen.

Für 2020 war geplant, einen eigenen Bereich mit Regalen und Kühlschrank für foodsharing einzurichten, den „Lebensmittel-Punkt GIZ“. Eine kleine Gruppe von Mitarbeitenden hatte das Konzept dafür vorbereitet, inkl. Hygieneregeln und Verantwortlichkeiten für Pflege und Wartung – aber dann kam leider Corona dazwischen und das Vorhaben musste bis auf Weiteres ruhen. Langfristig möchte die Initiative unter anderem erreichen, dass nach GIZ-Veranstaltungen keine Catering-Reste in der Tonne landen, sondern alles gerettet oder intern verteilt wird.

Kontakt:
foodsavingbonn@giz.de

Mäander Garten

Gegründet wurde der GIZ-Mitarbeiter*innen-Garten 2017. Den Gründer*innen war es ein Anliegen einen Platz zum Verweilen, gemeinsamen Gärtnern und zum Austausch außerhalb der Büroräume zu schaffen.

Nahrung für Insekten, möglichst naturnahes Gärtnern durch Verwendung von Biosaatgut/-dünger sowie Mulchen und Bodenbedeckung, die Nutzung von alten und exotischen Sorten aus den Partnerländern, in denen die GIZ tätig ist, und natürlich Experimentieren, all das wird im Mäandergarten großgeschrieben. Die Initiative, die vom Betrieb gefördert und unterstützt wird, organisiert sich aus einer festen Gartengruppe und Gärtner*innen aus verschiedensten Abteilungen. Zwei Straßenparkplätze wurden zu naturnahen Staudenbeeten umgestaltet.

Im Mäandergarten wächst eine Vielfalt an Pflanzen auf kleinstem Raum: die rund 30 Hochbeete sind befüllt mit Gemüse, Kräutern, Beeren und Blumen und werden in Beetgruppen von 2-4 Personen betreut. Neben den Beeten laden die bunt gestrichenen Gartenmöbel zur Entspannung ein.

Garten am Mäanderbau der GIZ in Bonn © GIZ

Dabei dient der Garten auch als Ort des Wissensaustausches. Hier finden Kompost- und Pflanzaktionen statt, es wird gemeinsam gegärtnert sowie zum regelmäßigen Mitbring-Picknick und zur Gartensprechstunde eingeladen. Darüber hinaus vernetzen sich die Beteiligten in einer Online-Gruppe über MS Teams. Die Initiative veranstaltete bereits Aktionen zum Bau von Insektenhotels und Nisthilfen für Vögel, einen Pflanzentausch sowie weitere Aktionen im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche.

Kontakt:
Dorothea Hohengarten (Dorothea.Hohengarten@giz.de)

Sustainability Breakfast

Das Sustainability Breakfast ist ein informelles Austauschformat für engagierte und interessierte Mitarbeiter*innen zu Nachhaltigkeitsthemen aller Art. Das Format findet monatlich statt, Themen können von Teilnehmer*innen proaktiv eingereicht werden und gehen von Gesprächen zu Nachhaltigkeit innerhalb der GIZ auch in den privaten Bereich mit konkreten Handlungsoptionen oder Alternativen für einen nachhaltigeren Lebensstil. Was immer die Teilnehmer*innen gerade beschäftigt kann Thema des nächsten Sustainability Breakfasts werden. Zu den Themen gehörten bereits nachhaltiges Investment, Mobilität oder auch das Mitarbeiterziel als Nachhaltigkeitstreiber. Aus den Treffen sind viele kleine und größere Aktionen wie Foodsaving bei Veranstaltungen, Upcycling von Roll-ups oder eine Spendenaktion von Fremdwährungen entstanden. Außerdem werden lokale Initiativen wie die Solidarische Landwirtschaft SoLaWi oder Foodsharing Bonn bei den Treffen vorgestellt.

Das Sustainability Breakfast startete als eine Bonner Initiative, findet aktuell jedoch digital statt und ist somit auch für Mitarbeitende an anderen Standorten zugänglich.

Kontakt:
Friederike Martin (friederike.martin@giz.de)
Viktoria van Stegen (viktoria.stegen@giz.de)

Weitere Informationen zum Profil der GIZ

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, 23.06.2021