Engagement Global | Dresdner Forum für Internationale Politik : Umwelt und Frieden zusammen denken

Wie kann es angesichts der Übernutzung der natürlichen Ressourcen gelingen, das Überleben und Wohlergehen aller Menschen auch in Zukunft zu sichern? Welche Rahmenbedingungen sollte die Politik setzen, von der globalen bis zur lokalen Ebene, um Rohstoffkonflikte und die Zerstörung von Lebensräume zu verhindern? Wie kann jede und jeder Einzelne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Um diese und weitere Fragen drehte sich das Dresdner Forum für Internationale Politik (DFIP) 2020, das am Donnerstag, 23., und Freitag, 24. Januar 2020, in Dresden stattfand.

Die Teilnehmenden der Fachkonferenz zum Thema „Rohstoffe für den Klimaschutz: Strategien zur Konfliktprävention“ befassten sich unter anderem mit den Herausforderungen, vor die uns ein fairer Rohstoffabbau stellt. Dr. Jutta Matreux, Werksleiterin der Wacker Chemie AG in Nünchritz, merkte in diesem Zusammenhang an, dass Lieferketten oft sehr kleinteilig und undurchsichtig seien, das Bewusstsein für nachhaltiges unternehmerisches Handeln in der Chemiebranche aber steige. Der Konzern Wacker selbst verpflichtet sich zu einer transparenten Berichterstattung, was den Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen betrifft.

In einem Interview zu nachhaltigen Rohstoffen für Zukunftstechnologien wies Prof. Dr. Maximilian Fichtner, Stellvertretender Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, darauf hin, dass viele Rohstoffe – wie Magnesium als Ersatz für Lithium – auch in Deutschland vorkommen. Man müsse diese nicht unter ausbeuterischen Bedingungen in Drittstaaten abbauen.

Die öffentliche Abendveranstaltung zum Thema „Wenn das Eis schmilzt… Umwelt und Frieden zusammen denken“ am Donnerstag, 23. Januar 2020, in der Dresdner Frauenkirche hatten Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, und Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, eröffnet. Sie betonte, dass Entwicklungspolitik globale Nachhaltigkeitspolitik sein müsse. Dies untermauerte auch die anschließende Podiumsdiskussion.

Dr. Adriana E. Abdenur, Koordinatorin des Bereichs Frieden und Sicherheit am Instituto Igarapé in Rio de Janeiro, Brasilien, und Dr. Eliyas T. Ayuk, Mitglied es International Ressource Panel der Vereinten Nationen, aus Accra, Ghana, hoben bei der Podiumsdiskussion mit dem Polarforscher Arved Fuchs hervor, dass die Armen einerseits am stärksten vom Klimawandel betroffen sind und dass die Folgen für den Globalen Süden gleichzeitig auch Auswirkungen auf den Globalen Norden haben.

Das Forum ist eine Veranstaltung des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global in Kooperation mit der sächsischen Staatskanzlei, der Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:) in Bonn und der Stiftung Frauenkirche in Dresden.

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Quelle: Engagement Global, 30.01.2020