Wissenschaftsplattform 2030: Jetzt mitmachen – Online-Konsultation zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

Ihr Beitrag ist gefragt: Über eine Online-Konsultation können Sie Ihre Forschungserkenntnisse systematisch in die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie einbringen.

Nachhaltigkeit ist längst nicht nur für Politik, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft eine der drängendsten Fragen unserer Zeit, sondern auch für uns – die Wissenschaft.

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) wurde 2002 erstmals von der Bundesregierung vorgelegt. Seit der Überarbeitung 2016 ist die Strategie an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen ausgerichtet. Sie legt dar, mit welchen Mitteln die Regierung in, mit und durch Deutschland zur Erreichung der SDGs beitragen will. Die aktuelle Fassung stammt von 2018. Die nächste grundlegende Weiterentwicklung der Strategie steht 2020 an.

Um möglichst viele Perspektiven und Expertise in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen, bietet die Bundesregierung für jede Strategie-Aktualisierung ein gesamtgesellschaftliches Konsultationsverfahren an. Und um die Stimme der Wissenschaft systematisch in diesen Prozess einzubringen, organisiert die wpn2030 die wissenschaftliche Konsultation „Eine Frage der Wissenschaft: Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Prüfstand“.

Eine effektive wissenschaftliche Kommentierung ist für die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie von hoher Bedeutung. Denn es bedarf – neben den Kommentaren und Anregungen etwa aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft – auch einer wissenschaftlichen Begutachtung, die evidenzbasiert unter anderem Umsetzungsdefizite beleuchtet, Wirkungsannahmen hinterfragt sowie Lösungsansätze und Blockaden für eine verbesserte Umsetzung benennt.

Dafür ist Wissen aus allen Forschungsrichtungen gefragt. Denn hinter jedem Nachhaltigkeitsziel stecken komplexe Fragestellungen, Interessenskonflikte sowie Handlungsbedarfe und -herausforderungen, die Berührungspunkte mit zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen haben.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können bis zum 31. Juli ihre Erkenntnisse, Vorschläge und Ideen anhand von sieben Leitfragen in die Weiterentwicklung der Strategie einspeisen.

Wir sind es, die Fragen stellen müssen, weit- und umsichtige, oftmals auch unbequeme Fragen. Denn die Pfade, die zu einer nachhaltigen Entwicklung führen sollen, müssen deutlich ausgebaut und dürfen nicht zu Sackgassen werden – und dazu bedarf es einer fortlaufenden wissenschaftlichen Prüfung und Lösungsfindung.

Wir sind zudem gefragt, wenn es darum geht, Orientierung zu geben für ein Denken, Handeln und Entscheiden, mit dem wir unsere Welt so erhalten und gestalten können, dass auch unsere Kinder und weitere kommende Generationen ein gutes Leben führen können.

Nicht zuletzt müssen wir uns selbst fragen, ob beispielsweise der Beitrag, den wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für eine nachhaltige Entwicklung leisten, ausreicht – und wenn nicht, wie wir ihn erweitern können.

Wie können wir als Forschende solch große Herausforderungen angehen? Wir alle können einzeln viele wertvolle Beiträge leisten. Wir können uns aber auch gemeinsam mit unseren Ergebnissen und Erkenntnissen systematisch einbringen und damit unseren Fragen und Antworten in Sachen Nachhaltigkeit weiteres Gewicht verleihen. Und genau das möchten wir als Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 anregen.

Ansetzen dafür wollen wir am wichtigsten übergreifenden politischen Rahmen, der uns in Deutschland dabei zur Verfügung steht: Der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS). Sie wiederum schließt an die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Sustainable Development Goals (SDGs) an. 2019 besteht die Möglichkeit, die Weiterentwicklung der Strategie maßgeblich mitzugestalten. Denn 2020 wird die Bundesregierung sie aktualisieren und lädt vorab alle Interessierten ein, dafür Kommentare und Anregungen einzubringen.

Als Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 bieten wir Forschenden nun erstmals die Möglichkeit, wissenschaftliche Ergebnisse und Reflexionen zu Nachhaltigkeitsfragen systematisch in die DNS-Weiterentwicklung einzubringen – um sie dann zu einer kraftvollen Stimme der Wissenschaft zu bündeln, die von der Politik gehört wird. Zu diesem Zweck haben wir als Wissenschaftsplattform sieben Fragestellungen entwickelt, zu denen die Wissenschaft insbesondere beitragen kann und sollte.

Schon heute lässt sich festhalten: Die Strategie bildet zwar ein solides Fundament zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in, mit und durch Deutschland. Ihre Ergebnisse liegen aber noch oft weit hinter dem geforderten Ambitionsniveau zurück. Ein besserer Umsetzungserfolg und somit auch eine generell wirksame deutsche Nachhaltigkeitspolitik bedürfen eben maßgeblich auch der Beiträge von uns Forschenden.

Beiträge, die:

  • weit- und umsichtige Fragen stellen, etwa: Wie valide sind die Wirkungsannahmen für die Ziele und Maßnahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie
  • Antworten vorschlagen, wo wir gefragt sind, etwa zu: Wo liegen strukturelle Defizite und Blockaden vor, was ist erforderlich für eine bessere Umsetzung der Strategie?
  • uns selbst als Wissenschaft befragen, etwa: Wie fruchtbar ist unser bisheriger Austausch mit der Politik?

Solche und weitere Beiträge können Sie einbringen über die Online-Konsultation „Eine Frage der Wissenschaft: Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Prüfstand“.

Zu den Konsultationsfragen

Quelle: Neuigkeiten Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030, 02.07.2019