Stadt Bonn: Veranstaltungsreihe zum internationalen Katastrophenschutz

Die öffentliche Veranstaltungsreihe „Internationaler Katastrophenschutz und Risikomanagement“ startet am Mittwoch, 3. April 2019, ins Sommersemester. Die Veranstaltungen werden von der Stadt Bonn gemeinsam mit der Universität Bonn und vielen weiteren Partnern angeboten.

Weltweit sind Menschen durch die Folgen des Klimawandels wie Überschwemmungen, Dürren und Stürme bedroht. Deswegen haben das Geographische Institut der Universität Bonn und die Stadt Bonn gemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen die öffentliche Veranstaltungsreihe “Internationaler Katastrophenschutz und Risikomanagement“ ins Leben gerufen. Sie ermöglicht einen Einblick in die praktische Arbeit der Vereinten Nationen, der Bundesministerien und -behörden, Unternehmen, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen in Bonn und Umgebung. Die Veranstaltungen finden im Sommersemester jeweils mittwochs, von 18.15 bis 19.45 Uhr an unterschiedlichen Orten statt. Einige der Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.

Veranstaltungen im Sommersemester

Los geht es am Mittwoch, 3. April 2019, mit der englischsprachigen Veranstaltung „Facilitating the Use of Space-based Information in Disaster Management“ im Geozentrum der Universität Bonn, präsentiert von UN-SPIDER. UN-SPIDER ist ein Programm des Büros für Weltraumfragen der Vereinten Nationen (UNOOSA) mit Dienststellen in Wien, Peking und Bonn. Das Bonner Büro stellt systematisch Informationen über die Einsatzmöglichkeiten von Erdbeobachtung, Satellitenkommunikation und Satellitennavigation für das Katastrophenmanagement und Notfallmaßnahmen zusammen.

Am 10. April geht es im Geographischen Institut der Uni Bonn um die Bedeutung der internationalen Katastrophenvorsorge für die humanitäre Hilfe der Bundesregierung. Zuständig dafür ist das Auswärtige Amt. Die humanitäre Katastrophenvorsorge hat zum Ziel, in besonders katastrophenanfälligen Ländern entstehende oder drohende humanitäre Bedarfe bestmöglich zu antizipieren, zu vermeiden oder zu verringern. Der Vortrag wird einen Einblick in die Prioritäten, Instrumente und Entwicklungen der Katastrophenvorsorge im Ausland geben.

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) leistet Hilfe im Ausland im Auftrag der Bundesregierung. Dieser Auftrag geht über die Nothilfe bei Krisen und Katastrophen hinaus. Zunehmend angefragt wird die Expertise des THW von Staaten beim Aufbau eigener Katastrophenschutzkapazitäten. In Form eines moderierten Panels wird am 8. Mai das Auslandsreferat des THW seine Arbeit präsentieren. Schwerpunkte des Abends werden Projekte in den Ländern Irak, Jordanien und Tunesien sowie im Westbalkan bilden.

„Aktion Deutschland Hilft – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen“ stellt am 15. Mai eine Meta-Analyse zum Kosten-Nutzen-Verhältnis von Katastrophenvorsorgemaßnahmen vor. Eine Studie, die von „Aktion Deutschland hilft“ bei der Universität Bonn in Auftrag gegeben wurde, besagt, dass ein Euro, der in Vorsorge investiert wurde, sieben Euro während der Katastrophe spart. Die Ergebnisse der Studie werden vorgestellt und diskutiert.

In einem englischsprachigen Vortrag der Welthungerhilfe am 5. Juni wird der humanitäre Paradigmenwechsel von einer reinen Krisenreaktion hin zu einer antizipativen humanitären Hilfe erläutert. Dieser Paradigmenwechsel zielt darauf ab, Todesfälle, Leiden und den Verlust von Lebensgrundlagen zu reduzieren und führt auch zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen.

Vier Jahre nach Verabschiedung des Sendai Rahmenwerkes zur Reduzierung von Katastrophenrisiken ziehen die Teilnehmerstaaten vom 13.-16. Mai 2019 in Genf kritisch Bilanz. Das deutsche Entwicklungsministerium (BMZ) wird in der Vorlesung am 26. Juni die wichtigsten Ergebnisse vorstellen und einen Ausblick auf zukünftige Prioritäten geben.

Bestehenden Gefahren- und Risikoinformationssysteme adressieren meist nur einzelne Komponenten. Komplexe Wechselwirkungen werden oft nicht berücksichtigt. Am 3. Juli wird das Projekt RIESGOS (Multi-Risiko Analyse und Informationssystemkomponenten für die Andenregion) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vorgestellt. Im Projekt RIESGOS arbeiten Experten verschiedener Disziplinen zusammen und entwickeln innovative wissenschaftliche Methoden zur Bewertung von komplexen Multi-Risiko Situationen.

Am 10. Juli lädt die Stadt Bonn unter dem Titel „Globale Herausforderungen im Katastrophenschutz“ zur Abschlussveranstaltung in das Alte Rathaus.

Das komplette Programm gibt es unter www.bonn.de/netzwerk-katastrophenschutz.

Das Netzwerk hinter der Reihe

Zur Förderung der Vernetzung und des Austausches der in Bonn ansässigen nationalen und internationalen Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Privatwirtschaft wurde im Jahr 2017 auf Initiative der Stadt Bonn das Bonner Netzwerk Internationaler Katastrophenschutz und Risikomanagement gegründet.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Bonn, 29.03.2019