Welthungerhilfe weitet Hilfe im Jemen aus: Verzweifelte Lage der Menschen spitzt sich zu

Nach Einschätzung der Welthungerhilfe spitzt sich die Lage im Jemen trotz der aktuellen Friedensbemühungen dramatisch zu. Nach neuesten UN-Angaben leiden trotz internationaler Hilfslieferungen knapp 16 Millionen Menschen unter Hunger. Das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Rund 2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind bereits unterernährt. Ohne weitere Hilfe sind etwa 250.000 Jemeniten von einer Hungersnot bedroht.

„Die Situation der Menschen verschlechtert sich täglich weiter. Wir befürchten für den Jemen eine Hungersnot. Die aktuellen Friedensgespräche sind wichtig, denn nur eine politische Lösung des Konfliktes kann das Leid der Bevölkerung dauerhaft beenden. Die finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft ist wichtig und wir brauchen mehr Flexibilität, um das Geld dort einsetzen zu können, wo es am dringendsten gebraucht wird. Es sollte außerdem mehr Druck auf die verschiedenen Autoritäten vor Ort ausgeübt werden, um den Zugang der Hilfsorganisationen im Land zu verbessern. Die anstehende internationale Geberkonferenz am 26.2. muss dafür deutliche Signale setzten“, mahnt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Aufgrund der anhaltenden Not der Bevölkerung weitet die Welthungerhilfe ihre Unterstützung aus. Etwa 4.400 Menschen sollen für die kommenden vier Monate Gutscheine für Nahrungsmittel bekommen. Dabei handelt es sich um Familien, die aufgrund der Kämpfe ihre Dörfer verlassen mussten und deren ohnehin schon armen Gastfamilien, die die Geflüchteten unter schwierigsten Bedingungen aufgenommen haben.

Die Welthungerhilfe engagiert sich seit Mai 2017 in Kooperation mit ihrem französischen Alliance2015-Partner ACTED im Jemen und unterstützte seither mehr als 11.600 bedürftige Menschen mit Bargeldhilfen und Nahrungsmittelgutscheinen.

Weitere Informationen sowie ein ein aktuelles Interview mit dem deutschen Landesdirektor Julian Zakrzewski unserer Alliance2015-Partnerorganisation ACTED finden Sie unter www.welthungerhilfe.de

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Welthungerhilfe e. V., 05.02.2019