OroVerde: Palmöl im Alltag – Die Macht des Konsumenten

Mit einer Veränderung des Konsumverhaltens können alle Verbraucher dazu beitragen, die Regenwaldzerstörung durch Palmölplantagen zu reduzieren. Der Austausch oder sogar der Verzicht auf den Kauf Palmöl-haltiger Produkte wäre ein Anfang. Der Verzicht auf Palmölprodukte ist bei Lebensmitteln nicht schwer. Hierbei hilft eine EU-Verordnung. Sie schreibt vor, dass die Ursprungspflanze des verwendeten Öls auf der Verpackung deklariert sein muss – also auch Palmöl. Für Waschmittel, Reinigungsprodukte und Kosmetika gilt diese Verordnung leider noch nicht.

Schon gewusst?

  • Im Dezember 2014 trat durch eine EU-Verordnung eine neue Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln in Kraft. Danach muss auf der Verpackung die Herkunftspflanze des Fetts oder Öls klar genannt werden.
  • Aktuell wird gerade einmal auf 0,02 % der weltweiten Produktionsfläche Palmöl in Bio-Qualität angebaut.

Wie erkenne ich Palmölprodukte?

Dank der Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln, kann man auf der Verpackung erkennen, ob ein Produkt Palmöl enthält oder nicht. Um auch bei anderen Produkten – wie beispielsweise Waschmittel und Kosmetika – sicher zu gehen, können Sie sich gut im Internet informieren. Es gibt nämlich vermehrt Produktdatenbanken, in denen palmölhaltige Produkte aufgelistet sind. Hier finden Sie auch Bezeichnungen, hinter denen sich sogenannte Palmöl-Derivate verbergen. Palmöl-Derivate sind beispielsweise Tenside oder Emulgatoren, die durch aufwändige chemische Umwandlungsprozesse aus Palmöl oder Palmkernöl gewonnen werden können. Auch sie sind Palmölprodukte im weitesten Sinn. Schauen Sie einmal nach, welches der Produkte, die Sie nutzen, möglicherweise dabei ist und wodurch Sie es ersetzen könnten!

Hier finden Sie entsprechende Datenbanken verzeichnet.

Was kann ich tun?

Werden Sie aktiv und ändern Sie Ihr Konsumverhalten! Beachten Sie folgende Tipps, um Ihren ganz persönlichen Beitrag zu leisten:

  • Steigen Sie auf das Fahrrad um. In Deutschland wird das meiste Palmöl als Bestandteil von Biodiesel im Straßenverkehr verbraucht. Gönnen Sie Ihrem Auto häufiger eine Pause und nutzen Sie stattdessen das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. Das ist nicht nur gesund und hält fit, sondern schützt auch den tropischen Regenwald!
  • Ergreifen Sie die Initiative für alternative Verkehrskonzepte! Engagieren Sie sich in Initiativen, die solche Konzepte vor Ort fördern.
  • Keine Fertigprodukte und somit keine Palmölprodukte! Gerade in Fertigprodukten versteckt sich häufig Palmöl. Bereiten Sie deshalb möglichst viele Gerichte frisch zu, die schmecken ohnehin besser. Achten Sie bei den Zutaten auf Bioqualität.
  • Achten Sie auf das Biosiegel! Wenn Sie Produkte mit Palmöl verwenden wollen, achten Sie auf das EU-Biosiegel und den Zusatz „aus kontrolliert biologischem Anbau“ auf der Verpackung.
  • Machen Sie deutlich, dass Sie die umweltfreundliche Alternative bevorzugen. Fragen Sie im Supermarkt oder direkt beim Hersteller nach, welchen Kriterien das verwendete Palmöl entspricht. Machen Sie deutlich, dass Sie umweltfreundlich und ökologisch nachhaltige Alternativen bevorzugen.
  • Stellen Sie Politiker zur Rede. Fragen Sie die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker in
  • Ihrem Wahlkreis nach deren Haltung zum Thema Palmöl und Regenwaldschutz.

Weitere Informationen: https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/palmoel/palmoel-im-alltag/

Quelle: Neuigkeiten OroVerde – Die Tropenwaldstiftung, 28.01.2019