Foodsharing Bonn: Nachhaltiger Konsum für Bonner*innen |-2-| Reuse und Repair

Willkommen zum zweiten Teil unserer Reihe “Tipps für Bonnerinnen und Bonner für mehr Nachhaltigkeit im Alltagskonsum”! Wir hoffen, ihr konntet aus dem ersten Teil schon einige nützliche Infos für euch mitnehmen. In diesem Teil soll es nun um “reuse” und “repair” gehen, sprich um wiederverwenden und reparieren. Wie immer freuen wir uns über eure Rückmeldungen an politik.bonn@lebensmittelretten.de!

 

|-1-| Refuse und Reduce |–| |-3-| Recycle und Rethink

 

Reuse (the things you already have, the things others do not need or want anymore):

Das dritte unserer großen Rs umfasst den Bereich “reuse”, denn: Hand aufs Herz – manchmal gibt es einfach Dinge in unserem Haushalt, die wir entweder nicht mehr benötigen oder die sich dann doch als Fehlinvestition entpuppten. Andererseits gibt es oft Menschen, die die Dinge, die wir nicht mehr benötigen, gut gebrauchen können – und andersherum! Deswegen beschäftigen wir uns in diesem Teil mit den Möglichkeiten, die Bonn für die Wiederverwendung von Gebrauchsgegenständen bereithält. Dabei geht es auf der einen Seite um Kaufen und Spenden, und auf der anderen Seite um das Tauschen.

  • Kaufen und/oder spenden
    • Schatzinsel auf der Kölnstraße: Der Fokus des Betriebs liegt auf der Reintegration von Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt. Das von der SKM-Aufbruch gGmbH betriebene Gebrauchtwarenkaufhaus freut sich sehr über gut erhaltene, intakte Waren, aber auch über Menschen, die mit ihrem Einkauf im Kaufhaus den sozialen Auftrag der gGmbH unterstützen. Das Angebot reicht von Kleidung über Haushaltsgegenstände bis hin zu Möbeln.
    • Second-Hand-Kaufhaus in Dransdorf: Betrieben vom Verein für Gefährdetenhilfe, bietet dieses Kaufhaus Menschen mit Vermittlungshemmnissen einen Arbeitsplatz und somit die Chance auf Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Käufer der Second-Hand-Waren sind herzlich Willkommen und gut erhaltene Waren werden nach Absprache gerne angenommen. Auch hier gibt es Kleidung, Haushaltswaren und Möbel.
    • Kleiderkammer vom Haus der Familie in Bad Godesberg: Auch hier können gut erhaltene Haushaltsgegenstände, Kleidung und Spielzeug abgegeben oder erworben werden, allerdings keine Möbel oder Elektrowaren. Spenden können einfach während der Öffnungszeiten abgegeben werden.
    • Auch die britische Wohltätigkeitsorganisation Oxfam betreibt in der Stadt einen Laden. Auf ihrer Homepage kann man genau einsehen, welche Waren angenommen werden und welche nicht.
    • Abgesehen von den oben genannten Optionen gibt es in Bonn eine große Auswahl an Secondhand-Läden für Jung und Alt. Der General-Anzeiger hat dazu bereits 2017 eine Auflistung herausgegeben, die wir hier einfach mal verlinken.
    • Flohmarkt: Über Flohmärkte zu schlendern ist eine tolle Beschäftigung für sonnige Sommerwochenenden und eine perfekte Möglichkeit, nach Schätzen aus zweiter Hand zu stöbern. In Bonn gibt es den Flohmarkt in der Rheinaue, welcher von März bis Oktober jeden dritten Samstag im Monat auf einer riesigen Fläche im Freien stattfindet. Für die Damenwelt gibt es außerdem den Mädelsflohmarkt im Brückenforum.
    • AStA-Fahrradmarkt: Weg von der Kleidung, hin zur Mobilität – der Fahrradmarkt, in Bonn organisiert vom Ökologiereferat des AStA in Kooperation mit dem ADFC, bietet in Bonn, Meckenheim und Troisdorf die Möglichkeit, gebrauchte Räder zu fairen Preisen zu erwerben. Auf der Seite des Ökoreferats findet ihr auch Tipps, was ihr beim Kauf eines gebrauchten Fahrrads beachten müsst.
    • Fundsachenversteigerung im Stadthaus: In regelmäßigen Abständen werden im Stadthaus Fundsachen inklusive Fahrrädern an die meistbietende Person versteigert. Die Termine sind meistens vormittags, einmal im Jahr auch am späten Nachmittag. Die Besichtigung der Fundsachen ist eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung möglich – bei den Fahrrädern muss man sich allerdings überraschen lassen.
  • Tauschen
    • Kleidertauschpartys: In unregelmäßigen Abständen werden in Bonn Kleidertauschpartys angeboten, oft organisiert durch Greenpeace und FEMNET e.V.. Hier kann man eine bestimmte Anzahl an gut erhaltenen Kleidungsstücken hinbringen und sich aus dem zusammengetragenen Fundus beliebig viele Kleidungsstücke mit nach Hause nehmen. Die Termine werden meistens über Bonn im Wandel bekannt gegeben.
    • BonnBox in der Adolfstraße: Das Prinzip der GiveBox wird in Bonn über die BonnBox an der Marienkirche in der Altstadt umgesetzt. Rund um die Uhr kann man in dem großen, begehbaren Schrank gebrauchte Kleidung, Haushaltswaren und andere Gegenstände finden und natürlich auch selber etwas reinlegen. Es gibt ein paar Ausnahmen, welche nicht in die BonnBox dürfen, beispielsweise Lebensmittel, aber diese stehen leicht verständlich außen auf der Box.
    • Bücherschränke: Die offenen Bücherschränke kennen in Bonn wahrscheinlich alle und stellen quasi die GiveBox nur für Bücher dar. An mehreren Standorten im Stadtgebiet hat die Bürgerstiftung Bonn diese Schränke aufgestellt, um einen simplen Weg für den Tausch von Büchern zu bieten. Bücher sind einfach viel zu schade fürs Altpapier, und irgendjemand wird sich sicherlich über neuen Lesestoff freuen.
    • Online für Bonn: Auch im Internet gibt es einige Tauschbörsen, welche man konsultieren kann, bevor man sich etwas Neues kauft oder etwas Gebrauchtes oder Ungewolltes wegwirft. BonnOrange hat beispielsweise einen Tausch- und Verschenkemarkt, und auch auf facebook lassen sich mit dem NettWerk Bonn, “Change your stuff Bonn” und “Free your stuff Bonn” schnell neue Besitzer finden.

 

Repair (instead of buying new things):

Manchmal gehen Dinge kaputt. Wenn man nicht höllisch aufpasst, ist das einfach so. Manche Gegenstände sind auch vom Alter gezeichnet und vielleicht nicht mehr in der Blüte ihrer Zeit. Aber: sind das wirklich Gründe, etwas, das im Grunde doch noch funktionieren könnte, wegzuwerfen? Würde man ein Fahrrad wegwerfen, weil es einen Platten hat? Oder das Lieblingsoberteil, weil es ein Loch hat? Wir meinen: nö! Und deswegen gibt es hier ein paar Optionen, für den Fall, dass ihr etwas reparieren müsst.

  • Repair-Cafés: Warum jemand anderen machen lassen, wenn man es auch selber machen kann? Repair-Cafes bieten die Möglichkeit, selber unter Anleitung von fachkundigen Menschen Gegenstände zu reparieren. Dieses Angebot bietet beispielsweise das Haus Müllestumpe in Auerberg, aber auch im Haus Vielinbusch in Tannenbusch. Hier gibt es eine Übersicht über alle Repair-Cafes in Bonn.
  • Eine Abwandlung der Repaircafes, die Nähcafes, bieten an, unter Anleitung Kleidung zu flicken. Diese werden beispielsweise vom Oscar-Romero-Haus angeboten.
  • Radwerkstätten: Wer ein Rad hat, kennt das Leid, denn irgendwas ist eigentlich immer. Wer lernen möchte, sein Fahrrad selber zu reparieren, ist in der AStA-Radwerkstatt am Mathematischen Institut gut aufgehoben. Wer nicht selber werkeln möchte, aber dennoch ein bisschen sozialverantwortlich handeln möchte, der kann sein Fahrrad zur Radwerkstatt am Hauptbahnhof bringen, welche arbeitsmarktfernen Menschen Unterstützung bei der Reintegration bietet.

 

|-1-| Refuse und Reduce |–| |-3-| Recycle und Rethink

 

Die hier aufgeführten Geschäfte und Initiativen haben wir aufgrund persönlicher Erfahrungswerte und/oder direkter Zusammenarbeit ausgewählt. Wir erhalten keinerlei Gegenleistung für die namentliche Nennung in diesem oder den folgenden Blogartikeln. Wir freuen uns über Anregungen und/oder Ergänzung, meldet euch gerne unter: politik-bonn@lebensmittelretten.de

Autorinnen: Lena Weyers, Isabel Naguib