Universität Siegen: Medienzentrum im Atlasgebirge eröffnet

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ForscherInnen der Universität Siegen haben in Marokko ein Medienzentrum eröffnet. Sie möchten untersuchen, wie die Menschen im Hohen Atlasgebirge moderne Technik nutzen und diese in ihren Alltag integrieren.

Etwa zehntausend Menschen leben im Tal „Zawiha Ahansal“ im Hohen Atlasgebirge, viele von ihnen als Nomaden oder Halb-Nomaden. Sechs Dörfer gibt es, von denen eins nur zu Fuß oder mit Eseln erreicht werden kann. Es handelt sich um eine der ärmsten Regionen Marokkos. ForscherInnen der Uni Siegen haben dort jetzt gemeinsam mit KollegInnen der Universität zu Köln ein Medienzentrum eröffnet, den so genannten „MediaSpace“. Die Menschen im Tal bekommen so Zugang zu moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. In den kommenden Jahren möchten die WissenschaftlerInnen untersuchen, wie die EinwohnerInnen diese Technik nutzen und in ihren Alltag integrieren. Das Projekt „Digitale Öffentlichkeiten und gesellschaftliche Transformation in Mahgreb“ ist Teil des Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ an der Universität Siegen.

„Uns interessiert, inwiefern moderne Medientechnik den Menschen im Tal neue Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe eröffnet. Wie können sie sich über die Medien vernetzen und eine neue Selbstständigkeit entwickeln?“, sagt Projektleiter Markus Rohde von der Uni Siegen. Ziel sei es nicht in erster Linie, Technik ins Tal zu bringen, sondern den EinwohnerInnen über die Technik eine Stimme zu geben.

Als klassische Entwicklungshilfe versteht sich das Projekt ausdrücklich nicht. „Unser Ziel ist es, die technologische Entwicklung vor Ort in die eigene Hand zu geben“, betont das Siegener Forscherteam. „Wir sind gespannt, welche Ideen die Menschen im Tal dabei selbst noch entwickeln.“ Analysieren möchten die WissenschaftlerInnen insbesondere auch, wie sich die Beziehung zwischen Zawiha Ahansal und der Gesellschaft außerhalb des Tals verändert. Wird das Internet als zusätzliche Informationsquelle genutzt, um sich über aktuelle Ereignisse im Land zu informieren? Vernetzen sich die Menschen im Tal mithilfe der neuen Technik stärker mit externen Gruppen und Organisationen? Inwiefern verändert sich dadurch auch die Gesellschaft innerhalb des Tals?

Das Projekt ist eins von insgesamt sechszehn Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ an der Uni Siegen. Projektleiter sind neben Markus Rohde Prof. Dr. Volker Wulf vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Uni Siegen und der Medienethnograf Jun.-Prof. Dr. Martin Zillinger von der Uni Köln. Der SFB wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert und ist Anfang 2016 gestartet. Über 60 WissenschaftlerInnen erforschen dort interdisziplinär digitale Medien und die durch sie hervorgerufenen, gesellschaftlichen Veränderungen.

Kontakt:

Markus Rohde (Projektleiter)
E-Mail: markus.rohde(at)uni-siegen.de
Tel: 0271 740-4069

Source: Universität Siegen / IDW Nachrichten Redaktion:

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ForscherInnen der Universität Siegen haben in Marokko ein Medienzentrum eröffnet. Sie möchten untersuchen, wie die Menschen im Hohen Atlasgebirge moderne Technik nutzen und diese in ihren Alltag integrieren.

Etwa zehntausend Menschen leben im Tal „Zawiha Ahansal“ im Hohen Atlasgebirge, viele von ihnen als Nomaden oder Halb-Nomaden. Sechs Dörfer gibt es, von denen eins nur zu Fuß oder mit Eseln erreicht werden kann. Es handelt sich um eine der ärmsten Regionen Marokkos. ForscherInnen der Uni Siegen haben dort jetzt gemeinsam mit KollegInnen der Universität zu Köln ein Medienzentrum eröffnet, den so genannten „MediaSpace“. Die Menschen im Tal bekommen so Zugang zu moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. In den kommenden Jahren möchten die WissenschaftlerInnen untersuchen, wie die EinwohnerInnen diese Technik nutzen und in ihren Alltag integrieren. Das Projekt „Digitale Öffentlichkeiten und gesellschaftliche Transformation in Mahgreb“ ist Teil des Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ an der Universität Siegen.

„Uns interessiert, inwiefern moderne Medientechnik den Menschen im Tal neue Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe eröffnet. Wie können sie sich über die Medien vernetzen und eine neue Selbstständigkeit entwickeln?“, sagt Projektleiter Markus Rohde von der Uni Siegen. Ziel sei es nicht in erster Linie, Technik ins Tal zu bringen, sondern den EinwohnerInnen über die Technik eine Stimme zu geben.

Als klassische Entwicklungshilfe versteht sich das Projekt ausdrücklich nicht. „Unser Ziel ist es, die technologische Entwicklung vor Ort in die eigene Hand zu geben“, betont das Siegener Forscherteam. „Wir sind gespannt, welche Ideen die Menschen im Tal dabei selbst noch entwickeln.“ Analysieren möchten die WissenschaftlerInnen insbesondere auch, wie sich die Beziehung zwischen Zawiha Ahansal und der Gesellschaft außerhalb des Tals verändert. Wird das Internet als zusätzliche Informationsquelle genutzt, um sich über aktuelle Ereignisse im Land zu informieren? Vernetzen sich die Menschen im Tal mithilfe der neuen Technik stärker mit externen Gruppen und Organisationen? Inwiefern verändert sich dadurch auch die Gesellschaft innerhalb des Tals?

Das Projekt ist eins von insgesamt sechszehn Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ an der Uni Siegen. Projektleiter sind neben Markus Rohde Prof. Dr. Volker Wulf vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Uni Siegen und der Medienethnograf Jun.-Prof. Dr. Martin Zillinger von der Uni Köln. Der SFB wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert und ist Anfang 2016 gestartet. Über 60 WissenschaftlerInnen erforschen dort interdisziplinär digitale Medien und die durch sie hervorgerufenen, gesellschaftlichen Veränderungen.

Kontakt:

Markus Rohde (Projektleiter)
E-Mail: markus.rohde(at)uni-siegen.de
Tel: 0271 740-4069

Quelle: Universität Siegen / IDW Nachrichten Redaktion:

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