SÜDWIND: Arbeitsrechtsverletzungen in der indischen Leder- und Schuhindustrie

Löhne weit unter dem Existenzniveau, gravierende Mängel in Sachen Gesundheitsschutz und Sicherheit sowie Diskriminierung und Ausbeutung aufgrund traditioneller Geschlechter- und Kastennormen – die Arbeitsbedingungen in der indischen Schuh- und Lederproduktion sind katastrophal. Das belegt die neue Studie der Kampagne Change Your Shoes, die SÜDWIND und INKOTA heute veröffentlichen. Die Organisationen fordern Markenunternehmen weltweit dazu auf, Profite nicht weiterhin auf Kosten der ArbeiterInnen zu erzielen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Europa.

„Die Beschäftigten der Zulieferfabriken europäischer Marken berichten von Löhnen weit unter existenzsicherndem Niveau, von verpflichtenden Überstunden, unzureichendem Schutz vor Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Verbot von Gewerkschaften und Diskriminierung sowie Ausbeutung aufgrund traditioneller Geschlechter- und Kastennormen“, erklärt Mitautor Anton Pieper von SÜDWIND. Auf Grundlage einer Befragung von Beschäftigten aus mehreren Schuh- und Lederfabriken in Ambur in Südindien und Agra in Nordindien zeichnet die Studie unter dem Titel „Auf der Stelle (ge)treten“ ein erschreckendes Bild der indischen Schuh- und Lederproduktion.

„Internationale Markenunternehmen, die ihre Waren von indischen Zulieferern produzieren lassen, müssen ihrer Verantwortung endlich gerecht werden“, fordert Lena Janda von INKOTA. „Sie müssen dringend Maßnahmen ergreifen, die sicherstellen, dass sie ihre Profite nicht weiterhin auf Kosten der Menschen erzielen, die am unteren Ende der Wertschöpfungskette stehen“, so Janda weiter.

Die ArbeiterInnen in Indiens Schuh- und Lederindustrie leiden unter den internationalen Marktschwankungen sowie den Auswirkungen einer zunehmenden Liberalisierung. Sie geht einher mit einer schrittweisen Aufweichung der Rechte von ArbeiterInnen, einem Rückgang von Gewerkschaftsaktivitäten und fehlenden Beschäftigungsalternativen.

Indien ist nach China das Land mit der größten Schuhproduktion weltweit. Allein im Jahr 2015 kamen mehr als 2,2 Mrd. Paar Schuhe vom südasiatischen Subkontinent. Die meisten Exporte gehen nach Europa, vor allem nach Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich.

Mehr als eine Million Menschen sind in der indischen Schuhindustrie beschäftigt, in der Lederindustrie insgesamt über 2,5 Millionen. Lederschuhe sind das bei weitem bedeutendste Produkt der indischen Schuhindustrie, sowohl in der Produktion als auch im Export.

Die Befragung wurde vom Change Your Shoes-Partner Society for Labour and Development Ende 2015 durchgeführt.

Studie und FactSheet stehen gedruckt und zum Download (Studie | FactSheet) zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung SÜDWIND, 05.10.2016Löhne weit unter dem Existenzniveau, gravierende Mängel in Sachen Gesundheitsschutz und Sicherheit sowie Diskriminierung und Ausbeutung aufgrund traditioneller Geschlechter- und Kastennormen – die Arbeitsbedingungen in der indischen Schuh- und Lederproduktion sind katastrophal. Das belegt die neue Studie der Kampagne Change Your Shoes, die SÜDWIND und INKOTA heute veröffentlichen. Die Organisationen fordern Markenunternehmen weltweit dazu auf, Profite nicht weiterhin auf Kosten der ArbeiterInnen zu erzielen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Europa.

„Die Beschäftigten der Zulieferfabriken europäischer Marken berichten von Löhnen weit unter existenzsicherndem Niveau, von verpflichtenden Überstunden, unzureichendem Schutz vor Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Verbot von Gewerkschaften und Diskriminierung sowie Ausbeutung aufgrund traditioneller Geschlechter- und Kastennormen“, erklärt Mitautor Anton Pieper von SÜDWIND. Auf Grundlage einer Befragung von Beschäftigten aus mehreren Schuh- und Lederfabriken in Ambur in Südindien und Agra in Nordindien zeichnet die Studie unter dem Titel „Auf der Stelle (ge)treten“ ein erschreckendes Bild der indischen Schuh- und Lederproduktion.

„Internationale Markenunternehmen, die ihre Waren von indischen Zulieferern produzieren lassen, müssen ihrer Verantwortung endlich gerecht werden“, fordert Lena Janda von INKOTA. „Sie müssen dringend Maßnahmen ergreifen, die sicherstellen, dass sie ihre Profite nicht weiterhin auf Kosten der Menschen erzielen, die am unteren Ende der Wertschöpfungskette stehen“, so Janda weiter.

Die ArbeiterInnen in Indiens Schuh- und Lederindustrie leiden unter den internationalen Marktschwankungen sowie den Auswirkungen einer zunehmenden Liberalisierung. Sie geht einher mit einer schrittweisen Aufweichung der Rechte von ArbeiterInnen, einem Rückgang von Gewerkschaftsaktivitäten und fehlenden Beschäftigungsalternativen.

Indien ist nach China das Land mit der größten Schuhproduktion weltweit. Allein im Jahr 2015 kamen mehr als 2,2 Mrd. Paar Schuhe vom südasiatischen Subkontinent. Die meisten Exporte gehen nach Europa, vor allem nach Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich.

Mehr als eine Million Menschen sind in der indischen Schuhindustrie beschäftigt, in der Lederindustrie insgesamt über 2,5 Millionen. Lederschuhe sind das bei weitem bedeutendste Produkt der indischen Schuhindustrie, sowohl in der Produktion als auch im Export.

Die Befragung wurde vom Change Your Shoes-Partner Society for Labour and Development Ende 2015 durchgeführt.

Studie und FactSheet stehen gedruckt und zum Download (Studie | FactSheet) zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung SÜDWIND, 05.10.2016